Einsatz von Metalloxid-Varistoren zum Überspannungsschutz ...
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Seite 40 3 Konventioneller <strong>Einsatz</strong> <strong>von</strong> <strong>Metalloxid</strong>varistoren als Überspannungsableiter<br />
3) Nun wird abhängig <strong>von</strong> einer zu erwartenden, repräsentativen<br />
Blitzstrombeanspruchung in dem betrachteten Netz der Nenn-Ableitstoßstrom In<br />
ausgewählt, der je nach Höhe der Bemessungsspannung die Werte 2500 A,<br />
5000 A, 10000 A oder 20000 A annehmen kann. Es handelt sich um einen<br />
Blitzstoßstrom der Form 8/20 µs.<br />
4) Außerdem werden in [Norm 2] sogenannte Leitungsentladungsklassen definiert,<br />
die das eigentliche Unterscheidungsmerkmal <strong>von</strong> Hochspannungsableitern<br />
darstellen und indirekt ein Maß für das thermische Energieaufnahmevermögen<br />
sind. Es werden die Leitungsentladungsklassen 1 bis 5 mit ansteigenden<br />
Anforderungen unterschieden, wobei sich die Wahl der<br />
Leitungsentladungsklasse für den jeweiligen Ableiter an der Systemspannung<br />
Us orientiert.<br />
5) Mit Kenntnis des Nennableitstoßstromes In und der Leitungsentladungsklasse<br />
des Ableiters lassen sich abschließend der Blitzschutzpegel Upl und der<br />
Schaltstoßschutzpegel Ups bestimmen:<br />
Upl = U(In) z. B. U(I10kA)<br />
Ups hängt <strong>von</strong> der Leitungsentladungsklasse ab und wird in [Norm 2] mit Werten<br />
zwischen 500 A und 2000 A angegeben. Schaltstoßströme haben im<br />
Gegensatz zu Blitzstoßströmen eine Stirnzeit <strong>von</strong> 30 µs.<br />
Das Verhältnis in (3.3) so zu definieren, dass ein Ableiter im Dauerbetrieb stabil<br />
arbeitet. Der thermisch stabile Betrieb <strong>von</strong> Ableitern wird in einer Arbeitsprüfung nach<br />
[Norm 2] nachgewiesen, worauf noch an späterer Stelle in dieser Arbeit eingegangen<br />
wird.<br />
Durch die Bedingung in (3.3) wird über die Dauerspannung der niedrigste Schutzpegel<br />
bestimmt, der mit dem jeweiligen Varistor realisiert werden kann. Wird für eine<br />
gegebene Dauerspannung und einen eingeprägten Strom nun aber doch ein<br />
geringerer Schutzpegel gefordert als nach (3.3) möglich ist, muss die Stoßstromdichte<br />
durch den Varistor reduziert werden, was durch Verwendung <strong>von</strong> <strong>Varistoren</strong> mit<br />
größerem Durchmesser (für geringere Stromdichten) bei gleicher Höhe erzielt wird. Die<br />
bei reduzierter Stromdichte verkleinerte Feldstärke (vgl. Abb. 3.4) führt dazu, dass bei<br />
gleichem eingeprägtem Strom die Spannung am Varistor geringer wird und so der<br />
Schutzpegel kleiner wird.