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auf das Controlling - Haufe.de

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themenspezifischen Workshops <strong>de</strong>n Buchungs­<br />

stoff, so <strong>das</strong>s es letztendlich die Konten aus <strong>de</strong>r<br />

reinen Prozesssicht heraus betrachten und har­<br />

monisieren konnte. Dadurch ist im Rahmen <strong>de</strong>r<br />

Arbeiten nicht nur ein breites Verständnis für die<br />

Geschäftsprozesse entstan<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn <strong>auf</strong> di­<br />

ese Weise konnten Geschäftsprozesse optimiert<br />

und in einigen Fällen sogar neu strukturiert wer­<br />

<strong>de</strong>n. Die Hauptgrün<strong>de</strong> dafür sind die folgen<strong>de</strong>n:<br />

• Hohe Akzeptanz <strong>de</strong>r neuen Prozesse (die Er­<br />

arbeitung erfolgte „revolutionär", also von <strong>de</strong>r<br />

buchhalterischen Basis, nicht von oben durch<br />

Externe o<strong>de</strong>r „Projektstrategen" gesteuert)<br />

• Hohe Qualität/ schnelle Einsetzbarkeit <strong>de</strong>r<br />

neuen Prozesse (da sie schon zu <strong>de</strong>n Stamm­<br />

daten passen und somit <strong>de</strong>n „Real-Life<br />

Check" hinter sich haben)<br />

• Konformität zum weltweit einzuführen<strong>de</strong>n<br />

Rechnungswesen-Template<br />

Es hat sich gezeigt, <strong>das</strong>s die klassischen Pro­<br />

jektmanagementmetho<strong>de</strong>n(Projektorganisa­ tion, Workshop Mo<strong>de</strong>ration, Führen von Of­<br />

fenen Punkte Listen mit klaren Zuständig­<br />

keiten und Statustracking) venwen<strong>de</strong>t wer­<br />

<strong>de</strong>n können und die Arbeit außeror<strong>de</strong>ntlich<br />

erleichtern. Während <strong>de</strong>r Workshops wur<strong>de</strong><br />

konsequent die Pareto Regel angewen<strong>de</strong>t, <strong>das</strong><br />

heißt, <strong>das</strong>s sich viele Aufgaben mit einem Mitte­<br />

leinsatz von 20 Prozent erledigen lassen, mit<br />

<strong>de</strong>m aber 80 Prozent <strong>de</strong>r Probleme gelöst wer­<br />

<strong>de</strong>n können, Oberstes Ziel war es, <strong>das</strong> 80 Pro­<br />

zent Gerüst innerhalb kurzer Zeit zu errichten<br />

und dies dann zu stabilisieren statt sich in<br />

Detailfragen zu verstricken.<br />

Qualitätssicherung<br />

Um die Qualität <strong>de</strong>r Arbeiten in <strong>de</strong>n Workshops zu<br />

sichern, wählte <strong>das</strong> Projektteam zwei unter­<br />

schiedliche Ansätze, die zusammen zu einem<br />

sehr zufrie<strong>de</strong>nstellen<strong>de</strong>n Ergebnis führten. Als<br />

erstens gab es die Review Workshops, an <strong>de</strong>­<br />

nen die Gesamtprojektleitung, aber auch Mit­<br />

arbeiter <strong>de</strong>r Wirtschaftsprüfungsgesell­<br />

schaft teilnahmen. Dies hatte zwei wesentliche<br />

Vorteile: zum einen wirkten die Prüfer im Entste­<br />

hungsprozess dar<strong>auf</strong> ein, <strong>das</strong>s die notwendige<br />

Granularität im Kontenplan abgebil<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> und<br />

zum an<strong>de</strong>ren konnten gesetzliche Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

durch die Prüfer gesteuert und in <strong>de</strong>n Workshops<br />

abschließend diskutiert und umgesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Der zweite qualitätssichern<strong>de</strong> Faktor war die<br />

abschließen<strong>de</strong> fachliche Abnahme durch<br />

je<strong>de</strong>n einzelnen Projektmitarbeiter Dadurch<br />

bestätigte je<strong>de</strong>r Mitarbeiter <strong>das</strong>s aus seiner<br />

Sicht alle fachlichen Anfor<strong>de</strong>rungen erfüllt wa­<br />

ren und <strong>auf</strong> Basis <strong>de</strong>s neuen Kontenplans ein<br />

Abschluss erstellt wer<strong>de</strong>n könnte. Durch diese<br />

Maßnahme erreichte <strong>das</strong> Projektteam, <strong>das</strong>s<br />

sich je<strong>de</strong>r Mitarbeiter nach Abschluss <strong>de</strong>r sehr<br />

arbeitsintensiven Workshops nochmals aus­<br />

führlich mit <strong>de</strong>m Endprodukt auseinan<strong>de</strong>rsetzte.<br />

Im Anschluss konnte <strong>de</strong>r Kontenplan dann<br />

schlussendlich nach erfolgreich durchgeführten<br />

Tests in die produktiven Buchhaltungssysteme<br />

eingespielt wer<strong>de</strong>n.<br />

Das zentrale Arbeitstool - die<br />

Kontenplandatenbank<br />

Das Projektteam arbeitete mit einer eigens zur<br />

Dokumentation <strong>de</strong>r Arbeitsergebnisse <strong>auf</strong>ge­<br />

setzten Datenbank. Damit stand ein zentrales<br />

und stabiles Werkzeug zur Verfügung, in <strong>de</strong>m<br />

die alten und neuen Stammdaten festgehalten<br />

wer<strong>de</strong>n konnten.<br />

Basierend <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Datenbank konnte dann nicht<br />

nur je<strong>de</strong>r Buchhalter herausfin<strong>de</strong>n, welchen Na­<br />

men und welche Nummer sein altes Konto in<br />

Zukunft tragen wird, son<strong>de</strong>rn es war auch mög­<br />

lich, die darin enthalten Arbeitsergebnisse bei­<br />

spielsweise für die Erstellung eines Kontie-<br />

rungshandbuches zu nutzen o<strong>de</strong>r sie zur Be­<br />

füllung von Schnittstellentabellen und für<br />

Autoren<br />

• Frank W, Hartmann<br />

• Christian Freytag<br />

die Migration von verschie<strong>de</strong>nen Systemen her­<br />

anzuziehen.<br />

Ergebnis<br />

ist Associate Partner bei <strong>de</strong>r IT und Managementberatung<br />

ESPRIT Consulting in München.<br />

Das Unternehmen hat es geschafft, innerhalb<br />

von sechs Wochen die Anzahl <strong>de</strong>r Konten von<br />

35.000 <strong>auf</strong> 5.000 zu reduzieren. Damit wur<strong>de</strong><br />

<strong>das</strong> <strong>de</strong>signierte Projektziel erreicht. Und dies,<br />

obwohl die Mitarbeiter nicht in Vollzeit im Pro­<br />

jekt beschäftigt waren.<br />

Dafür arbeiteten sie in „Open-End Work­<br />

shops" mit anschließen<strong>de</strong>n „Haus<strong>auf</strong>ga­<br />

ben" sehr effizient und nahmen für <strong>de</strong>n Erfolg<br />

<strong>de</strong>s Projektes einige Überstun<strong>de</strong>n in K<strong>auf</strong>. Inner­<br />

halb von nur sechs Wochen entwickelten sie ein<br />

stabiles Kontengerüst und dokumentierten alle<br />

offenen Punkte für die weitere Bearbeitung. Im<br />

weiteren Veri<strong>auf</strong> und nach Abarbeitung <strong>de</strong>r of­<br />

fenen Punkte bebuchte <strong>das</strong> Projektteam im Rah­<br />

men <strong>de</strong>s ersten Quartalsabschlusses mit <strong>de</strong>m<br />

neuen Kontenplan 3.000 Konten - und übertraf<br />

damit die Enwartungen um ein Vielfaches.<br />

Als zentraler Nutzen ist festzuhalten: Die<br />

Stammdatenharmonisierung hat nicht nur die<br />

nachfolgen<strong>de</strong> SAP Systemimplementierung<br />

sehr gut vorbereitet, son<strong>de</strong>rn durch dieses Pro­<br />

jekt wur<strong>de</strong> die gesamte Transparenz im Unter­<br />

nehmen erheblich gesteigert. Darüber hinaus<br />

hat es <strong>das</strong> Projektteam geschafft, die Prozesse<br />

<strong>de</strong>s internen und externen Rechnungswesens<br />

wesentlich zu straffen und zu beschleunigen. •<br />

ist Consultant bei <strong>de</strong>r IT und Managementberatung ESPRIT Consulting<br />

in München.<br />

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