Einsatz von Metalloxid-Varistoren zum Überspannungsschutz ...
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2 Theoretische Grundlagen und Stand der Technik Seite 31<br />
2.6.2 <strong>Einsatz</strong> <strong>von</strong> Ausgangsdrosseln<br />
Um bei langen Leitungen die hohen kapazitiven Ladeströme in Folge der hohen<br />
Leitungskapazität und der sehr schnellen Spannungsänderungen zu reduzieren,<br />
werden am Umrichterausgang z. T. Ausgangsdrosseln eingesetzt. Sie werden<br />
allerdings in den Strompfad der Maschine geschaltet und sind daher für den<br />
Bemessungsstrom der Maschine zu dimensionieren, was gerade bei großen Strömen<br />
zu hohem Materialaufwand führt. Die verlängerte Anstiegszeit führt sowohl zu einer<br />
verbesserten Spannungsverteilung in der Maschine als auch zu einem möglicherweise<br />
kleineren Spannungsreflexionsfaktor an den Maschinenklemmen. Jedoch wirkt die für<br />
die hohen Pulsfrequenzen hohe Impedanz der Induktivität für die Spannungswelle wie<br />
ein offenes Ende, so dass die Spannung sowohl an der umrichternahen Drossel als<br />
auch an der Maschine eine positive Reflektion erfährt. Insgesamt führt der <strong>Einsatz</strong> <strong>von</strong><br />
Ausgangsdrosseln dazu, dass ein Umrichter wegen der verkleinerten kapazitiven<br />
Ladeströme nicht überdimensioniert werden muss – auf die entstehenden<br />
Überspannungen an der Maschine haben sie jedoch wenig Einfluss [Bin 96].<br />
2.6.3 <strong>Einsatz</strong> <strong>von</strong> Umrichterausgangsfiltern<br />
Umrichterausgangsfilter stellen heutzutage die gängigste Methode dar, um<br />
Parasitäreffekte in umrichtergespeisten Antrieben zu unterdrücken. Verwendet werden<br />
sog. du/dt-Filter, die, wie ihr Name schon sagt, die Spannungsanstiegsgeschwindigkeit<br />
in der Art verkleinern, dass es zu einer geringeren Reflexion am Kabelende kommt<br />
(vgl. Abb. 2.15). Um nicht nur die Überspannungen am Kabelende zu reduzieren,<br />
sondern um auch noch eine nahezu sinusförmige Spannung zu erzeugen, werden sog.<br />
Sinusfilter verwendet. [Thi 95]<br />
du/dt-Filter<br />
Erweitert man die Ausgangsdrosseln aus Kap. 2.6.2 um einen Gleichrichter, der das<br />
Kabel mit dem Zwischenkreis verbindet, erhält man die Schaltung nach Abb. 2.23.<br />
Darin wird die Anstiegszeit der Spannungsimpulse durch die Drosseln verlängert;<br />
durch den <strong>Einsatz</strong> der Dioden findet aber keine Reflexion mehr an den Drosseln statt,<br />
sondern die Spannung wird direkt in den Zwischenkreis zurückgespeist. Sehr<br />
vorteilhaft bei dieser Variante ist die vergleichsweise kleine Induktivität, an der bei den<br />
vorhandenen Motorstromfrequenzen sehr wenig Spannung fällt und so fast 100 % der<br />
Spannung an den Maschinenklemmen anliegt.