Einsatz von Metalloxid-Varistoren zum Überspannungsschutz ...
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9 Regeln zur Dimensionierung eines vollständigen Schutzkonzeptes mit <strong>Varistoren</strong> Seite 137<br />
9 Regeln zur Dimensionierung eines vollständigen<br />
Schutzkonzeptes mit <strong>Varistoren</strong><br />
9.1 Allgemeines<br />
Nach eingehender Klärung der Theorie, des Betriebsverhaltens sowie des<br />
Alterungsverhaltens <strong>von</strong> <strong>Varistoren</strong> <strong>zum</strong> <strong>Überspannungsschutz</strong> in umrichtergespeisten<br />
Antrieben wird abschließend vorgestellt, wie die <strong>Varistoren</strong> und deren Peripherie zu<br />
dimensionieren sind, um nachhaltigen Schutz für die Maschinenwicklung zu erreichen.<br />
Dazu werden verschiedene Betriebsszenarien des Antriebs und der <strong>Varistoren</strong><br />
definiert, so dass mit Hilfe bereits vorgestellter Diagramme die <strong>Varistoren</strong> dimensioniert<br />
werden können. Außerdem sind abhängig <strong>von</strong> der Belastung Kühlkörper vorzusehen,<br />
deren Art und Größe ebenfalls sorgfältig ausgewählt werden müssen. Abschließend<br />
wird eine Möglichkeit genannt, wie mit Sicherungen bei eventuellem Ausfall der<br />
<strong>Varistoren</strong> der Antrieb unterbrechungsfrei weiterlaufen kann.<br />
Da die in den <strong>Varistoren</strong> umgesetzten Leistungen mitunter deutlich höher und die<br />
geforderten Schutzpegel bezogen auf die Dauerspannung niedriger sind, als man es<br />
vom konventionellen Betrieb her gewohnt ist, wurde generell entschieden, <strong>Varistoren</strong><br />
mit großem Durchmesser bzw. großer Stirnfläche zu wählen, um geringe Stromdichten<br />
und gute Wärmeabfuhr zu erreichen. Diese große Oberfläche bei geringer Höhe sorgt<br />
darüber hinaus noch wegen der hohen Varistoreigenkapazität für eine linearisierte<br />
Spannungsverteilung in der Statorwicklung. Daher ist die grundsätzliche Geometrie<br />
bereits durch die <strong>Einsatz</strong>art vorbestimmt, so dass nur noch die Varistorspannung bzw.<br />
die Varistorhöhe an den jeweiligen Applikationsfall anzupassen ist.<br />
Über die Varistorspannung wird letzten Endes der Schutzpegel für die<br />
Wicklungsisolierung eingestellt, wobei bereits in Kapitel 7 gezeigt wurde, dass die<br />
Belastung für den Varistor vom Schutzpegel bzw. der Antriebskonfiguration abhängig<br />
ist. Daher werden hier verschiedene Dimensionierungsbeispiele vorgestellt, um zu<br />
zeigen, wie mit den in dieser Arbeit vorgestellten Diagrammen zu arbeiten ist.<br />
Das eigentliche Ziel der Dimensionierung ist die Festlegung der benötigten<br />
Varistorkennlinie, um eine vorher festgelegte maximale Spannungsüberhöhung an der<br />
Maschine nicht zu überschreiten. Da die Kennlinien der <strong>Varistoren</strong> in der Regel recht<br />
ähnlich sind, wird an dieser Stelle als Dimensionierungsgrundlage ein Ansatz über die<br />
10-kA-Restspannung vorgeschlagen, die <strong>von</strong> jedem Hersteller angegeben wird. Der