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Einsatz von Metalloxid-Varistoren zum Überspannungsschutz ...

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Seite 122 8 Degradation <strong>von</strong> <strong>Metalloxid</strong>-<strong>Varistoren</strong><br />

Ein Einzelvergleich der Messungen n ... s zeigt, dass Messung r die größte Belastung<br />

für den Prüfling darstellt und so den stärksten Alterungseffekt bewirkt. Somit bedeutet<br />

der kleinste Wert für kK, die höchste Temperatur und die höchste<br />

Umrichterpulsfrequenz die höchste Belastung, die durch ein größeres kK, eine<br />

geringere Temperatur und eine kleinere Pulsfrequenz sukzessive vermindert werden<br />

kann. Eine Erhöhung der Temperatur um 40 K bedeutet beim Vergleich der<br />

Messungen n und o, p und q, r und s eine Beschleunigung <strong>von</strong> kB ≈ 2. Die<br />

Beschleunigung durch Erhöhung der Pulsfrequenz <strong>von</strong> 3 kHz auf 8 kHz erhält man<br />

durch Gegenüberstellung der Messungen p und n, q und o; der Beschleunigungsfaktor<br />

kB nimmt hier je nach Betrachtung <strong>von</strong> U1mA, DC und U6mA, DC Werte zwischen 4,25 und 8<br />

an. Eigentlich wird erwartet, dass der Beschleunigungsfaktor genau dem Verhältnis<br />

aus den beiden Pulsfrequenzen entspricht, was hier aber offensichtlich nicht der Fall<br />

ist. Möglicherweise bewirkt der höhere Verlustleistungsumsatz bei erhöhter<br />

Pulsfrequenz eine höhere interne Varistortemperatur (die Temperaturmessung<br />

während der Alterungsprüfung erfolgt auf der Varistoroberfläche), die ihrerseits noch<br />

weitere Beschleunigung verursacht. Eine weitere Erklärung wäre, dass die Alterung in<br />

Folge <strong>von</strong> Umpolarisierung nicht linear abläuft, so dass erhöhte Pulsfrequenz und so<br />

häufigeres Umpolarisieren ebenfalls für weitere Beschleunigung sorgt.<br />

Durch Erhöhung der Zwischenkreisspannung <strong>von</strong> 500 V auf 600 V wird der<br />

Kennlinienparameter <strong>von</strong> 1,16 auf 0,96 verkleinert, wodurch eine Beschleunigung <strong>von</strong><br />

kB ≈ 3 erzielt wird (Vergleich r und p, s und q).<br />

Der Gesamtbeschleunigungsfaktor bei Veränderung mehrerer Versuchsparameter<br />

entspricht dann dem Produkt der Einzelbeschleunigungsfaktoren:<br />

n<br />

k k<br />

= ∏ (8.2)<br />

B, ges B, k<br />

k = 1<br />

Messung r stellt in Bezug auf den Prüflingstyp 5 die größtmögliche Belastung dar; es<br />

wurden auch Szenarien mit noch höheren Zwischenkreisspannungen, höheren<br />

Pulsfrequenzen und höheren Temperaturen untersucht, wobei hier der Prüfling meist<br />

im thermisch instabilen Bereich betrieben wurde, so dass die Prüfung nach wenigen<br />

Stunden mit einem Ausfall des Prüflings endete. Da die Temperatur im Vergleich zu<br />

den anderen beiden Versuchsparametern einen eher geringen Einfluss auf die<br />

Beschleunigung hat, wäre es denkbar, durch sehr gute Kühlung Szenarien mit höherer<br />

Zwischenkreisspannung und/oder höherer Pulsfrequenz zu realisieren, um so auf noch<br />

höhere Beschleunigungsfaktoren zu kommen.

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