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Controlling aktuell -
Bericht über die Master Class
von Detlev R. Zillmer, Starnberg (H12065940)
Am 21. und 22. November 2008 war wieder
Controller's Master Class an der Controller
Akademie, abgehalten in Feldafing. In dieser
insgesamt fünften Durchführung gaben sieben
Teilnehmende aktuelle oder abschließende
Einblicke in ihre Projekte:
Aufbau eines neuen
Geschäftsfeldes
Die Unternehmung des Kandidaten ist im Be­
reich E-Commerce ein bekannter Global Play­
er und besitzt darüber hinaus noch einige ande­
re bekannte Marken in verwandten Marktseg­
menten. Letztere sind primär durch Zukauf er­
worben. Darauf möchte man sich jedoch nicht
ausruhen und hat deshalb ein Projekt initiiert, in
dem die Möglichkeiten für ein weiteres, neues
und andersartiges, Geschäftsfeld ausgelotet
werden sollen. Die vorgelegte Arbeit überzeugt
durch fundierte Marktanalysen und Einschät­
zungen hinsichtlich zu entartender Trends.
So wird in den zu Grunde liegenden Rahmenbe­
dingungen unter anderem davon ausgegangen,
dass sich die Anzahl der Einzelhandelsge­
schäfte in Deutschland weiter reduziert,
gleichzeitig jedoch die Anzahl der großen
Einkaufszentren weiter zunehmen wird. Als
gegenläufiger Trend wird die zunehmende
Nutzung des Internets für Einkäufe in der
Altergruppe der 14 bis 69-jährigen festge­
stellt. In dem neuen Geschäftsfeld des Unter­
nehmens soll beiden Aspekten gleichzeitig, also
kombiniert, Rechnung getragen werden. Noch
ist die Arbeit am eigentlichen Projekt nicht be­
endet, aber die Mitglieder des Beirats sind jetzt
schon gespannt, wann der offizielle Marktein­
tritt erfolgen wird!
OHTROLLER
y^w«—
Was tun: weiterführen,
zusammenlegen oder schließen?
Eine ebenfalls strategische Entscheidung war
das Thema der nächsten Arbeit, wenn es auch
operativ ausgelöst wurde. Es geht hier einer­
seits um einen Standortentscheid aus Kosten­
sicht (der operative Auslöser des Entscheids),
andererseits um einen Marktentscheid aus
langfristiger Sicht (strategischer Auslöser).
Diesbezüglich zeigte der Kandidat eindrucks­
volle Informationen, die den langfristigen, fast
schleichend zu nennenden, Rückgang der Ge­
schäftstätigkeit zeigen. Parallel durchgeführte
Benchmarks bestätigen vor allem aus der Kos­
tensicht die negative Entwicklung der letzten
Jahre im internationalen Vergleich. In Eigenre­
gie erarbeitete Marktdaten deuten ferner auf
einen weiterhin langsam zurückgehenden
Markt hin. Auf Grund der vorliegenden Informa­
tionen sind anschließend die drei typischen
Alternativen (siehe Überschrift dieses Absatzes)
durchdacht und berechnet worden. Die Weiter­
führung konnte schnell ad acta gelegt werden,
so dass nur noch zwischen den beiden verblei­
benden Alternativen zu entscheiden war Nach­
dem weitere Analysen zeigten, dass die benöti­
gten Kapazitäten für die noch zu bestehende
Nachfrage durch andere Standorte zur Verfü­
gung gestellt werden können, war der Ent­
scheid für die Schließung gefallen.
Aufbau eines Risikomanagement­
system im öffentlich-rechtlichen
Sektor
Auch Risiken haben einen gewissen strate­
gischen Charakter denn sie betreffen stets die
Zukunft. Die Arbeit beschreibt zuerst die neuen
gesetzlichen Rahmenbedingungen, welche die
Beschäftigung mit Risiken und den Aufbau
eines Risikomanagementsystems in der kom­
munalen Verwaltung fordern. In Form eines Pro­
jekts wurden von der Kandidatin in den beiden
untersuchten „Unternehmensbereichen" fast
200 Risiken ermittelt, die sich glücklichenweise
nicht alle als so genannte „Kernrisiken" ent­
puppten. Interessantenweise stellte sich bei den
Analysen heraus, dass eines der Kernrisiken
in der Verwaltung der Mensch selber ist.
Nämlich vor allen Dingen hinsichtlich seiner
richtigerweise oder nicht richtigerweise
genutzten oder eingesetzten Kompetenzen,
die je nachdem einen erheblichen Schaden an­
richten können. Daneben stellen die Finanzen
ein weiteres Kernrisiko dar Die Arbeit beinhaltet
anschließend Angaben zu Maßnahmen, Mess­
kriterien und die Vorgabe entsprechender Ziele
für die Organisation. Zum Zeitpunkt dieser Mas­
ter Class ist man an der Umsetzung der be­
schlossenen Maßnahmen. Insgesamt gab die
Arbeit einen schönen Einblick in die Handha­
bung solcher Themen in der Vero/altung.
Entwicklung eines Controliingsy-
stems für Divisions
Die Arbeit beschreibt den Um- und Aufbau eines
(neuen) Controllingsystems in einem Dislributi-
onsunternehmen. Der Kandidat macht bereits
zu Anfang darauf aufmerksam, dass dieses Un­
ternehmen aus seiner Sicht zwei Typen an Kun­
den hat: nämlich den Kunden, wie man ihn
normalerweise sieht, und den Lieferanten
bzw. Hersteller. Letzterer ist anders! Diese
Sichtweise verlangte vom Unternehmen,
sich eine besondere Organisationsform zu
geben, die vor allem den Aufbau von zahl-