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Die Stimme der Verbraucher - vzbv

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<strong>Verbraucher</strong>politik<br />

18<br />

Im Bund:<br />

<strong>Verbraucher</strong>politisches Konzept fehlt<br />

Das Jahr 2006 war verbraucherpolitisch einmal mehr von <strong>der</strong> Debatte über das <strong>Verbraucher</strong>informationsgesetz<br />

sowie eine verbesserte Lebensmittelsicherheit geprägt. Beide<br />

Themen boten die Gelegenheit, jenseits des aktuellen Anlasses auch konzeptionelle<br />

Grundlinien <strong>der</strong> <strong>Verbraucher</strong>politik zu entwickeln – wenige Monate nach <strong>der</strong> Regierungsbildung<br />

im Herbst 2005 wäre hier insbeson<strong>der</strong>e das Bundesverbraucherministerium<br />

gefor<strong>der</strong>t gewesen.<br />

Mehr als ein schlechtes Vorzeichen war in diesem Zusammenhang allerdings die Umbenennung<br />

des Ministeriums, bei <strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Verbraucher</strong>schutz an die dritte Stelle rückte. So<br />

ist bis heute von Bundesverbraucherminister Horst Seehofer als verbraucherpolitischer<br />

Impuls- und Ideengeber wenig zu spüren. Wie bereits unter <strong>der</strong> Vorgängerregierung<br />

werden verbraucherpolitische Akzente, sei es beim Anlegerschutz, beim Insolvenzrecht<br />

o<strong>der</strong> im Versicherungsrecht, weitgehend von an<strong>der</strong>en Ressorts gesetzt. Selbst<br />

eine Bestandsaufnahme des aus Konsumentensicht wichtigsten politischen Handlungsbedarfs<br />

fehlt.<br />

Uneingelöst blieb bislang auch die Ankündigung des Koalitionsvertrags, die Bundesregierung<br />

werde sich für eine Stiftung <strong>Verbraucher</strong>arbeit einsetzen. In <strong>der</strong> drängenden<br />

Frage zukunftsfester Finanzierungsstrukturen für die <strong>Verbraucher</strong>arbeit in Deutschland<br />

hat es daher keine Fortschritte gegeben. Dabei wäre angesichts des spürbaren gesamtwirtschaftlichen<br />

Aufwärtstrends und <strong>der</strong> fortschreitenden Konsolidierung des Bundeshaushalts<br />

gerade jetzt <strong>der</strong> richtige Zeitpunkt für die Lösung dieser Zukunftsaufgabe.<br />

Der <strong>Verbraucher</strong>zentrale Bundesverband wird die Koalitionspartner daher weiter dazu<br />

drängen, den Koalitionsvertrag als Auftrag zu verstehen.<br />

Auch beim wirtschafts- und verbraucherpolitisch dominierenden Thema – <strong>der</strong> Energiepolitik<br />

– war von <strong>der</strong> „<strong>Stimme</strong> <strong>der</strong> <strong>Verbraucher</strong> am Kabinettstisch“ nichts zu hören.<br />

Dabei machen die Energiekosten inzwischen einen <strong>der</strong> wichtigsten Posten bei den Ausgaben<br />

<strong>der</strong> privaten Haushalte aus. Hinzu kommt, dass das klimapolitisch notwendige<br />

Umsteuern in Hinblick auf den stärkeren Einsatz erneuerbarer Energien und eine deutliche<br />

höhere Energieeffizienz ohne aktive Beteiligung <strong>der</strong> Konsumenten nicht funktionieren<br />

wird. Hoffnungsfroh stimmte daher die direkte Beteiligung des <strong>Verbraucher</strong>-

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