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Einsatz von Metalloxid-Varistoren zum Überspannungsschutz ...

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6 Grundsätzliches Betriebsverhalten der <strong>Varistoren</strong> in umrichtergespeisten Antrieben Seite 69<br />

Mit Varistor steigt das Verhältnis aus Laufzeit zu Periodendauer nach (6.5) proportional<br />

zur Wurzel der Kabellänge. Ohne Varistor liegt das Verhältnis oberhalb der kritischen<br />

Länge in der Nähe des theoretischen Wertes 0,25, wobei bei längeren Kabeln das<br />

Verhältnis kleiner wird bzw. die Periodendauer der Schwingung größer wird; die<br />

Motorkapazität schließt das Kabel leicht kapazitiv ab, und es kommt zu den<br />

Aufladevorgängen nach (6.4) und (6.5); wegen der vergleichsweise geringen<br />

Motorkapazität (CMotor < 1 nF, nach [Ber 98]) ist dieses Verhalten hier allerdings<br />

deutlich weniger ausgeprägt als bei Antrieben großer Leistung. Somit besitzt die<br />

reflektierte Spannung eine minimale Zeitabhängigkeit, die zu der Verlängerung der<br />

Periodendauer führt. Unterhalb der kritischen Länge ist das Verhältnis ebenfalls<br />

abhängig <strong>von</strong> der Wurzel der Kabellänge, da es sich hier um ein elektrisch kurzes<br />

Kabel handelt und sich dem entsprechend keine Wanderwelle, sondern eine<br />

Resonanzschwingung ausbildet, deren Resonanzfrequenz abhängig <strong>von</strong> der Wurzel<br />

der Induktivität und somit in solcher Weise abhängig <strong>von</strong> der Kabellänge ist. Abb. 6.9<br />

zeigt den gemessenen Betrag der Impedanz des Leitungsabschlusses mit und ohne<br />

Varistor. Danach ist für Frequenzen unterhalb der Resonanzfrequenz fr das Verhalten<br />

der Impedanz ohmsch-induktiv, für f = fr ist das Verhalten rein ohmsch und für f > fr ist<br />

das Verhalten kapazitiv. Nach Kaufhold ist für elektrisch kurze Kabel das Verhalten der<br />

Impedanz überwiegend kapazitiv, und es liegt der oben angesprochene LC-<br />

Schwingkreis vor. Beim Vergleich der beiden Impedanzgänge in Abb. 6.9 fällt auf, dass<br />

die Resonanzfrequenz sich durch die Kapazität des Varistors zu kleineren Frequenzen<br />

hin verschiebt, so dass die angesprochene LC-Schwingung auch bei längeren Kabeln<br />

auftritt, was ebenfalls erklärt, warum die Periodendauer der Schwingung mit Varistor<br />

auch für lange Kabel nicht konstant ist, sondern mit der Wurzel der Kabellänge steigt.<br />

Betrag der Impedanz / Ω<br />

100000<br />

10000<br />

1000<br />

100<br />

10<br />

1<br />

Impedanzgang Motor<br />

Impedanzgang Varistor<br />

Impedanzgang Motor + Varistor<br />

10 100 1000 10000 100000 1000000<br />

Frequenz / Hz<br />

Abb. 6.9: Gemessene Impedanzgänge <strong>von</strong> Motor VEM (Sternschaltung)<br />

und Varistor Prüfling 1<br />

fr

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