auf das Controlling - Haufe.de
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FinanzkrJse. Wirtschaftskrise, Staatskrise.<br />
Reihenhäusern. Da riskante Papiere im Portfo<br />
lio <strong>de</strong>r Bank mit weiteren sechs Milliar<strong>de</strong>n Euro<br />
abgesichert wer<strong>de</strong>n müssen, erfor<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r Ret<br />
tungsplan für die Bayrische Landsbank insge<br />
samt 31 Milliar<strong>de</strong>n Euro, darunter 15 Milliar<strong>de</strong>n<br />
Euro aus <strong>de</strong>m Rettungsschirm <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s,<br />
als vorbeugen<strong>de</strong> und Vertrauen schaffen<strong>de</strong><br />
Maßnahme für <strong>de</strong>n Interbankenhan<strong>de</strong>l.^ Wenn<br />
man be<strong>de</strong>nkt, wie schwer ein mittelständisches<br />
Unternehmen an Gel<strong>de</strong>r für Investitionen<br />
kommt, wie akribisch die Banken selbst bei<br />
kleinen Krediten ihre Auflagen stellen und wie<br />
schwach am En<strong>de</strong> oft die Konditionen für <strong>de</strong>n<br />
Kreditnehmer sind, obwohl die Geldhäuser sich<br />
sehr günstig und praktisch unbegrenzt bei <strong>de</strong>n<br />
Zentralbanken refinanzieren, erkennt man <strong>de</strong>n<br />
politischen Handlungsbedarf.<br />
Die Betroffenheit <strong>de</strong>r Regierungen mit allen Be<br />
kenntnissen, Entschuldigungen und Verspre<br />
chen, helfen hier nicht weiter. „Jobgarantien"<br />
sind auch In einer sozialen Marktwirtschaft nicht<br />
möglich. Die Geschichtsbücher zeigen, wohin<br />
es führt, wenn <strong>de</strong>r Staat die Menschen (durch<br />
Subventionen) beschäftigt. Statt<strong>de</strong>ssen sollte<br />
die Finanzkrise mit ihren dramatischen Folgen<br />
für die reale Wirtschaft als die große Chance<br />
gesehen wer<strong>de</strong>n, um die wichtigsten Pro<br />
blemfel<strong>de</strong>r endlich von Grund <strong>auf</strong> anzuge<br />
hen, Daten über <strong>de</strong>n Zustand <strong>de</strong>r Weltwirtschaft<br />
stehen in allen Nachrichtenmagazinen, Sie wer<br />
<strong>de</strong>n täglich ergänzt und berichtigt. Es stellte<br />
sich heraus, <strong>das</strong>s die Finanzkatastrophe unab<br />
wendbar war<br />
Die zentrale Frage lautet: Welche Maßnahmen<br />
können ähnliche Rückfälle verhin<strong>de</strong>rn? -<br />
Am 21.05.2008 for<strong>de</strong>rten sechzehn Staats<br />
männer Europas in einem offenen Brief an die<br />
EU-Kommission die Einberufung einer Weltfi<br />
nanzkonferenz, um Maßnahmen zur Regulie<br />
rung <strong>de</strong>r Finanzmärkte zu beschließen: „Sehr<br />
geehrter Herr Präsi<strong>de</strong>nt, die Finanzmärkte dür<br />
fen uns nicht regieren! Die gegenwärtige Fi<br />
nanzkrise ist kein Zufall. Es war nicht, wie eini<br />
ge führen<strong>de</strong> Personen in <strong>de</strong>r Finanz und Politik<br />
behaupten, unmöglich, sie vorherzusagen ...<br />
Eine Investmentbank machte Milliar<strong>de</strong>n US-Dol<br />
lar Profit, in<strong>de</strong>m sie <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n Wertverlust von<br />
Subprime-Wertpapiere spekulierte, während sie<br />
eben diese ihren Kun<strong>de</strong>n verk<strong>auf</strong>te, was <strong>de</strong>n<br />
völligen Verlust von Geschäftsethik ver<strong>de</strong>utlicht<br />
12 ... Der spektakuläre Anstieg <strong>de</strong>r Energie- und<br />
ONTROLLER<br />
Nahrungsmittelpreise verstärkt die Folgen <strong>de</strong>s<br />
Finanzchaos und lässt Unheilvolles erahnen.<br />
Bezeichnen<strong>de</strong>rweise sind Hedgefonds in <strong>das</strong><br />
Aufblasen <strong>de</strong>r Preise von Grundnahrungsmittel<br />
ven/vickelt gewesen. Es sind die Einwohner<br />
<strong>de</strong>r ärmsten Län<strong>de</strong>r, die am meisten be<br />
troffen sein wer<strong>de</strong>n ... Wir müssen dafür<br />
Sorge tragen, <strong>das</strong>s die Wettbewerbsfähigkeit<br />
Europas durch die Finanzmärkte nicht unter<br />
wan<strong>de</strong>rt, son<strong>de</strong>r gestützt wird. Wir müssen jetzt<br />
han<strong>de</strong>ln:<br />
«7<br />
Handlungsfei<strong>de</strong>r<br />
Die unüberschaubare Summe aus Finanz-,<br />
Automobil-, Schiffbau-, Job-, Energie-,<br />
Getrei<strong>de</strong>-Krise usw, entpuppt die Wirtschaft<br />
krise zur Staatskrise. Offensichtlich hat <strong>de</strong>r<br />
Staat nicht die Rahmenbedingungen geschaf<br />
fen, die die Wirtschaft benötigt, um aus eige<br />
ner Kraft die Probleme bewältigen und sich vor<br />
weiteren Krisen schützen zu können. Neben<br />
<strong>de</strong>r Aufsicht <strong>de</strong>r Finanzmärkte, stehen eine<br />
Reihe weiterer Handlungsfel<strong>de</strong>r im Raum, die<br />
sich anhand einfacher Beispiele und Überte-<br />
gungen zeigen: Fossile Brennstoffe sind heute<br />
noch die mit Abstand stärkste Energiequelle<br />
<strong>de</strong>r Wirtschaft. Gleichzeitig geraten sie als Re<br />
algüter immer mehr in die Hän<strong>de</strong> finanzkräf<br />
tiger Spekulanten. Ein Privathaushalt, <strong>de</strong>r sich<br />
im vergangenen Jahr mit Heizöl versorgen<br />
musste, hatte bei einer Bestellung im Juli ge<br />
genüber einer Bestellung im Dezember bei ei<br />
ner Menge von 5 000 Litern etwa 1 000 Euro<br />
verloren. Betriebe, wie Hotels, Gärtnereien<br />
usw. hat es ebenso hart getroffen, da sich<br />
sprunghaft steigen<strong>de</strong> Mehrpreise für Energie<br />
nicht an <strong>de</strong>n Verbraucher weitergeben lassen.<br />
Hier fehlen am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres - unvorher<br />
sehbar - die geplanten, oft überlebensnot<br />
wendigen Mittel.<br />
Selbst in guten Zeiten birgt die Abhängigkeit<br />
vom Rohöl eine enorme Gefahr für die Volks<br />
wirtschaft. Einerseits, im Fall einer langfristigen<br />
Verteuerung, wären - neben einer allgemeinen<br />
Konjunkturschwächung - viele Branchen nicht<br />
mehr in <strong>de</strong>r Lage, unter <strong>de</strong>n hohen Energieko<br />
sten zu existieren, an<strong>de</strong>rseits, bei starken Preis<br />
schwankungen, wie im Jahr 2008, wer<strong>de</strong>n Pri<br />
vathaushalte und Unternehmen ungewollt zu<br />
Spekulanten, wenn es um <strong>de</strong>n Zeitpunkt <strong>de</strong>r<br />
Bestellung geht. In diesem Fall kann <strong>das</strong> Glück<br />
entschei<strong>de</strong>n, ob ein Unternehmen insolvent wird<br />
o<strong>de</strong>r bis zur nächsten Bestellung überlebt und<br />
<strong>das</strong> gleiche Spiel beginnt. - Ohne Energie geht<br />
nichts. Energie ist <strong>de</strong>r größte ökonomische<br />
Schlüsselfaktor Die unter geringem Aufwand<br />
för<strong>de</strong>rbaren Ölreserven nehmen bereits heute<br />
ab, während <strong>de</strong>r weltweite Verbrauch weiter an<br />
steigt.^<br />
Das billige Öl wird verschwin<strong>de</strong>n, wie die<br />
Politik <strong>de</strong>s billigen Gelds: die Billig-<br />
Geld-Politik vieler Staaten (vor allem <strong>de</strong>r<br />
USA und Japans) hat <strong>de</strong>n Zins als ratio<br />
nales Lenkungsinstrument <strong>de</strong>r Volkswirt<br />
schaft außer Kraft gesetzt. Zu viel Geld<br />
floss jahrelang über die Staatsverschul<br />
dung in <strong>de</strong>n Konsum ... Dieses Verhalten<br />
stand im genauen Gegensatz zum eigent<br />
lichen Kapitalismus, <strong>de</strong>r in seinem Ur<br />
sprung <strong>auf</strong> <strong>de</strong>m Prinzip <strong>de</strong>s kurzfristigen<br />
Konsumverzichts zur Sicherung mittelfris<br />
tigen Kapital<strong>auf</strong>baus und damit langfristi<br />
gen Wohlstands basiert.... Und nur in pri<br />
vater, nicht in staatlicher Hand kann Kapi<br />
tal produktiv arbeiten.'