Einsatz von Metalloxid-Varistoren zum Überspannungsschutz ...
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10 Zusammenfassung, Weiterarbeit und Fazit Seite 153<br />
Kennlinienalterung bei hochfrequenter Belastung äußert sich <strong>zum</strong> einen im Anstieg der<br />
Verlustleistung, <strong>zum</strong> anderen im Einbruch der Spannung im Leckstrombereich und im<br />
kleiner werdenden Schutzpegel bei Umrichterbetrieb. Über die ebenfalls ausgewertete<br />
Änderung der Varistoreigenkapazität kann keine Aussage bzgl. Kennlinienalterung<br />
getroffen werden. Bei allen Prüflingen wurde innerhalb der ersten Versuchsstunden ein<br />
mehr oder weniger ausgeprägter Einbruch der Spannung U1 mA, DC beobachtet. Bei<br />
alterungsbeständigem Material steigt die Spannung dann mit fortlaufender<br />
Versuchsdauer, bei nicht alterungsbeständigem Material sinkt die Spannung, wobei<br />
Ausfälle vermehrt festgestellt wurden, nachdem die Varistorspannung auf Werte<br />
unterhalb 60 % des Ausgangswertes gefallen war. Wegen der Einfachheit der<br />
Messung und der guten Aussagekraft ist daher künftig der Alterungszustand allein<br />
durch Auswertung der Varistorspannungen U1 mA, DC und U6 mA, DC zu bewerten.<br />
Als alterungsbeständig werden die Materialtypen 1 und 2 eingestuft, da sie nach den<br />
oben genannten Kriterien während der Alterungsversuche nach anfänglichem Einbruch<br />
permanent steigende Tendenz der Varistorspannung zeigen. Gegenteiliges Verhalten<br />
wurde bei den Prüflingstypen 4 und 5 beobachtet, wobei beim Typ 4 die Ergebnisse<br />
sehr stark streuen, was auf stark unterschiedliche Materialeigenschaften innerhalb der<br />
Prüflingscharge hindeutet. Daher wird Prüflingstyp 4 generell als ungeeignet für die<br />
Anwendung beurteilt. Die Prüflinge vom Materialtyp 5 zeigten in allen Versuchen<br />
konsistentes Alterungsverhalten, so dass sie als geeignet eingestuft werden, um<br />
Beschleunigungsfaktoren zu berechnen. Der maximal ermittelte Beschleunigungsfaktor<br />
liegt bei kB = 40. Beschleunigung wird erzielt durch Erhöhung der<br />
Zwischenkreisspannung, Erhöhung der Pulsfrequenz und Erhöhung der Temperatur,<br />
wobei der letztgenannte Parameter die geringste Auswirkung auf die Zeitraffung<br />
besitzt. Es ist eine Prüfdauer <strong>von</strong> mindestens 2000 Stunden anzusetzen, so dass über<br />
eine Zeitraffung <strong>von</strong> 40 eine Mindestlebensdauer <strong>von</strong> ca. 9 Jahren nachgewiesen<br />
werden kann.<br />
Generell kann aus den Ergebnissen vom konventionellen<br />
Wechselspannungsalterungsversuch nicht auf das Alterungsverhalten in<br />
umrichtergespeisten Antrieben geschlossen werden, so dass auf jeden Fall <strong>Varistoren</strong><br />
für die neue Anwendung gesondert zu qualifizieren sind.<br />
Durch Tempern der gealterten Prüflinge bei 250 °C wurde bei den Prüflingstypen 1 und<br />
2 eine Erholung der Kennlinie erzielt, so dass hier <strong>von</strong> reversibler Alterung gesprochen