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Die Stimme der Verbraucher - vzbv

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Editorial<br />

10<br />

„Wir for<strong>der</strong>n und lamentieren nicht nur ...“<br />

Interview mit Prof. Dr. Edda Müller<br />

Vorstand des <strong>Verbraucher</strong>zentrale Bundesverbands<br />

Frau Müller, <strong>der</strong> erste Deutsche <strong>Verbraucher</strong>tag im Juli dieses Jahres wird zum Thema<br />

nachhaltiger Konsum stattfinden – wollen Sie damit überdecken, dass das jahrelange<br />

Trommeln <strong>der</strong> <strong>Verbraucher</strong>verbände für den nachhaltigen Konsum nichts gebracht hat?<br />

Das Thema Nachhaltigkeit beschäftigt uns in <strong>der</strong> Tat seit Jahren. Tatsache ist: <strong>Die</strong> eine<br />

Erfolgsstrategie, um nachhaltigen Konsum voranzubringen, gibt es eben lei<strong>der</strong> nicht.<br />

Man muss sich bewusst machen, dass <strong>der</strong> Klimawandel uns vor die Aufgabe stellt,<br />

Lebens-, Arbeits- und Konsumgewohnheiten grundlegend zu verän<strong>der</strong>n und zu erneuern<br />

– <strong>der</strong> ganze Mensch als soziales Wesen ist gefor<strong>der</strong>t. Man muss sich im Zeitalter<br />

<strong>der</strong> Globalisierung von Waren und <strong>Die</strong>nstleistungen auch bewusst machen, dass die<br />

wohlfeile, bunte Warenwelt nach wie vor nur zu haben ist, weil Menschen in <strong>der</strong> Dritten<br />

Welt unter menschenunwürdigen Bedingungen hierfür arbeiten. Der Mensch ist hier<br />

auch als politisches Wesen gefor<strong>der</strong>t.<br />

Ich bin allerdings optimistisch, dass wir mit intelligenten politischen Strategien<br />

erreichen können, dass <strong>der</strong> private Konsum umwelt- und sozialverträglicher wird. Das<br />

zeigen <strong>der</strong> enorme Erfolg <strong>der</strong> Biolandwirtschaft o<strong>der</strong> die deutlichen Umsatzsteigerungen<br />

bei fair gehandelten Produkten.<br />

Das Umweltbundesamt macht eine an<strong>der</strong>e Rechnung auf: Von 1995 bis 2005 stiegen<br />

<strong>der</strong> Energieverbrauch und die Flächeninanspruchnahme <strong>der</strong> Haushalte deutlich an. Von<br />

einer allgemeinen Entkopplung des Verbrauchs natürlicher Ressourcen vom Konsum<br />

könne keine Rede sein ... ¹<br />

... in dieser Situation hilft es aber nicht weiter, den <strong>Verbraucher</strong>n Geiz, Trägheit o<strong>der</strong><br />

Gedankenlosigkeit vorzuwerfen. Ich wünsche mir stattdessen eine nüchterne, genaue<br />

Analyse <strong>der</strong> Frage: Mit welchen Mitteln ist es bisher gelungen, die Nachfrage nach<br />

¹ http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-presse/hintergrund/private-haushalte.pdf

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