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auf das Controlling - Haufe.de

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Formen <strong>de</strong>s Gelegenheitsverkehrs zählen<br />

<strong>de</strong>r Mietomnibusverkehr sowie Ausflugs­<br />

fahrten und Ferienzielreisen.<br />

Bei <strong>de</strong>n freigestellten Schülerverkehren han<strong>de</strong>lt<br />

es sich um Verkehre, die nur von Schülern ge­<br />

nutzt wer<strong>de</strong>n können. Die Betriebskosten freige­<br />

stellter Schülerverkehre nach <strong>de</strong>r Freistellungs­<br />

verordnung übernimmt in vielen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn<br />

in vollem Umfang <strong>de</strong>r Schulträger die Schüler<br />

müssen keine Fahrscheine erwerben. Darüber<br />

hinaus bil<strong>de</strong>n Ausgleichsleistungen nach § 45<br />

Personenbeför<strong>de</strong>rungsgesetz (PBefG) für Aus­<br />

bildungsverkehre sowie nach § 148 Sozialge­<br />

setzbuch (SGB) für <strong>de</strong>n Transport von Schwerbe­<br />

hin<strong>de</strong>rten eine wichtige Einnahmequelle.<br />

Erlöse aus <strong>de</strong>r Vermietung von Bussen, <strong>de</strong>m<br />

Vertrieb von Werkstattleistungen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Ver­<br />

k<strong>auf</strong> von Diesel spielen <strong>de</strong>mgegenüber eine un­<br />

tergeordnete Rolle. Aufwandsseitig sind <strong>auf</strong>­<br />

grund <strong>de</strong>r hohen Personalintensität <strong>de</strong>r Perso­<br />

nal<strong>auf</strong>wand sowie <strong>de</strong>r Material<strong>auf</strong>wand in Form<br />

von eingek<strong>auf</strong>ten Transportleistungen bei Auf­<br />

tragnehmern bzw. Subunternehmern, Instand­<br />

haltungs<strong>auf</strong>wendungen und Aufwendungen für<br />

Treibstoffe die wesentlichen Kostentreiber<br />

Das Capital Employed wird durch gebun<strong>de</strong>nes<br />

Anlagevermögen in Form von Bussen und Be­<br />

triebshöfen zum einen sowie durch Working Ca­<br />

pital in Form von For<strong>de</strong>rungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen, Verbindlichkeiten aus Liefe­<br />

rungen und Leistungen sowie Vorräten zum an­<br />

<strong>de</strong>ren bestimmt. Maßgeblichen Einfluss <strong>auf</strong> die<br />

Höhe <strong>de</strong>s Anlagevermögens hat insofern insbe­<br />

son<strong>de</strong>re die Quote <strong>de</strong>r Eigen- bzw. Frem<strong>de</strong>r­<br />

bringung sowie die Entscheidung K<strong>auf</strong> bzw. Ei­<br />

generstellung o<strong>de</strong>r Miete bzw. Leasing von Be­<br />

triebshöfen.<br />

Die Einflussmöglichkejten <strong>auf</strong> <strong>das</strong> Working<br />

Capital sind <strong>de</strong>mgegenüber vornehmlich be­<br />

schränkt <strong>auf</strong> <strong>das</strong> Vorratsvermögen. Dieses be­<br />

steht nahezu ausschließlich aus Treibstoffen<br />

und Ersatzteilen. Hier kann durch bedarfsorien­<br />

tierte Bestellvorgänge (just-in-time) eine Mini­<br />

mierung von Lagerbestän<strong>de</strong>n erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistun­<br />

gen resultieren übenwiegend aus Leistungsbe­<br />

ziehungen zu Auftragnehmern, die als Subun­<br />

ternehmer Leistungen erbringen. Auftragneh­<br />

mer wer<strong>de</strong>n branchenüblich monatlich bezahlt.<br />

Entsprechend ergibt sich hier kaum weiteres<br />

Optimierungspotenzial, etwa durch weitere<br />

Streckung <strong>de</strong>r Zahlungsziele. Auch die Einfluss­<br />

möglichkeiten <strong>auf</strong> For<strong>de</strong>rungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen sind begrenzt. Das Gros <strong>de</strong>r<br />

For<strong>de</strong>rungen besteht gegenüber Kreisen und<br />

kreisfreien Städten bzw. öffentlichen Institutio­<br />

nen mit geringen Einflussmöglichkeiten <strong>auf</strong><br />

Zahlungsziele und -modalitäten.<br />

Insbeson<strong>de</strong>re stark von Schülerverkehren do­<br />

minierte Regionalbuslinien zeichnen sich durch<br />

beachtliche Schwankungen in <strong>de</strong>r Leistungser­<br />

stellung zwischen Schul- und Ferienzeiten aus.<br />

In Ferienzeiten wird <strong>das</strong> Fahrplanangebot regel­<br />

mäßig spürbar ausgedünnt und vermin<strong>de</strong>rt.<br />

Neben saisonalen Schwankungen spielen bei<br />

schülerlastigen Verkehren auch Schwankunken<br />

im Tagesverl<strong>auf</strong> eine gewichtige Rolle. Üblicher­<br />

weise fin<strong>de</strong>n sich Produktionsspitzen in <strong>de</strong>n<br />

Morgen- und Mittagsstun<strong>de</strong>n zu <strong>de</strong>n Schulan­<br />

fangs- und -endzeiten.<br />

Kennzahlen zur Messung <strong>de</strong>r<br />

operativen Werttreiber<br />

Die Kennzahlen zur Messung <strong>de</strong>r operativen<br />

Werttreiber lassen sich in vier Gruppen eintei­<br />

len: Umsatz- (1) und kostenbezogene (2) Kenn­<br />

zahlen sowie Kennzahlen zur Steuerung von<br />

Working Capital (3) und Anlagevermögen (4)<br />

(S.Abb. 6).<br />

Wesentlicher Treiber für die Fahrgel<strong>de</strong>in­<br />

nahmen ist die Anzahl <strong>de</strong>r beför<strong>de</strong>rten Per­<br />

sonen. Diese wird als Verkehrs<strong>auf</strong>kommen be­<br />

zeichnet. Neben <strong>de</strong>r Anzahl beför<strong>de</strong>rter Per­<br />

sonen sind die Personenkilometer ein wei­<br />

terer Treiber für die Verkehrseinnahmen. Die<br />

Personenkilometer sind <strong>das</strong> Produkt aus <strong>de</strong>r<br />

Anzahl <strong>de</strong>r beför<strong>de</strong>rten Personen und <strong>de</strong>r mitt­<br />

leren Fahrt- bzw. Reiseweite. Letztere gibt an,<br />

welche Entfernung <strong>de</strong>r Fahrgast vom Abfahrts­<br />

ort bis zum Ziel durchschnittlich zurücklegt. Die<br />

Personenkilometer wer<strong>de</strong>n auch als Verkehrs­<br />

leistung bezeichnet.<br />

Ein Maß für die Betriebsleistung sind die so ge­<br />

nannten Platzkilometer Sie sind <strong>das</strong> Produkt<br />

aus <strong>de</strong>n gefahrenen Nutzwagenkilometern und<br />

<strong>de</strong>r durchschnittlichen Platzzahl (Sitz- und Steh­<br />

plätze) <strong>de</strong>r einzelnen Fahrzeuge. Die Kennzahl<br />

Nutzwagenkilometer zeigt die <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n Fahr­<br />

zeugeinsatz bezogene Betriebsleistung <strong>auf</strong>, die<br />

bei Fahrten im Rahmen <strong>de</strong>r Verkehrsbedienung<br />

erreicht wer<strong>de</strong>n. Sie umfasst alle gefahrenen<br />

Kilometer die <strong>de</strong>r Beför<strong>de</strong>rung von Personen<br />

dienen. Von <strong>de</strong>r gesamten Fahrleistung sind in­<br />

sofern die Leerkilometer abzuziehen, um die<br />

Nutzwagenkilometer zu erhalten.<br />

Die Fahrgel<strong>de</strong>innahmen wer<strong>de</strong>n zu <strong>de</strong>n Nutz­<br />

wagenkilometern ins Verhältnis gesetzt, um so<br />

zu ermitteln, wie hoch <strong>de</strong>r Fahrgel<strong>de</strong>rlös je<br />

Nutzwagenkilometer ist. Ebenfalls Ins Ver­<br />

hältnis zu <strong>de</strong>n Nutzwagenkilometern wer<strong>de</strong>n<br />

Ausgleichsleistungen für Ausbildungsverkehre<br />

(§ 45a PBefG) und die Schwerbehin<strong>de</strong>rtenbe­<br />

för<strong>de</strong>rung (§ 148 SGB) gesetzt. Diese Kenn­<br />

zahlen sind ein Indikator für die Abhängigkeit<br />

von einzelnen Erlösarten. Der Quotient aus Per­<br />

sonenkilometer zu Platzkilometer ergibt schließ­<br />

lich <strong>de</strong>n durchschnittlichen Auslastungsgrad.<br />

Zur Steigerung <strong>de</strong>r Erlöse und bzw. o<strong>de</strong>r zur Re­<br />

duzierung von Kosten gilt es <strong>de</strong>n Auslastungs­<br />

grad zu erhöhen. Denkbar ist <strong>das</strong> beispielswei­<br />

se durch <strong>de</strong>n Ersatz von Gelenkbussen durch<br />

kleinere Standard-Busse o<strong>de</strong>r die Einführung<br />

nachfrage- bzw. bedarfsorientierter Be­<br />

dienformen, wie z.B. Rufbus o<strong>de</strong>r Ruftaxi,<br />

Der Dienstplanwirkungsgrad ist <strong>de</strong>r Quotient<br />

aus produktiver Arbeitszeit zur Gesamtarbeits­<br />

zeit. Er bil<strong>de</strong>t die Arbeitsproduktivität <strong>de</strong>s Fahr­<br />

personals ab und wird ermittelt, in<strong>de</strong>m die Lenk­<br />

zeit <strong>de</strong>s Fahrpersonals zur bezahlten Arbeitszeit<br />

ins Verhältnis gesetzt wird. Die bezahlte Arbeits­<br />

zeit setzt sich aus Lenkzeiten, Vorbereitungs­<br />

und Abschlusszeiten, bezahlten Pausen sowie<br />

Dienstelementen wie tanken, reinigen o<strong>de</strong>r ab­<br />

rechnen zusammen. Der Fahrplanwirkungsgrad<br />

ermittelt sich als Quotient aus Fahrplanstun<strong>de</strong>n<br />

zu Uml<strong>auf</strong>stun<strong>de</strong>n. Er ist ein Beurteilungskriteri­<br />

um vor allem für die Wirtschaftlichkeit <strong>de</strong>r Ver­<br />

kehrsbedienung. Die Uml<strong>auf</strong>zeit ist diejenige<br />

Zeit, die ein Fahrzeug für einen vollen Uml<strong>auf</strong><br />

<strong>auf</strong> einer Linie, also Hin- und Rückfahrt ein­<br />

schließlich Wen<strong>de</strong>zeiten, benötigt.<br />

Da <strong>de</strong>m Material- und Personal<strong>auf</strong>wand bei<br />

Busbetrieben beson<strong>de</strong>res Gewicht zukommt, gilt<br />

es jeweils Material- und Personal<strong>auf</strong>wand ins<br />

Verhältnis zum Gesamt<strong>auf</strong>wand zu setzen. Ver­<br />

än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Materialintensität können ein<br />

Indikator dafür sein, <strong>das</strong>s mehr o<strong>de</strong>r weniger

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