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Die Stimme der Verbraucher - vzbv

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Börsengang <strong>der</strong> Bahn:<br />

Das Wichtigste noch offen<br />

Züge fahren für Menschen. Auch wenn das noch so selbstverständlich ist, wird doch<br />

die Diskussion über den Börsengang <strong>der</strong> Bahn von ganz an<strong>der</strong>en Interessen als denen<br />

<strong>der</strong> Fahrgäste bestimmt. Für den <strong>Verbraucher</strong>zentrale Bundesverband war es daher vorrangiges<br />

Ziel zu verhin<strong>der</strong>n, dass es zu einer Allianz zwischen den Konzerninteressen<br />

<strong>der</strong> Deutschen Bahn AG und dem Interesse <strong>der</strong> Politik an kurzfristigen Verkaufserlösen<br />

kommt. Vielmehr haben wir mit unseren Mitgliedsverbänden Verkehrsclub Deutschland<br />

und Pro Bahn deutlich gemacht, dass das Schienennetz im Eigentum des Bundes<br />

bleiben muss: An<strong>der</strong>nfalls würden <strong>der</strong> Ausbau und die Unterhaltung des Schienennetzes<br />

vor allem den Renditeerwartungen privater Investoren folgen – das hieße, dass<br />

es massive Anreize gäbe, das Schienennetz auszudünnen und gleichzeitig möglichst<br />

hohe staatliche Zuwendungen in Anspruch zu nehmen.<br />

<strong>Die</strong> Überzeugungsarbeit <strong>der</strong> <strong>Verbraucher</strong>verbände wie auch an<strong>der</strong>er Gruppen hat zu<br />

einem ersten Erfolg geführt. Im Herbst 2006 hat <strong>der</strong> Bundestag klar gemacht, dass das<br />

Schienennetz im Eigentum des Bundes bleiben wird. Das Schlimmste ist damit verhin<strong>der</strong>t.<br />

Vieles bleibt aber noch offen. Denn anscheinend will <strong>der</strong> Bundesverkehrsminister<br />

das Schienennetz <strong>der</strong> Deutschen Bahn AG zur Bewirtschaftung übertragen. Und die<br />

Deutsche Bahn AG soll das Schienennetz auch in ihrer Bilanz als Vermögen verbuchen<br />

dürfen. Eigentum des Bundes – aber ein bisschen auch Eigentum <strong>der</strong> Deutschen Bahn<br />

AG? Der Bundesverkehrsminister hat bei <strong>der</strong> Konkretisierung dieses Kompromisses<br />

offenbar stärker die For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Bahn als die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Kunden im Sinn.<br />

Der <strong>Verbraucher</strong>zentrale Bundesverband bleibt daher weiter gefor<strong>der</strong>t, für sein Konzept<br />

eines zukunftsfähigen, verbraucherfreundlichen Bahnverkehrs einzutreten.<br />

Richtschnur ist für uns hierbei das erfolgreiche Modell des Nahverkehrs auf <strong>der</strong> Schiene:<br />

Starke Aufgabenträger definieren die Anfor<strong>der</strong>ungen an die Verkehrsleistungen, auch<br />

im Sinne <strong>der</strong> Wahrung von Umwelt- und Sozialstandards. Das Netz wird in öffentlicher<br />

Verantwortung geführt. In öffentlicher Verantwortung liegt auch die Koordination von<br />

Fahrplänen, Tarifen und Fahrplaninformation.<br />

Kaum Fortschritte gab es bei <strong>der</strong> gesetzlichen Regelung <strong>der</strong> Fahrgastrechte. Der <strong>Verbraucher</strong>zentrale<br />

Bundesverband wird die anstehende Gesetzgebung zur Kapitalpriva-<br />

Bauen, Energie, Umwelt<br />

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