Einsatz von Metalloxid-Varistoren zum Überspannungsschutz ...
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Seite 148 10 Zusammenfassung, Weiterarbeit und Fazit<br />
Kapitel 3<br />
Der <strong>Einsatz</strong> <strong>von</strong> <strong>Varistoren</strong> <strong>zum</strong> <strong>Überspannungsschutz</strong> umrichtergespeister Antriebe<br />
stellt ein völlig neues Anwendungsfeld für <strong>Metalloxid</strong>ableiter dar. Bislang werden diese<br />
nur bei Gleich- oder Wechselspannungsbeanspruchung z. B. in Energieübertragungsund<br />
Verteilungsnetzen eingesetzt, wobei hier die Überspannungsereignisse in der<br />
Größenordnung 1...100 pro Jahr sehr selten sind. Die U-I-Kennlinie eines Varistors<br />
weist einen stark nichtlinearen Zusammenhang zwischen Strom und Spannung auf,<br />
wobei die Kennlinie in die drei Bereiche Leckstrom-, Durchbruch- und<br />
Hochstrombereich unterteilt wird. Im Leckstrombereich fließt ein überwiegend<br />
kapazitiver Leckstrom durch den Varistor. Der resistive Anteil dieses Leckstroms führt<br />
zu Verlusten im Dauerbetrieb, die eine Erwärmung des Varistors bewirken. Im<br />
Hochstrombereich stellt sich durch eingeprägte Stoßströme die sogenannte<br />
Restspannung am Varistor ein. Bei konventionellem <strong>Einsatz</strong> wird der Schutzpegel<br />
durch die Restspannung des Varistors bei Nennableitstoßstrom In definiert. Die Ableiter<br />
sind im allgemeinen so dimensioniert, dass Schutzpegel und der Effektivwert der<br />
Dauerspannung im Verhältnis 2,8...3,5 zu 1 stehen.<br />
Mikrostrukturell besteht ein Varistor aus mit <strong>Metalloxid</strong>en dotiertem, gesintertem<br />
Zinkoxid, das während des Sintervorgangs zu einer Keramik verschmilzt. Die<br />
Korngrenzen zwischen den einzelnen Mikrovaristoren sind wesentlich für den<br />
elektrischen Leitungsmechanismus des Varistors verantwortlich.<br />
Beim <strong>Einsatz</strong> <strong>von</strong> <strong>Varistoren</strong> in umrichtergespeisten Antrieben treten die<br />
Überspannungsereignisse entsprechend der Umrichterpulsfrequenz mehrere tausend<br />
Mal pro Sekunde auf. Außerdem nimmt die maximale Überspannung gerade einmal<br />
den doppelten Wert der Zwischenkreisspannung an, so dass sowohl im Hinblick auf<br />
Anzahl als auch auf die Höhe der Überspannungen die konventionellen<br />
Dimensionierungsregeln nicht anwendbar sind. Zudem sind in dieser Anwendung<br />
Dauer- und Überspannungsbetrieb nicht mehr <strong>von</strong>einander trennbar.<br />
Kapitel 5<br />
Zur Nachbildung der Betriebsbedingungen wurden verschiedene Versuchsstände<br />
aufgebaut. Versuchsstand 1 besteht aus einem Motor-Generator-Satz mit<br />
Rückspeiseoption, um verschiedene Belastungssituationen simulieren zu können.<br />
Außerdem kann mittels einer in Labview implementierten Steuerungs- und<br />
Auswerteroutine der Versuchsstand voll automatisch gefahren werden, während mittels<br />
Messwerterfassung alle relevanten Parameter aufgenommen werden. In