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auf das Controlling - Haufe.de

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c. Modalwert (Wert mit <strong>de</strong>r höctisten Wahr­<br />

scheinlichkeit bzw. Wahrscheinlichkeitsdich­<br />

te) o<strong>de</strong>r<br />

d. Zielwert (z.B. <strong>das</strong> Quantil <strong>de</strong>r Verteilung, <strong>das</strong><br />

mit einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit<br />

von x% nicht über- o<strong>de</strong>r unterschritten wird).<br />

Im Allgemeinen wird empfohlen, die Planung <strong>auf</strong><br />

Grundlage von Erwartungswerten <strong>auf</strong>zubauen.<br />

Nahezu sämtliche unternehmerische Entschei­<br />

dungen (z.B. Investitionsentscheidungen) basie­<br />

ren bekanntlich <strong>auf</strong> Enwartungswerten, da bei<br />

diesen mögliche Über- und Unterschreitungen<br />

(gewichtet) mitberücksichtigt wer<strong>de</strong>n (also<br />

Chancen und Gefahren bzw. Risiken erfasst<br />

wer<strong>de</strong>n).<br />

Zu envähnen ist hier beispielsweise, <strong>das</strong>s eine<br />

<strong>auf</strong> Enwartungswerten basieren<strong>de</strong> Planung auch<br />

als Einziges Grundlage einer Unternehmensbe­<br />

wertung (o<strong>de</strong>r wertorientierten Steuerung) sein<br />

kann, was <strong>das</strong> Institut <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Wirt­<br />

schaftsprüfer (IdW) im Bewertungsstandard<br />

IDW S1 explizit betont. Nur eine <strong>auf</strong> Enwartungs-<br />

werten basieren<strong>de</strong> Planung ist damit Grundlage<br />

für Unternehmensbewertung, speziell auch die<br />

Bewertung von Sanierungskonzepten, Impair-<br />

ment Tests und Ähnlichem.<br />

Transparenz über<br />

PlanungssicherheJt<br />

Eine <strong>de</strong>r wichtigen Herausfor<strong>de</strong>rungen für je<strong>de</strong><br />

Planung besteht darin, Transparenz zu schaffen<br />

hinsichtlich <strong>de</strong>r Planungssicherheit. Bisher wird<br />

im Rahmen <strong>de</strong>r Planung meist lediglich ein<br />

Planwert (i<strong>de</strong>alenA/eise ein En«;artungswert) an­<br />

gegeben, und damit bleibt unklar welcher Um­<br />

fang von Planabweichungen - Chancen und<br />

Gefahren (Risiken) - realistisch ist. Für eine<br />

aussagefähige Planung ist es zu empfehlen an­<br />

zugeben, welche Risiken Planabweichungen<br />

auslösen können und welcher Umfang von<br />

Planabweichungen insgesamt zu entarten ist.<br />

Dies ist beispielsweise Im einfachsten Fall<br />

möglich durch die Angabe von (a) Min<strong>de</strong>st­<br />

wert, (b) wahrscheinlichsten Wert und (c) Ma­<br />

ximalwert, womit implizit auch <strong>de</strong>r Erwar­<br />

tungswert erfasst wird (Dieser ergibt sich bei<br />

einer oft unterstellten „Dreiecksverteilung" ge­<br />

ra<strong>de</strong> als <strong>de</strong>r Durchschnitt <strong>de</strong>r drei genannten<br />

Werte). Durch die Angabe solcher „Band­<br />

breiten" wer<strong>de</strong>n Scheingenauigkeiten<br />

vermie<strong>de</strong>n, die Planungssicherheit selbst kri­<br />

tisch diskutierbar und zu<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n die Vor­<br />

aussetzungen dafür geschaffen, <strong>das</strong>s bei <strong>de</strong>r<br />

Abweichungsanalyse ermittelt wer<strong>de</strong>n kann,<br />

welche <strong>de</strong>r tatsächlich eingetretenen Abwei­<br />

chungen <strong>auf</strong> im Vorhinein bekannte Risiken<br />

zurückzuführen sind (und welche völlig unvor­<br />

hergesehen waren).<br />

Die Transparenz über die Planungssicherheit ist<br />

zu<strong>de</strong>m notwendige Voraussetzung für eine wer­<br />

torientierte Unternehmensführung, da bekannt­<br />

lich Planungssicherheit (<strong>de</strong>r aggregierte Ge-<br />

samtrisikoumfang) Grundlage ist für die Bestim­<br />

mung von planungskonsistenten Risikomaßen<br />

(Standardabweichung, Betafaktor o<strong>de</strong>r Value-<br />

at-Risk), die dann wie<strong>de</strong>rum die risikogerechten<br />

Kapitalkosten (risikogerechte Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />

die zu erwarten<strong>de</strong> Rendite) beeinflussen. Nur<br />

eine Planung, die Transparenz über Planungssi­<br />

cherheit schafft, ist damit als Grundlage für eine<br />

wertorientierte Unternehmensführung geeignet.<br />

Auch für die Beurteilung <strong>de</strong>s (zukünftigen) Ra­<br />

tings eines Unternehmens, also eine Beurtei­<br />

lung einer Planung aus Sicht <strong>de</strong>r Gläubiger, ist<br />

die Kenntnis von Risiken und Planungssicher­<br />

heit erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Autoren<br />

• Dr Werner Gleißner<br />

CM März/April 2009<br />

Beurteilung <strong>de</strong>r Planung aus<br />

Perspektive von Eigentümern<br />

und Gläubigern<br />

• Prof. Dr Karl-W. Giersberg<br />

ist Vorstand <strong>de</strong>r Future Value Group AG und Leiter <strong>de</strong>r Risikoforschung<br />

<strong>de</strong>r Marsh GmbH. Seine Forschungs- u. Tätigkeitsschwerpunkte<br />

liegen im Bereich Risikomanagement, Rating und Strategieentwicklung<br />

sowie <strong>de</strong>r Weiterentwicklung von Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />

Risikoaggregation und <strong>de</strong>r wertorientierten Unternehmenssteuenjng.<br />

Er nimmt Lehr<strong>auf</strong>träge an verschie<strong>de</strong>nen Hochschulen wahr<br />

z.B. EBS, TU Dres<strong>de</strong>n, Universitäten Stuttgart u. Hohenheim.<br />

Eine Planung, die <strong>de</strong>n Grundsätzen ordnungsge­<br />

mäßer Planung genügt, muss eine Beurteilung<br />

aus Perspektive (potenzieller) Gläubiger<br />

enthalten, da nur so eine potenzielle Krisenge­<br />

fährdung <strong>de</strong>s Unternehmens <strong>auf</strong>gezeigt wer<strong>de</strong>n<br />

kann. Notwendig sind daher so genannte „Ra­<br />

ting-Prognosen", die <strong>auf</strong>zeigen, in welcher<br />

Bandbreite sich <strong>das</strong> zukünftige Rating eines<br />

Unternehmens bewegen wird, wenn die Un­<br />

ternehmensplanung realisiert wird. Bei einer so<br />

genannten „<strong>de</strong>terministischen Rating-Progno­<br />

se" wird dabei lediglich <strong>das</strong> Ergebnis <strong>de</strong>r Pla­<br />

nung in die typischenweise von Kreditinstituten<br />

ven«(en<strong>de</strong>te Finanzkennzahl umgesetzt, um so<br />

die enwartete Entwicklung <strong>de</strong>s Ratings vorherzu­<br />

sagen. So können zur Krisenfrüherkennung kri­<br />

tische Entwicklungen frühzeitig erkannt wer<strong>de</strong>n<br />

und es wird feststellbar ob die vorgesehene Pla­<br />

nung in Anbetracht von Restriktionen seitens <strong>de</strong>r<br />

Gläubiger überhaupt realisierbar ist.<br />

Zu<strong>de</strong>m ist die Prognose <strong>de</strong>s zukünftigen Ra­<br />

tings (und damit <strong>de</strong>r Insolvenzwahrscheinlich­<br />

keit eines Unternehmens) notwendig, um die im<br />

Rahmen <strong>de</strong>r Unternehmensplanung erfor<strong>de</strong>r-<br />

ist für die ifb GmbH, Flnanzierungs-, Restrukturierungs- und<br />

Sanierungsberatung, 63322 Rö<strong>de</strong>rmark, info@ifb-consult.com<br />

tätig.<br />

• Ralf Presber<br />

ist geschäftsführen<strong>de</strong>r Gesellschafter <strong>de</strong>r Pericon Unternehmensberatung,<br />

Wiesba<strong>de</strong>n sowie Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Fachverban<strong>de</strong>s<br />

Unternehmensführung und <strong>Controlling</strong> beim Bun<strong>de</strong>sverband<br />

Deutscher Unternehmensberater BDU e.V..<br />

E-Mail: rpresber@pericon.<strong>de</strong><br />

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