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Einsatz von Metalloxid-Varistoren zum Überspannungsschutz ...

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Seite 152 10 Zusammenfassung, Weiterarbeit und Fazit<br />

Die Messungen am Motor mit Anzapfungen ergeben, dass für sehr steile Vorgänge<br />

ohne Varistor die bei Rüdenberg [Rüd 62] beschriebene kapazitive Sofortverteilung der<br />

Spannung im Stator vorherrscht. Durch Hinzuschalten eines Varistors mit großer<br />

Kapazität verteilt sich Spannung näherungsweise linear über die Statorwicklung.<br />

Außerdem ist zwischen den Anzapfungen deutlich eine Laufzeit <strong>von</strong> ca. 220 ns zu<br />

erkennen, was bedeutet, dass die Wicklung leitungsähnliches Verhalten zeigt und<br />

keine kapazitive Sofortverteilung mehr vorherrscht. Je größer die Kapazität des<br />

Varistors ist, desto weniger steil ist die Spannung und desto linearer ist die<br />

Spannungsverteilung.<br />

Kapitel 8<br />

Bei der konventionellen Alterungsprüfung für Ableiter in Wechselspannungsnetzen<br />

nach [Norm 2] wird ein Varistor 1000 Stunden lang bei 115 °C ± 4 K mit seiner<br />

Dauerspannung beansprucht. Die Verlustleistung sollte dabei idealerweise über die<br />

gesamte Versuchsdauer sinken bzw. am Ende nicht über den Startwert gestiegen sein.<br />

Die Zeitraffung wird bei dieser Prüfmethode über die Temperaturerhöhung erreicht,<br />

wobei allerdings bekannt ist, dass das ursprünglich angenommene Arrheniusgesetz für<br />

moderne <strong>Varistoren</strong> eigentlich nicht gültig ist. Die Zeitraffung nach Arrhenius gilt nur,<br />

wenn die Verlustleistung während der Alterung dauerhaft steigt. Für die in dieser Arbeit<br />

verwendeten Prüflingstypen konnte lediglich bei Prüflingstyp 1 keine sinkende<br />

Verlustleistung im Wechselspannungsbetrieb festgestellt werden. Der<br />

Temperaturkoeffizient gibt Aussage über das Verhältnis der Verlustleistungen bei<br />

verschiedenen Temperaturen und wird gerne herangezogen, um die<br />

Verlustleistungserhöhung nach Energieeintrag auszudrücken. Über den Temperaturkoeffizienten<br />

allein ist aber keine Aussage über die Qualität <strong>von</strong> <strong>Varistoren</strong> möglich, da<br />

er immer im Zusammenhang mit den bei Raumtemperatur gemessenen<br />

Verlustleistungen betrachtet werden muss.<br />

Die Alterungsversuche bei hochfrequenter Belastung wurden in Versuchsstand 2<br />

umgesetzt. In dem zunächst angewendeten Prüfzyklus werden eine Vielzahl <strong>von</strong><br />

Parametern aufgenommen und ausgewertet, was diese Prüfprozedur sehr aufwendig<br />

macht. Die Antriebskonfiguration im Alterungsversuch muss immer an die<br />

Bedingungen im späteren Betrieb angepasst werden, da es in Form der Parameter<br />

Zwischenkreisspannung, Kabeltyp, Betriebstemperatur, höchste zulässige<br />

Überspannung an der Maschine, Pulsfrequenz eine Vielzahl <strong>von</strong><br />

Kombinationsmöglichkeiten gibt, die unmöglich pauschal in einer einzigen<br />

Versuchsanordnung abgedeckt werden können.

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