Einsatz von Metalloxid-Varistoren zum Überspannungsschutz ...
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7 Spezielles Betriebsverhalten <strong>von</strong> <strong>Varistoren</strong> beim <strong>Einsatz</strong> in umrichtergespeisten Antrieben Seite 79<br />
und Blitzstoßschutzpegel <strong>von</strong> Ableitern eingegangen wurde, wird an dieser Stelle der<br />
Parameter Up inv eingeführt, der dem Schutzpegel des Varistors beim Betrieb am<br />
Frequen<strong>zum</strong>richter entspricht. Up inv wird in der Regel im Bereich der größten<br />
Nichtlinearität auf der U-I-Kennlinie des Varistors liegen und je nach<br />
Systemkonfiguration (Kabelimpedanz) die Spannung bei Strömen zwischen 1 A und<br />
10 A repräsentieren.<br />
7.1.2 Einfluss der Kabelimpedanz<br />
In Kap. 6.1 wurde bereits erläutert, welchen Einfluss die Impedanz des<br />
Verbindungskabels auf die Spannungsreflexion und auf die Kurvenform der Spannung<br />
an der Maschine hat. An dieser Stelle wird nun näher darauf eingegangen, inwiefern<br />
die Kabelimpedanz bzw. der Kabeltyp sich auf die Varistorspannungsamplitude bzw.<br />
die Belastung des Varistors auswirkt.<br />
Dazu wurde zunächst einmal detailliert untersucht, welche Überspannungen und<br />
Spannungssteilheiten sich ohne Varistor beim <strong>Einsatz</strong> <strong>von</strong> verschiedenen Kabeltypen<br />
ergeben. Bei Variation der Zwischenkreisspannung <strong>von</strong> UZK = 400 V bis 700 V wurden<br />
in den beiden Versuchsständen 1 und 2 verschiedene Verbindungskabel verwendet<br />
und die reflektierte Spannung in Abb. 7.5 nach Amplitude und Spannungssteilheit<br />
ausgewertet. Die minimale Anstiegszeit der Umrichterspannung ist mit 120 ns in<br />
Versuchsstand 1 deutlich geringer als mit 300 ns in Versuchsstand 2, was<br />
Auswirkungen sowohl auf die Reflexion als auch auf die maximale Steilheit hat. Nach<br />
(2.34) und (2.35) errechnen sich die kritischen Längen der untersuchten Kabeltypen zu<br />
den Werten in Tabelle 7.1.<br />
Tabelle 7.1: Kritische Längen der verwendeten Kabeltypen in den Versuchsständen 1<br />
und 2<br />
2 tp bei<br />
lkrit<br />
Kabeltyp Länge<br />
vp = 150 m/µs Versuchsstand 1 Versuchsstand 2<br />
1 22 m 292 ns<br />
2 21 m 280 ns<br />
5 45 m 600 ns<br />
6 98 m 1306 ns<br />
11,25 m 26,25 m<br />
Demnach ist die Länge der Kabeltypen 1 und 2 in Versuchsstand 2 kürzer als die<br />
kritische Länge, so dass es nicht zur maximalen Spannungserhöhung kommen kann<br />
(kS < 1 + ru), was in Abb. 7.5 klar zu erkennen ist. Wegen der kürzeren Anstiegszeit des<br />
Umrichters in Versuchsstand 1 ist die kritische Länge hier kürzer, und es kommt bei<br />
allen verwendeten Kabeltypen zur größtmöglichen Reflexion (kS ≈ 1 + ru). In Abb. 7.5