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Einsatz von Metalloxid-Varistoren zum Überspannungsschutz ...

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9 Regeln zur Dimensionierung eines vollständigen Schutzkonzeptes mit <strong>Varistoren</strong> Seite 143<br />

In den Beispielrechnungen wurden die Verlustleistungen bzw. Kühlkörperdimensionen<br />

pro Varistor angegeben. Im fertigen Produkt werden die drei <strong>Varistoren</strong> aus<br />

Platzgründen aber sehr nahe beieinander angeordnet sein, so dass sich die einzelnen<br />

Kühlkörper gegenseitig in ihrer Kühlleistung beeinflussen werden, was an dieser Stelle<br />

nicht berücksichtigt wurde. Darüber hinaus zeigt sich hier, dass die Pulsfrequenz des<br />

Antriebssystems der am stärksten einschränkende Parameter in Bezug auf<br />

Realisierbarkeit des Schutzkonzeptes ist.<br />

In den Beispielen wurde eine Pulsfrequenz <strong>von</strong> fP = 3 kHz angenommen, was für<br />

Antriebe kleiner Leistung eher eine Untergrenze darstellt. In der Regel sind bei<br />

Antriebsleistungen bis ca. 20 kW Pulsfrequenzen <strong>von</strong> bis zu 20 kHz realisierbar. Da<br />

aber die Verlustleistung in den <strong>Varistoren</strong> linear mit der Pulsfrequenz steigt, wird der<br />

Kühlaufwand bei höheren Pulsfrequenzen immens und nicht mehr umsetzbar. U. a.<br />

aus diesem Grund wird empfohlen, das Schutzkonzept in Antriebssystemen größerer<br />

Leistung umzusetzen, da hier die Pulsfrequenzen deutlich kleiner sind und so der<br />

Kühlaufwand vergleichbar gering bleibt. Außerdem wird die Verlustleistung der<br />

<strong>Varistoren</strong> in die Energiebilanz des Antriebssystems mit eingerechnet – lässt man<br />

maximal 1 ‰ zusätzliche Verluste durch die <strong>Varistoren</strong> zu, so wäre ein <strong>Einsatz</strong> bei ca.<br />

100 W Varistorverlustleistung erst ab 100 kW Antriebsleistung realistisch.<br />

9.4 Auswahl und Dimensionierung der Sicherungen<br />

In Kap. 8.2.6 wurde auf das Ausfallverhalten der <strong>Varistoren</strong> in der angesprochenen<br />

Anwendung eingegangen. Hier stellte sich heraus, dass die <strong>Varistoren</strong> in jedem Fall als<br />

Kurzschluss in Folge eines Randüberschlages oder eines Durchschlages ausfallen, so<br />

dass der Antrieb nach Ausfall nur eines Varistors wegen Überstroms abschalten<br />

würde. Normalerweise stellen die Überspannungen in Folge <strong>von</strong> Wanderwellen nur im<br />

Langzeitbetrieb eine Gefahr für die Wicklungsisolation dar, so dass nach Ausfall des<br />

<strong>Überspannungsschutz</strong>es eigentlich kein Anlass zur sofortigen Abschaltung des<br />

Antriebes besteht. Daher wird hier die Möglichkeit gezeigt, durch <strong>Einsatz</strong> einer<br />

Schmelzsicherung den ausgefallenen Varistor vom Antriebssystem zu trennen und so<br />

die Maschine ohne <strong>Überspannungsschutz</strong> in der betroffenen Phase unterbrechungsfrei<br />

weiterbetreiben zu können, bis sich die Möglichkeit ergibt, den defekten Varistor zu<br />

wechseln. Dementsprechend wird die Prinzipschaltung der <strong>Varistoren</strong> zwischen Phase<br />

und Erde aus Abb. 6.1 um jeweils eine Schmelzsicherung pro Phase nach Abb. 9.3<br />

erweitert, wobei die Sicherung möglichst auf die Hochpotentialseite des Varistors<br />

geschaltet werden sollte, um sogar den Wechsel eines defekten Varistors im laufenden<br />

Betrieb zu ermöglichen.

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