Die Stimme der Verbraucher - vzbv

Unlauterer Wettbewerb
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Flugpreiswerbung:
Weltweit teure Schnäppchen
Der Boom der Billigflieger ist nicht nur klimapolitisch zum Problem geworden. Auch
in Sachen Preistransparenz erweisen sich die Discountflieger als problematische
Verheißung: Bei näherem Hinsehen entpuppen sich die Schnäppchenpreise oft als
Lockangebote, werden Steuern, Servicegebühren oder Kerosinzuschläge unterschlagen
oder versteckt.
Vor diesem Hintergrund sind wir 2006 wegen unzureichender Preisangaben gegen zahlreiche
deutsche und ausländische Fluggesellschaften vorgegangen: Sie hatten es versäumt
– wie vorgeschrieben – alle Preisbestandteile vollständig in der Werbung anzugeben.
In 21 Fällen mahnte der Verbraucherzentrale Bundesverband Fluggesellschaften
wegen unzulässiger Preiswerbung ab, darunter Billigflieger, aber auch Linienfluggesellschaften
wie Air France und KLM.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: In sieben Fällen unterzeichneten die Fluggesellschaften
bereits außergerichtlich die geforderte beziehungsweise eine teilweise Unterlassungserklärung,
so etwa Iberia, Germanwings, Lufthansa
oder Austrian Airlines. In neun Fällen mussten wir
klagen, so gegen Condor, Aer Lingus, Air France, SAS und
Air Baltic. Die endgültigen Gerichtsentscheidungen stehen
in diesen Fällen noch aus.
Der vzbv berichtete bei der Jahrestagung des Internationalen
Verbraucherschutzdurchsetzungsnetzwerks ICPEN in
Warschau im Oktober 2006 über diese Kampagne – und
rührte damit an ein Thema, das Verbraucherbehörden weltweit
beschäftigt. So berichteten die Niederlande, Polen,
Neuseeland, Mexiko, Lettland, Italien, Norwegen und die
USA über Probleme oder Kampagnen zu diesem Thema.
Die Aktion erhielt zudem Rückenwind durch den Vorschlag
der EU-Kommission, ein Gesetz zu erlassen, nach dem
Passagiere besser vor unlauteren Praktiken der Flugunternehmen
geschützt werden sollen.