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Lizenzmanagement:<br />

Zwischen SOX und Kostendruck<br />

von Thomas Gerick, Allmersbach<br />

(HI2065935)<br />

Der Anteil unllzenzierter Software ist 2007 in<br />

Deutscfiland um einen Prozentpunkt <strong>auf</strong> 27<br />

Prozent zurückgegangen. Dies entsprictit Pro­<br />

grammen im Wert von etwa 1,5 Milliar<strong>de</strong>n Euro,<br />

so die Ergebnisse einer aktuellen Studie <strong>de</strong>s<br />

Marktforschungsunternehmens IOC. Das Phä­<br />

nomen <strong>de</strong>r Softwarepiraterie ist weit verbreitet<br />

und liegt im weltweiten Durchschnitt sogar bei<br />

38 Prozent. Unterlizensierung ist jedoch<br />

kein Kavaliers<strong>de</strong>likt, son<strong>de</strong>rn angesichts<br />

verschärfter Compliance-Richtlinien <strong>de</strong>r Euro­<br />

päischen Kommission (Euro-SOX) für Unterneh­<br />

men zu einem zentralen Risikofaktor gewor<strong>de</strong>n.<br />

„Euro-SOX" besteht aus drei Richtlinien, <strong>auf</strong><br />

<strong>de</strong>ren Grundlage die Investitionen <strong>de</strong>r Aktionäre<br />

geschützt, die Unternehmensführung <strong>auf</strong>ge­<br />

baut, die Offenlegungsanfor<strong>de</strong>rungen verstärkt<br />

und separate Prüfungskommissionen einge­<br />

richtet wer<strong>de</strong>n sollen.<br />

In Anlehnung an <strong>de</strong>n US-amerikanischen Sar-<br />

banes-OxIey Act wur<strong>de</strong>n diese Richtlinien im<br />

April 2006 verabschie<strong>de</strong>t und mit <strong>de</strong>r Umset­<br />

zung in die Gesetzgebung <strong>de</strong>r einzelnen Län<strong>de</strong>r<br />

begonnen. Seit<strong>de</strong>m verbreitet SOX großen<br />

Schrecken, <strong>de</strong>nn die Übenwachung von Nut­<br />

zungsrechten ist so streng wie nirgendwo sonst<br />

<strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Welt. Compliance-Sün<strong>de</strong>rn droht<br />

eine Gefängnisstrafe von bis zu 5 Jahren,<br />

wenn sie wegen Compliance-Verletzungen ver­<br />

urteilt wer<strong>de</strong>n - und <strong>das</strong> zusätzlich zur Schmach<br />

<strong>de</strong>r öffentlichen Bekanntmachung, zum Image­<br />

scha<strong>de</strong>n und zu vom Lizenzgeber verhängten<br />

Geldstrafen. Gärtner enwartet, <strong>das</strong>s bis 2010<br />

etwa 40 Prozent <strong>de</strong>r mittleren und großen Un­<br />

ternehmen im Rahmen eines Softwarelizenz-<br />

Audits geprüft wer<strong>de</strong>n.<br />

Aber: so groß die Angst vor Unterlizensierung<br />

bei vielen Organisationen auch ist - in <strong>de</strong>r<br />

Praxis spielen die Kosten-Risiken eine <strong>de</strong>utlich<br />

größere Rolle, <strong>de</strong>nn die meisten Unterneh­<br />

men sind überlizensiert und besitzen mehr<br />

Lizenzen, als sie tatsächlich benötigen.<br />

Bis zu 60 Prozent zuviel geben Unternehmen<br />

ohne effizientes Lizenzmanagement für Soft­<br />

ware und <strong>de</strong>ren Nutzung aus, so die einhellige<br />

Meinung von Marktanalysten wie z.B. <strong>de</strong>r Gärt­<br />

ner Group.<br />

Angesichts horren<strong>de</strong>r ver<strong>de</strong>ckter Kosten, die<br />

umfangreiche TCO-Studien (Total Cost of Ow-<br />

nership) für <strong>de</strong>n Bereich Softwarevenwaltung<br />

ermittelt haben, wird <strong>das</strong> effiziente Manage­<br />

ment von Softwarelizenzen zu einem Schlüssel­<br />

faktor für die Gewinnmaximierung von Unter­<br />

nehmen.<br />

In diesem Spannungsfeld gilt es für die Verant­<br />

wortlichen in <strong>de</strong>n Unternehmen, die drastisch<br />

gestiegenen Kosten für die Venwaltung von Soft­<br />

warelizenzen <strong>de</strong>utlich, nachhaltig und Compli-<br />

ance-konform zu senken - eine sehr komplexe<br />

Aufgabe (vgl. Abbildung 1).<br />

Anschaffung von<br />

Equipment<br />

Haftpflicht-<br />

Versich erungsprämien<br />

Softwareinstallation /<br />

-Konfiguration<br />

Zeit<strong>auf</strong>wand für<br />

Updates und Upgra<strong>de</strong>s<br />

• Rahmenverträge und Eink<strong>auf</strong> von<br />

größerer Mengen (Volumenlizenzen)<br />

• Optimierung von Leasing- und<br />

Mietkosten<br />

• Deutliche Reduziening von<br />

Haftungsrisiken<br />

• Exakte Ermittlung <strong>de</strong>r Software-<br />

Versicherungswerte<br />

• Homogenes Equipment<br />

• Verhandlung von vorinstallierten<br />

Paketen mit Lieferanten<br />

• Einsparung durch proaktives<br />

Management, signifikante Erhöhung<br />

<strong>de</strong>r Produktivität<br />

Software Management • Gezierte Umverteilung von nicht<br />

mehr genutzten Lizenzen<br />

Fehlen<strong>de</strong> Transparenz<br />

Ein akkurater Überblick über eingesetzte Soft­<br />

ware und Lizenzen wird dadurch erschwert<br />

<strong>das</strong>s neben <strong>de</strong>m IT-Management in <strong>de</strong>r Regel<br />

weitere Bereiche wie die Unternehmensfüh<br />

rung, <strong>das</strong> Finanzmanagement und <strong>de</strong>r Ein<br />

k<strong>auf</strong> involviert sind. In <strong>de</strong>n meisten ünterneh<br />

men besteht keine Transparenz, welche Soft­<br />

ware wo und wie oft eingesetzt und ausreichend<br />

durch Lizenzen ge<strong>de</strong>ckt ist. Im Gegensatz zu in­<br />

dustriellen Gütern wird <strong>das</strong> Wirtschaftsgut Soft­<br />

ware als intellektuelles Eigentum lizensiert. Beim<br />

Enterb von Software wird die Einwilligung <strong>de</strong>s<br />

Rechteinhabers zur „Nutzung seiner Software"<br />

gek<strong>auf</strong>t und üblichenweise in <strong>de</strong>r Form von Li­<br />

zenzverträgen in Verbindung mit einem Lizenz­<br />

schein o<strong>de</strong>r Lizenzkey beschrieben.<br />

Allerdings gibt es sehr viele unterschiedliche<br />

Lizenzmo<strong>de</strong>lle, z.B. OEM-, Einzel-, Volumen-,<br />

Client- o<strong>de</strong>r Sen/er-Lizenzen etc. Oft existieren<br />

in Unternehmen für ein Produkt verschie<strong>de</strong>ne<br />

Lizenznutzungsrechte. So hat <strong>das</strong> Produkt MS-<br />

• Einsparpotential von<br />

5-10%<br />

• Reduzierung von 25% <strong>de</strong>r<br />

Versich enjngsprämien<br />

• Durchschnittliche<br />

Einsparung von 2 Stun<strong>de</strong>n<br />

pro Equipment<br />

• Reduzierung von 30% <strong>de</strong>r<br />

Update-AJpgra<strong>de</strong>-Zeiten<br />

• Reduzierung von 15% <strong>de</strong>r<br />

Anschaffungskosten für<br />

neue Software und Updates<br />

Abb. 1: Einsparpotenziale durcb Lizenzmanagement 55<br />

04<br />

21<br />

31<br />

G<br />

T<br />

S

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