Einsatz von Metalloxid-Varistoren zum Überspannungsschutz ...
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Seite 50 5 Versuchstechnik und verwendetes Material<br />
Die Wellenwiderstände Z1 und Z2 in Tabelle 5.3 wurden bestimmt durch<br />
Wellenanpassung des Kabels mit einem Potentiometer, während alle Phasen mit einer<br />
10 kHz-Rechteckspannung <strong>von</strong> 12 V Amplitude gespeist wurden. Das Potentiometer<br />
wurde so eingestellt, dass Wellenanpassung herrschte, und anschließend wurde sein<br />
Wert gemessen, welcher dann dem Wellenwiderstand des Kabels entsprechen musste<br />
(vgl. Tabelle 2.3). Wie in Kap. 2.1.2 erwähnt, hat ein vieradriges Kabel zwei<br />
Wellenwiderstände mit unterschiedlichen Werten – je nachdem, ob zwei nahe<br />
beieinander oder zwei weiter entfernt liegende Adern betrachtet werden [Mag 09]. Der<br />
Unterschied der beiden Wellenwiderstände liegt bei den gemessenen Kabeln zwischen<br />
10 % und 20 %, wobei zwei nahe beieinander liegende Adern stets den kleineren<br />
Wellenwiderstand Z1 haben.<br />
5.4 Verwendete <strong>Varistoren</strong> zur Spannungsbegrenzung an der Maschine<br />
Bei einer Netzspannung <strong>von</strong> 400 V erreicht die Zwischenkreisspannung im Umrichter<br />
etwa 560 V, was bei einem Reflexionsfaktor <strong>von</strong> ru = 1 einer maximalen temporären<br />
verketteten Überspannung <strong>von</strong> 1120 V an der Maschine entspricht. Die maximale<br />
Leiter-Erde-Überspannung an der Maschine liegt dann bei etwa 900 V. Mit Blick auf die<br />
<strong>Varistoren</strong> kann wegen der permanent auftretenden Überspannungen bei dieser<br />
Anwendung nicht mehr streng zwischen Schutzpegel und Dauerbetriebsspannung<br />
unterschieden werden. Es handelt sich hier vielmehr um eine Betriebsspannung, der<br />
repetierende Transienten überlagert sind, deren Höhe wiederum durch die Wahl der<br />
Varistorkennlinie vorgegeben wird. Die Absolutwerte der auftretenden<br />
Überspannungen machen es notwendig, <strong>Varistoren</strong> für Spannungsbereiche <strong>von</strong> nur<br />
wenigen Hundert Volt zu wählen, die gleichzeitig aber auch in der Lage sein müssen,<br />
dauerhaft große Leistungen abführen zu können. So kann die Wahl nur auf Prüflinge<br />
fallen, die wenige Millimeter hoch sind, um die geringen Spannungen zu garantieren,<br />
die aber auch einen großen Durchmesser haben, um geringe Stromdichten zu erhalten<br />
und um außerdem eine große Oberfläche für ausreichende Wärmeabfuhr zu haben.<br />
Auf das genaue Betriebsverhalten der <strong>Varistoren</strong> wird an späterer Stelle noch genau<br />
eingegangen. Hier werden zunächst nur die grundsätzlichen Daten der verwendeten<br />
Prüflinge vorgestellt.<br />
Bei den Prüflingen handelt es sich um <strong>Varistoren</strong> verschiedener Hersteller, die<br />
ursprünglich für die Verwendung in Niederspannungs-Gleichstrombahnsystemen<br />
vorgesehen sind (siehe z. B. [ABB 07], [Sie 09]). Daher sind im ersten Ansatz weder<br />
das Material noch die elektrischen und mechanischen Dimensionen auf den