Einsatz von Metalloxid-Varistoren zum Überspannungsschutz ...
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Seite 54 5 Versuchstechnik und verwendetes Material<br />
Die minimal zu erwartenden Anstiegszeiten im System liegen bei ca. 100 ns, wodurch<br />
keine verfälschte Widergabe der Messsignale durch das Oszilloskop zu erwarten ist.<br />
Das Oszilloskop ist daher für die vorgesehene Messaufgabe geeignet.<br />
Für die Spannungsmessung kamen Tastköpfe der Firma Testec mit einer Bandbreite<br />
<strong>von</strong> 300 MHz und einem Teilerverhältnis <strong>von</strong> 100:1 <strong>zum</strong> <strong>Einsatz</strong>. Die Strommessung<br />
wurde mit einem Stromwandler der Firma Pearson Electronics vom Typ 110 A<br />
durchgeführt. Der maximal auswertbare, erfassbare Strom liegt für dieses Gerät bei<br />
65 A Effektivstrom, die obere und untere Grenzfrequenz liegt bei 20 MHz bzw. bei<br />
1 Hz.<br />
5.5.1 Aufbau der Messsysteme zur Bestimmung der Verlustleistung im Varistor<br />
Wegen der Gefahr der thermischen Instabilität wird elektrische Alterung <strong>von</strong> <strong>Varistoren</strong><br />
bei konventionellem <strong>Einsatz</strong> u. a. durch die Änderung der Verlustleistung im Betrieb<br />
charakterisiert [Norm 2]. Die im Varistor umgesetzte Verlustleistung entspricht dabei<br />
dem Produkt aus anliegender Spannung und resistivem Strom. Polarisationsverluste<br />
können gegenüber der stark ausgeprägten resistiven Komponente vernachlässigt<br />
werden. Da sich der resistive Strom aber nicht ohne weiteres separat messen lässt,<br />
integriert man das Produkt aus Spannung und Strom über die Zeit und dividiert das<br />
Ergebnis durch das betrachtete Zeitintervall. Auf diese Weise wird die kapazitive<br />
Scheinleistung bei der Integration (5.2) eliminiert, und es bleibt nur noch die resistive<br />
Verlustleistung als Ergebnis übrig.<br />
T<br />
1<br />
P = ⋅∫ u () t ⋅i<br />
() t dt<br />
(5.2)<br />
v var var<br />
T 0<br />
Bei konventioneller 50-Hz-Wechselspannung wird in der Regel ein Intervall <strong>von</strong><br />
wenigen Spannungshalbschwingungen zur Verlustleistungsbestimmung betrachtet. Die<br />
vergleichsweise langsamen Vorgänge stellen auch keinerlei besondere Anforderungen<br />
an das Aufzeichnungs- und Auswertesystem.<br />
Im Gegensatz dazu erfordern die sehr schnell veränderlichen Vorgänge in<br />
umrichtergespeisten Antrieben eine präzise Auslegung des Messsystems auf die<br />
speziellen Anforderungen: Für die Anwendung <strong>von</strong> besonderer Wichtigkeit ist ein<br />
Oszilloskop mit großer Speichertiefe, hier <strong>von</strong> maximal 4 Megapunkten. Da die Leiter-<br />
Erde-Spannung im Gegensatz zur verketteten Spannung zwar in ihrer Amplitude,<br />
jedoch nicht in ihren Maxima und Minima konstant ist (vgl. Abb. 2.3 und 2.4), ist es bei<br />
der Messung der Verlustleistung im Varistor notwendig, einen längeren Zeitraum <strong>von</strong><br />
mehreren hundert Mikrosekunden als Aufzeichnungsintervall zu betrachten, da die