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Inklusion - Landesschulbeirat

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Forum 4: Ausbildung, Arbeit und Beschäftigung, Partnerschaften,<br />

Unterstützungssysteme, betriebliche Erfahrung<br />

Zusammenfassung<br />

Nagelprobe für das Gelingen von <strong>Inklusion</strong> ist der Übergang von Ausbildung in<br />

Beschäftigung. Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilhabe am Arbeitsleben und damit<br />

für ein möglichst selbstbestimmtes Leben ist heute eine abgeschlossene<br />

Berufsausbildung. Damit eine Ausbildung und die Integration in den ersten Arbeitsmarkt<br />

gelingen kann, bedarf es der Kooperationen, Partnerschaften und Netzwerke.<br />

An den Beispielen des Berufsbildungswerkes Mosbach und dessen Zusammenarbeit<br />

mit dem DM-Verteilzentrum in Waghäusel, der Justus-von-Liebig-Schule in Mannheim<br />

und der Agentur für Arbeit in Tauberbischofsheim wurden die Chancen und<br />

realistischen Möglichkeiten einer erfolgreichen <strong>Inklusion</strong> in Ausbildung und<br />

Beschäftigung dargestellt.<br />

Die Berufsbildungswerke sind Rehabilitationseinrichtungen zur beruflichen<br />

Erstausbildung von behinderten Jugendlichen, die ohne besondere Hilfen keine<br />

Berufsausbildung erhalten. Diese Zielgruppe von Jugendlichen setzt sich hauptsächlich<br />

aus ehemaligen Förderschüler/innen mit und ohne Schulabschluss ( Lernbehinderung )<br />

zusammen. Über die Hälfte der Teilnehmer/innen haben zusätzlich zu ihrer<br />

Lernbehinderung noch chronische Krankheiten/körperliche Behinderungen ( z. B.<br />

Adipositas, Epilepsie ) sowie gravierende psychische Beeinträchtigungen ( z. B.<br />

Persönlichkeitsstörungen, Verhaltensstörungen ). Die Mehrzahl der Teilnehmer/innen<br />

kommt aus einem sozial schwierigen Herkunftsmilieu und aus einem belasteten<br />

familiären Umfeld, das ihnen die notwendige Unterstützung nicht geben kann. Ein Drittel<br />

der Teilnehmer/innen hat einen Migrationshintergrund. Im Regelfall bildet die Wirtschaft<br />

diese Jugendliche nicht ohne professionelle Begleitung und Unterstützung aus. Die<br />

erfolgreiche Arbeit des Berufsbildungswerkes Mosbach in Zusammenarbeit mit der<br />

betrieblichen Praxis wird durch den Ausbildungserfolg belegt: Über 90 Prozent haben in<br />

den letzten Jahren die Abschlussprüfung bestanden. Jedem dritten Absolventen gelingt<br />

der Einstieg in den Arbeitsmarkt bereits unmittelbar nach Verlassen des<br />

Berufsbildungswerkes. Mit zunehmender Zeitdauer steigt die Erwerbstätigenquote auf<br />

ca. 70% an. 10-25% der Neuaufnahmen über die gesamte Ausbildungszeit brechen die<br />

Ausbildung ab. Gründe für den Ausbildungsabbruch sind fehlende Motivation und<br />

fehlendes Sozialverhalten ( 60% ). Investitionen in die berufliche Rehabilitation – etwa<br />

120.000€ pro Absolventen – rentieren sich nach einer Analyse des Institutes der<br />

deutschen Wirtschaft bereits nach zehn Jahren.<br />

Die Kooperation zwischen dem Berufsbildungswerk und einem Unternehmen – hier am<br />

Beispiel DM-Verteilzentrum Waghäusel – führt dann zum Erfolg, wenn eine möglichst<br />

passgenaue Auswahl für den Ausbildungsplatz bzw. Arbeitsplatz stattfindet. Die<br />

Ausbilder vom Berufsbildungswerk müssen das Tätigkeitsprofil im Ausbildungsbetrieb<br />

genau kennen. Dabei spielen beim Jugendlichen der Verhaltensbereich und die<br />

Motivation eine wichtige Rolle: Die Jugendlichen müssen wollen.<br />

Das zentrale Leitmotiv der Justus-von-Liebig-Schule lautet „Jedem Schüler eine<br />

berufliche Perspektive“. Dies gilt insbesondere auch für schwache Schüler, die in<br />

Großklassen untergehen würden. Deshalb stellt sich die Ressourcenfrage im Rahmen<br />

der individuellen Förderung vordringlich. Als erste Maßnahme hat die Schule vor zwei<br />

Jahren eine sonderpädagogische Fortbildungsreihe als schulinterne Fortbildung ( Schilf)<br />

begonnen. Daran schloss sich die Einrichtung eines sonderpädagogischen Dienstes an.<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 108

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