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Die Stimme der Verbraucher - vzbv

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Handel, Recht und Telekommunikation<br />

46<br />

Urheberrecht für <strong>Verbraucher</strong>:<br />

Virtuell, digital – und rechtlos<br />

Bei <strong>der</strong> Nutzung digitaler audiovisueller Medien sind <strong>Verbraucher</strong> <strong>der</strong>zeit weitgehend<br />

rechtlos. Zu diesem Ergebnis kommt die vom <strong>Verbraucher</strong>zentrale Bundesverband veröffentlichte<br />

Studie „<strong>Verbraucher</strong>schutz bei digitalen Medien“. Nutzungsbedingungen,<br />

Kopierschutzsysteme und ein löchriges Urheberrecht machen die digitale Medienwelt<br />

für Konsumenten zu einem nahezu rechtlosen Raum.<br />

Egal ob es sich um Musikdownloaddienste o<strong>der</strong> elektronische Verlagsangebote, um<br />

Online-Archive o<strong>der</strong> digitale Ton- und Bildträger, Software o<strong>der</strong> eBooks handelt – restriktive<br />

Geschäftsbedingungen und technische Schutzmaßnahmen beschneiden meist<br />

die gesetzlich erlaubten Nutzungen. In einigen Fällen sind Kopierschutzsysteme mit<br />

erheblichen Sicherheitslücken und <strong>der</strong> Möglichkeit <strong>der</strong> Datenspionage im Einsatz. Auch<br />

wird die Verpflichtung, auf technische Schutzsysteme deutlich sichtbar hinzuweisen,<br />

von den Herstellern häufig nicht eingehalten. Kompliziert formulierte Nutzungs- und<br />

Lizenzbestimmungen von beträchtlicher Länge sind für <strong>Verbraucher</strong> in vielen Fällen<br />

völlig unverständlich. Ungeachtet dessen drohen bei Verstößen empfindliche Vertragsstrafen.<br />

<strong>Die</strong> meisten Verstöße passieren bei <strong>der</strong> privaten Nutzung aber durch Unwissenheit.<br />

Trotzdem nimmt das geltende Urheberrecht auf die <strong>Verbraucher</strong>belange wenig<br />

Rücksicht. So dürfen beispielsweise selbst technische Beschränkungen, die auf dem<br />

Rechner des Verwen<strong>der</strong>s nachweislich Schäden hervorrufen, vom Nutzer nicht entfernt<br />

o<strong>der</strong> geän<strong>der</strong>t werden.<br />

Vor diesem Hintergrund hat <strong>der</strong> <strong>Verbraucher</strong>zentrale Bundesverband die Bundesregierung<br />

aufgefor<strong>der</strong>t, bei <strong>der</strong> Reform des Urheberrechts („Zweiter Korb“) die Rechte <strong>der</strong><br />

<strong>Verbraucher</strong> zu erweitern anstatt sie noch weiter einzuschränken. Gemeinsam mit den<br />

<strong>Verbraucher</strong>zentralen starteten wir hierzu eine Offensive für ein nutzerfreundlicheres<br />

Urheberrecht und für die Wahrung <strong>der</strong> <strong>Verbraucher</strong>rechte in <strong>der</strong> digitalen Welt. Darüber<br />

hinaus beteiligten wir uns gemeinsam mit dem Online-Netzwerk „Campact“, <strong>der</strong><br />

Kampagne „fairsharing“ und dem „Netzwerk freies Wissen“ an <strong>der</strong> gemeinsamen Kampagne<br />

„Privat kopieren ist kein Verbrechen“.<br />

Till Kreutzer: <strong>Verbraucher</strong>schutz bei digitalen Medien, Schriftenreihe des <strong>Verbraucher</strong>zentrale<br />

Bundesverbands, Band 10, Berliner Wissenschaftsverlag, 206 Seiten, 29,90 Euro

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