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Einsatz von Metalloxid-Varistoren zum Überspannungsschutz ...

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1 Einleitung Seite 1<br />

1 Einleitung<br />

In Deutschland wird mit 47 % knapp die Hälfte des elektrischen Gesamtenergiebedarfs<br />

in der Industrie benötigt, wo<strong>von</strong> etwa zwei Drittel für elektrische Antriebe aufgewendet<br />

werden. Somit beträgt der Anteil industrieller Antriebe etwa ein Drittel des gesamten<br />

Bedarfs elektrischer Energie in Deutschland. Der ZVEI sieht in diesem Segment ein<br />

Energieeinsparpotenzial <strong>von</strong> ca. 30 %, wenn generell drehzahlvariable Antriebe <strong>zum</strong><br />

<strong>Einsatz</strong> kommen. Wenn man bedenkt, dass die Energiekosten 97 % der Gesamtkosten<br />

eines Antriebssystems, über seine gesamte Lebensdauer betrachtet, betragen, besitzt<br />

diese Zahl nicht nur klimapolitische, sondern auch hohe wirtschaftliche Bedeutung.<br />

Eine Maßnahme zur Erhöhung der Energieeffizienz ist der <strong>Einsatz</strong> drehzahlvariabler<br />

Antriebe mit Hilfe <strong>von</strong> Frequen<strong>zum</strong>richtern. Derzeit kommt auf vier verkaufte Motoren<br />

ein verkaufter Frequen<strong>zum</strong>richter, und der Anteil umrichtergespeister Antriebe in der<br />

Industrie liegt bei geschätzten 12 % mit steigender Tendenz [Bin 07], [Sie 06], [Bro 09].<br />

Das Konzept des umrichtergespeisten Antriebs beinhaltet eine Reihe <strong>von</strong> technischen<br />

Vorteilen wie die stufenlose Drehzahlsteuerung bei konstantem Drehmoment oder die<br />

vergleichsweise einfach und kostengünstig zu konstruierende Asynchronmaschine.<br />

Allerdings stehen dem auch einige Nachteile wie unerwünschte Netzrückwirkungen,<br />

Ausbildung <strong>von</strong> Lagerströmen und Entstehung <strong>von</strong> Überspannungen in Folge <strong>von</strong><br />

Wanderwellen gegenüber [Sau 96], [Lie 03], [Zho 95], [Erd 95]. Das zuletzt genannte<br />

Phänomen hat zur Folge, dass die für eine verkettete Spannung <strong>von</strong> meist 400 V<br />

ausgelegte Wicklungsisolation durch Spannungsüberhöhungen an den Motorklemmen<br />

überlastet wird und so die Lebensdauer nachhaltig verkürzt wird [Kau 93], [Kau 94],<br />

[Spe 02].<br />

Die oben genannten Effekte sind hinreichend bekannt, und im Laufe der Jahre wurden<br />

z. B. durch verbesserte Isolation oder durch den <strong>Einsatz</strong> <strong>von</strong> Umrichterausgangsfiltern<br />

Strategien zur Lebensdauerverlängerung entwickelt. Die technischen Details solcher<br />

Filterlösungen werden an späterer Stelle diskutiert. Hier sei nur erwähnt, dass<br />

unabhängig <strong>von</strong> der Antriebsleistung der Kostenanteil eines Sinusfilters etwa 20 % der<br />

Kosten <strong>von</strong> Motor und Umrichter beträgt; die Anschaffungskosten sind also abhängig<br />

<strong>von</strong> der Leistung des Antriebs, wobei aus wirtschaftlichen Gründen z. B. Sinusfilter nur<br />

bis zu einigen hundert Kilowatt Antriebsleistung realisierbar sind [Kem 09], [Fu 09].<br />

Diese Tatsache ist besonders wichtig, wenn man berücksichtigt, dass im Jahr 2008<br />

Niederspannungsmotoren bis 30 kW Nennleistung 94 % der ausgelieferten

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