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Die Stimme der Verbraucher - vzbv

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Handel, Recht und Telekommunikation<br />

Fairer Handel ist auf dem Vormarsch<br />

42<br />

Kartellrecht:<br />

<strong>Verbraucher</strong>verbände bleiben außen vor<br />

Im Berichtszeitraum zeigte sich erneut, wie nachteilig sich Kartellrechtsverstöße auf die<br />

<strong>Verbraucher</strong>situation insgesamt auswirken. Exorbitante Gewinnsteigerungen bei den<br />

Energieerzeugern auf <strong>der</strong> einen Seite, steigende Rechnungen bei den <strong>Verbraucher</strong>n auf<br />

<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite illustrieren deutlich, wie schwach <strong>der</strong> Wettbewerb auf dem Energiemarkt<br />

ist und wie stark die <strong>Verbraucher</strong> durch diesen Mangel an Wettbewerb finanziell<br />

betroffen sind. Zwar haben <strong>Verbraucher</strong> ein Anrecht auf Schadensersatz bei Kartellverstößen.<br />

Allerdings ist <strong>der</strong> einzelne <strong>Verbraucher</strong> nicht so stark von Kartellverstößen<br />

betroffen, als dass es sich für ihn lohnen würde, vor Gericht zu ziehen. Bei Kartellrechtsverstößen<br />

handelt es sich um ‚Streuschäden’, bei denen <strong>der</strong> Einzelne nur einen kleinen<br />

Schaden verzeichnet, während <strong>der</strong> Gesamtschaden aufgrund <strong>der</strong> großen Zahl an Betroffenen<br />

erheblich ist. Deshalb hat sich <strong>der</strong> <strong>Verbraucher</strong>zentrale Bundesverband in diesem<br />

Jahr wie<strong>der</strong>holt dafür eingesetzt, dass <strong>Verbraucher</strong>organisationen ein gesetzlich verankertes<br />

Recht auf kollektive Schadensersatzklagen und Gewinnabschöpfung erhalten.<br />

Corporate Social Responsibility:<br />

Informationen über „gute Unternehmen“ müssen verbindlich werden<br />

Eine überdurchschnittlich steigende Coca-Cola Getränkeproduktion und ein damit einhergehen<strong>der</strong><br />

bedrohlich sinken<strong>der</strong> Grundwasserpegel in angrenzenden Regionen in<br />

Indien, in Deutschland verwendete Pflastersteine, die von Kin<strong>der</strong>n in Entwicklungslän<strong>der</strong>n<br />

in Steinbrüchen geschlagen wurden, Deutsche Telekom und unerlaubte Telefonwerbung<br />

– diese Beispiele zeigen, dass Unternehmen noch viel zu tun haben, um<br />

ihrer sozialen und ökologischen Verantwortung gerecht zu werden. Zwar reagieren die<br />

betreffenden Unternehmen zunehmend auf Kritik <strong>der</strong> Öffentlichkeit. Es bleibt jedoch<br />

zunächst höchst unklar, was „verantwortliches Handeln“ von Unternehmen konkret<br />

bedeutet und an welchen Kriterien man dieses bemisst. Daher ist ein klarer Handlungs-<br />

und Orientierungsrahmen notwendig, um sozial-ethische Unternehmensverantwortung<br />

– Corporate Social Responsibility – nachvollziehbar und überprüfbar zu machen. In<br />

diese Richtung zielt die intensive Mitarbeit des <strong>Verbraucher</strong>zentrale Bundesverbands<br />

beim internationalen Normungsprozess zur sozialen Unternehmensverantwortung in<br />

<strong>der</strong> Weltnormungsorganisation ISO. Ziel <strong>der</strong> Arbeiten bei ISO ist die Erstellung einer

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