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82<br />

Berichts-Scorecard:<br />

per 30.06.2009<br />

Bereich; Fußballverein<br />

verantwortlich: Vorstand<br />

1. strategische Zahlen<br />

|2. operative Zahlen<br />

Produkte / Ergebnis Ist per Abweichung Erwartung Abweichung<br />

Abweichung zum Erwartung<br />

strategisch<br />

Tabellenplatz<br />

Fanclubs<br />

|#T Vereinsmitglie<strong>de</strong>r<br />

(Tabellenplatz) '<br />

0# Regionalkonial^le/M.<br />

06 zum Plan 06 restl<br />

in ME in % Zeit<br />

0 100%{<br />

-U 46%!<br />

-2 90%<br />

•• 94%|<br />

Jahresen<strong>de</strong><br />

10<br />

29<br />

26<br />

zum Plan JE<br />

in ME in% lopwatlv<br />

2 • T€ Innenfinanzkraft<br />

1% Stadion-Auslastung<br />

T€ Umsatzerlöse<br />

T€ TV-Einn<br />

125%' Sponsoren-Einn<br />

Ist per 06<br />

650<br />

3 462<br />

5600<br />

4.7801<br />

Plan 06<br />

in ME in %<br />

-15i 81%<br />

4% 105%<br />

87%<br />

93%<br />

96%<br />

restl<br />

Zeit<br />

+600<br />

»10%<br />

.3950<br />

+5860<br />

+5 200<br />

Jahresen<strong>de</strong><br />

1.250<br />

96%<br />

(Vereinsmitglie<strong>de</strong>r)<br />

Gesamtkoslen<br />

453 97% -13 700<br />

104%<br />

45 -705 6%i<br />

•1.310<br />

3 Pro i für die Zielerreichung<br />

. eingelettM» Maanahnwrt • ^ • • • • • i Izusündig Termin<br />

• Der hohe Krankenstand im Spielerbereich macht <strong>de</strong>n Einsatz junger,<br />

unerfahrener Spieler aus <strong>de</strong>n unteren Mannschaften nötig.<br />

• Unser neuer Fanbeauttragter konnte erst zum 01 04 seine<br />

Aufgaben übemehmen.<br />

• Die Sponsoren-Einnahmen sind wegen häufiger Krawalle nach <strong>de</strong>n<br />

Spielen mit entsprechen<strong>de</strong>r Pressewirkung leicht unter <strong>de</strong>n<br />

Erwartungen zurück geblieben<br />

Abb. 5: Berichts-Scorecard<br />

Aus einer <strong>de</strong>rartigen Zusammenstellung we­<br />

sentlicher Kennzahlen kann man natürlich auch<br />

ein übersichtliches Reporting entwickeln. Wir<br />

haben sie <strong>de</strong>shalb als „Berichts-Scorecard"<br />

bezeichnet^'^. Das ist zwar auch nichts an<strong>de</strong>res<br />

als ein Kennzahlensystem; allerdings eng ver­<br />

bun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Strategie <strong>de</strong>s Unternehmens<br />

und <strong>de</strong>m daraus abgeleiteten Handlungsrah­<br />

men <strong>de</strong>s Strategischen Hauses. Für unseren<br />

Fußballverein könnte die Berichts-Scorecard<br />

folgen<strong>de</strong>s Aussehen haben (s. Abb. 5):<br />

Folgen<strong>de</strong> Plausibilitätspaare wer<strong>de</strong>n dabei ge­<br />

genübergestellt:<br />

• Tabellenplatz - Innenfinanzkraft, TV-Einnah­<br />

men [€]<br />

• Fanclubs [Anzahl] - Stadion-Auslastung [%]<br />

• Vereinsmitglie<strong>de</strong>r [Anzahl] - Umsatzerlöse,<br />

Gesamtkosten [€]<br />

• Regionalkontakte [0 Anzahl] - Sponsoren-<br />

Einnahmen [€]<br />

Diese Gegenüberstellung konkretisiert zugleich<br />

die strategische Ausrichtung und verzahnt sie<br />

mit <strong>de</strong>r unternehmenspolitischen Orientierung<br />

<strong>de</strong>s operativen Geschäfts.<br />

3. Strategie ist die Kunst,<br />

zwischen erfolgreichen und<br />

weniger erfolgreichen Konstel­<br />

lationen zu unterschei<strong>de</strong>n.<br />

Wir sprechen so gern von Gewinnmaximierung<br />

o<strong>de</strong>r Minimierung <strong>de</strong>r Kosten. Das sind Phanta­<br />

ONTROLLER<br />

• Polizei-Zusammenarbeil intensivieren<br />

* Presseart>eit insb. mit Regionapresse verstärken<br />

* Trainingseinheiten für "high-polentials" aus<br />

<strong>de</strong>n unteren Ligen<br />

• Zusammenarbeit mit Stadt-Sparkasse<br />

-> Gratiskanen für SPK-Kun<strong>de</strong>n und Kreditlinien-<br />

Enweiterunq<br />

' verstärkte Suche nach einem Stornier aus <strong>de</strong>r Region<br />

' variable Gehaltsstnjktur ausfeilen<br />

sieprodukte <strong>de</strong>s Denkens, die so simpel er­<br />

scheinen, aber mit <strong>de</strong>m realen Leben wenig ge­<br />

mein haben. In <strong>de</strong>r Praxis geht es nicht um Ex­<br />

trem-, son<strong>de</strong>rn um Grenzwerte. Es gibt immer<br />

ein Wechselspiel zwischen Chancen und Ri­<br />

siken sowie <strong>de</strong>r damit verbun<strong>de</strong>nen Verantwor­<br />

tung, <strong>das</strong> nur in einem relativ kleinen Bereich<br />

stabile Gleichgewichtszustän<strong>de</strong> erlaubt. Wir be­<br />

wegen uns letztlich in Korridoren. Die gegen­<br />

wärtige Finanzkrise ist ein gravieren<strong>de</strong>s Bei­<br />

spiel, zu welchen Folgen ein massives Verlas­<br />

sen dieser Korridore führen kann.<br />

Es ist also an <strong>de</strong>r Zeit, <strong>das</strong> Denken in Ex­<br />

tremwerten zu überwin<strong>de</strong>n; und einige An­<br />

sätze dafür sind durchaus zu erkennen. Con­<br />

troller kennen <strong>das</strong> WEG-Symbol, <strong>das</strong> für<br />

Ausgewogenheit statt Gewinn-Maximie-<br />

rung steht. Der Internationale Controller<br />

Verein verfolgt <strong>das</strong> Konzept <strong>de</strong>s nachhal­<br />

tigen <strong>Controlling</strong>s'''. Im Mittelstand stehen<br />

die Traditionen <strong>de</strong>s ehrenwerten K<strong>auf</strong>manns<br />

und <strong>de</strong>r nachhaltigen Wirtschaftlichkeit nach<br />

wie vor hoch im Kurs. Hier gehört es zur ge­<br />

wohnten Praxis, sich maßvoll zu verhalten und<br />

Extreme zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

Dennoch, wer es nicht gelernt hat, sich in Kons­<br />

tellationen zu bewegen, <strong>de</strong>m fällt es schwer, die<br />

aus manchen Lehrbüchern überkommenen<br />

Ra<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Gewinnmaximierung und Kostenmini-<br />

mierung zu verlassen. Es fällt ihm schwer die<br />

oftmals relativ schmalen Erfolgskorridore zu er­<br />

kennen; mitunter wer<strong>de</strong>n schon die Bemü­<br />

hungen zur Analyse <strong>de</strong>rartiger Bedingungsgefü-<br />

Abweichung zum<br />

Plan JE<br />

in ME in %<br />

50 104%<br />

11% 113%<br />

7.412 598 93%<br />

11.460 -f40 96%<br />

9.980 20 100%!<br />

-27,497 1.003 96')^<br />

1355 t<br />

90%<br />

Aa<br />

Bb<br />

Co<br />

DdA/orstand<br />

22 06.<br />

2808.<br />

1510<br />

25.08.<br />

lusUndig Termin tSiS<br />

. , 2 4 07<br />

Beirat 30 09.<br />

ge als Irnweg abgetan. Und so han<strong>de</strong>ln wir noch<br />

viel zu oft wie <strong>de</strong>r Bauer <strong>de</strong>r seiner Kuh <strong>das</strong><br />

kostenträchtige Fressen abgewöhnen wollte.<br />

Als er endlich Erfolg hatte, war <strong>das</strong> dumme Vieh<br />

tot.<br />

Hier kann die Balanced Scorecard <strong>auf</strong> hen/orra-<br />

gen<strong>de</strong> Weise <strong>das</strong> Denken positiv beeinflussen,<br />

weil sie die Ausgewogenheit <strong>de</strong>r Interessen zum<br />

Programm erhebt. Allein <strong>das</strong> „Balanced" ih­<br />

res Namens kann zur Abkehr von einsei­<br />

tigen Extremen beitragen, wenn wir es ernst<br />

nehmen. Die Schärfung <strong>de</strong>s Geschäftsmo<strong>de</strong>lls<br />

und die Strenge <strong>de</strong>s durch <strong>das</strong> Strategische<br />

Haus gesetzten Handlungsrahmens tragen <strong>das</strong><br />

Übrige dazu bei. Allein, es reicht nicht aus; wir<br />

müssen letztlich bereit sein, die Konsequenzen<br />

zu ziehen und zu tragen, in<strong>de</strong>m wir entspre­<br />

chend han<strong>de</strong>ln.<br />

4. Strategie ist die Kunst, erfolg­<br />

reiche Konstellationen aktiv<br />

herbeizuführen und zu nutzen.<br />

„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es",<br />

hat Erich Kästner gesagt. Wer im Fußball eine<br />

torgefährliche Konstellation erreicht und nicht<br />

schießt, kann nicht gewinnen. Deshalb müssen<br />

Metho<strong>de</strong>n einfach (nicht simpel) und hand­<br />

lungsrelevant sein, wenn sie sich in <strong>de</strong>r Praxis<br />

durchsetzen wollen.<br />

Der BSC-Prozess hat dieses Potenzial. Wenn<br />

wir <strong>das</strong> Strategische Haus mit zielgerichteten

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