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36<br />

A<br />

F<br />

V<br />

Statistischer Ansatz von zufallsgeprägten Geschäftsprozessen<br />

Ein statistischer Ansatz zur Prognose von zufallsgeprägten<br />

Geschäftsprozessen<br />

von Rolf Kunstek, Wangen (H12065936)<br />

Ein <strong>Controlling</strong>, welches nicht nur reaktiv son­<br />

<strong>de</strong>rn auch präventiv agieren will, braucht als<br />

Instrument dafür die Prognose. Es ist unter<br />

Controllern aber umstritten, ob Prognosen<br />

<strong>de</strong>s Geschäftsgeschehens sinnvoll sind.<br />

Diese l^einungsverschie<strong>de</strong>nheit grün<strong>de</strong>t <strong>auf</strong><br />

<strong>de</strong>r Erfahrung, <strong>das</strong>s viele Prozesse, die <strong>das</strong> Ge­<br />

schäftsgeschehen bewegen, mehr o<strong>de</strong>r min­<br />

<strong>de</strong>r stark von Zufälligkeiten geprägt sind. Folg­<br />

lich wer<strong>de</strong>n Prognosen von vielen als grund­<br />

sätzlich unzuverlässig angesehen und damit<br />

für sinnlos gehalten.<br />

Statistisch ausgedrückt besagt <strong>de</strong>r beklagte<br />

Sachverhalt, <strong>das</strong>s die Natur jener Prozesse<br />

folgen<strong>de</strong> Anteile enthält:<br />

• zum einen lineare Anteile, welche die Deter-<br />

ministik eines Prozesses ausdrücken,<br />

• und zum an<strong>de</strong>ren non-lineare Anteile, welche<br />

die Stochastik eines Prozesses ausdrücken.<br />

Nun gibt es in <strong>de</strong>r Statistik inzwischen ein sehr<br />

58 gut bewährtes Mo<strong>de</strong>ll, mit <strong>de</strong>m Prozesse, die<br />

ONTROLLER<br />

bei<strong>de</strong> Anteilsarten enthalten, beschrieben und<br />

somit auch recht zuverlässig prognostiziert<br />

wer<strong>de</strong>n können. Hierbei han<strong>de</strong>lt es sich um <strong>das</strong><br />

State-Space-Mo<strong>de</strong>l.<br />

Ein kurzer Überblick über <strong>das</strong><br />

State-Space-Mo<strong>de</strong>l<br />

Charakteristisch für <strong>das</strong> State-Space-Mo<strong>de</strong>l<br />

ist die Unterstellung, <strong>das</strong>s ein quantifizierter Pro­<br />

zess nicht hinreichend analytisch beschrieben<br />

wer<strong>de</strong>n kann, wenn man nur seine beobacht­<br />

bare Erscheinungsform misst. Als ein Beispiel<br />

hierfür soll <strong>de</strong>r Verk<strong>auf</strong>serfolg eines Pro­<br />

duktes herangezogen wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r Regel<br />

wird dieser durch <strong>de</strong>n Konkurrenzvorteil erklärt,<br />

<strong>de</strong>n <strong>das</strong> erfolgreiche Produkt besitzt. Während<br />

<strong>de</strong>r Verk<strong>auf</strong>serfolg z.B. im Umsatzwert gemes­<br />

sen wer<strong>de</strong>n kann, ist <strong>de</strong>r vermutete Konkurrenz­<br />

vorteil gewöhnlich nicht (direkt) zu beobachten<br />

o<strong>de</strong>r gar zu messen. Außer<strong>de</strong>m muss die jeweils<br />

herrschen<strong>de</strong> Marktsituation als Ursache für <strong>de</strong>n<br />

Verk<strong>auf</strong>serfolg mitberücksichtigt wer<strong>de</strong>n. Diese<br />

kann aber mangels triftiger Erklärungen nur als<br />

Zufallsgröße betrachtet wer<strong>de</strong>n. Als Erklärungs­<br />

mo<strong>de</strong>ll für <strong>de</strong>n Verk<strong>auf</strong>serfolg kommt <strong>de</strong>shalb<br />

am ehesten folgen<strong>de</strong> Beziehung infrage:<br />

Verk<strong>auf</strong>serfolg (= beobachtbare Größe) ist <strong>das</strong><br />

Ergebnis aus <strong>de</strong>m Konkurrenzvorteil (= unbeob­<br />

achtbare Größe) und <strong>de</strong>r Marktsituation (= Zu­<br />

fallsgröße).<br />

Allgemein ausgedrückt heißt <strong>das</strong>, <strong>das</strong>s ein Pro­<br />

zess nicht allein durch eine beobachtbare o<strong>de</strong>r<br />

messbare Größe analytisch zu beschreiben ist.<br />

Um ihn vollständig zu erfassen, muss man also<br />

in seiner Beschreibung zumin<strong>de</strong>st eine unbeob­<br />

achtbare Größe einbeziehen. In diesem Falle<br />

soll ein Mo<strong>de</strong>ll mit drei unbeobachtbaren Grö­<br />

ßen, d.h. ein Local-Level-Mo<strong>de</strong>l mit Saison<br />

(siehe dazu: Comman<strong>de</strong>ur and Koopman, 2007)<br />

gewählt wer<strong>de</strong>n. Dieses Mo<strong>de</strong>ll wird hier <strong>auf</strong><br />

eine Zeitreihe mit Werten zum Auftragseingang<br />

in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Konsumgüterindustrie ange­<br />

wen<strong>de</strong>t, die neben linearen auch massive non­<br />

lineare Anteile enthält.

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