Einsatz von Metalloxid-Varistoren zum Überspannungsschutz ...
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2 Theoretische Grundlagen und Stand der Technik Seite 25<br />
Für Frequenzen kleiner fkrit läuft die Spannung nach der Leitungstheorie in die Spule<br />
ein, verteilt sich gleichmäßig und wird am Ende entsprechend reflektiert.<br />
Für Frequenzen größer fkrit läuft die Spannung nicht mehr als Welle in die Wicklung ein,<br />
sondern tritt zeitlich praktisch unverzögert in der gesamten Wicklung auf. Man spricht<br />
<strong>von</strong> sog. kapazitiver Sofortverteilung, da wegen der hohen Frequenz nur noch die<br />
kapazitiven Elemente die Spannungsverteilung bestimmen. Aus (2.24) wird deutlich,<br />
dass die kritische Frequenz maßgeblich durch das Verhältnis aus Windungs- und<br />
Erdkapazität beeinflusst wird. Sie liegt bei gängigen Anordnungen im Bereich <strong>von</strong><br />
Werten, wie sie bei steilen Vorgängen auftreten, so dass eine kapazitive<br />
Sofortverteilung der Spannung über der Eingangsspule einer elektrischen Maschine<br />
auftritt. Die anliegende Spannung ist nahezu konstant in diesem Frequenzbereich und<br />
wird nur noch durch das Kapazitätsverhältnis bestimmt.<br />
ΔC<br />
C<br />
e<br />
( ) ˆ<br />
U f f U<br />
> krit = ⋅<br />
Δ<br />
s<br />
(2.25)<br />
Die verschiedenen Frequenzanteile werden unterschiedlich stark gedämpft, was zu<br />
einer Verzerrung des Wellenkopfes ähnlich derer führt, wie man sie auf Leitungen<br />
beobachtet. Dabei wird der Wellenkopf beim Durchlaufen der Wicklung bereits nach<br />
kurzer Strecke stark abgeflacht, was bedeutet, dass die hochfrequenten Anteile<br />
abnehmen, je weiter die Welle in die Wicklung einläuft.<br />
Die Spannungsverteilung in der Wicklung beim Anlegen eines Spannungssprunges<br />
lässt sich analytisch mit der Gleichung in (2.26) ausdrücken:<br />
( γ ⋅( l −z)<br />
)<br />
( γ ⋅ l )<br />
sinh<br />
uz ( ) = ut ( ) ⋅ ut ( ) =<br />
0 für t≤ 0<br />
sinh<br />
1 für t><br />
0<br />
C ′ ΔC<br />
γ = γl<br />
= N⋅<br />
C ′<br />
ΔC<br />
e e<br />
s<br />
s<br />
(2.26)<br />
(2.27)<br />
Entscheidend für die Spannungsverteilung nach (2.26) sind sowohl das<br />
Kapazitätsverhältnis als auch die Windungszahl, wobei die Windungszahl das<br />
Kapazitätsverhältnis im Resultat überwiegt. So kann erklärt werden, weswegen auch<br />
für kleine Verhältnisse <strong>von</strong> Erd- zu Windungskapazität die Spannungsverteilung stark<br />
nichtlinear ist. Eine lineare Spannungsverteilung liegt nur vor, wenn die Erdkapazitäten<br />
vernachlässigt werden können und so γ l gegen Null geht, was aber in der Regel nicht<br />
der Fall ist. Abb. 2.19 zeigt die Spannungsverteilung in der Wicklung abhängig <strong>von</strong> der