Landtagswahlprogramm FDP Hessen 2008 - des Deutschen Hanf ...
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Liberale wollen die Kompetenz von Eltern, ihre Kinder zu erziehen, ausbauen<br />
und stärken. Hierfür sollen Eltern neugeborener Kinder in <strong>Hessen</strong> einen<br />
Gutschein für ein sog. „Elternkompetenztraining“ erhalten. Diese Seminare<br />
werden durch freie Träger umgesetzt, die sich an den vom Land<br />
festzusetzenden Kriterien orientieren müssen. Inhaltlich sollen<br />
Grundkompetenzen im Bereich der Erziehung vermittelt werden.<br />
6. Wir Liberale wollen Elternbeteiligung verstärken<br />
Bildungs- und Erziehungsziele können nur dann erreicht werden, wenn<br />
pädagogische Bemühungen zwischen Familien und öffentlichen<br />
Bildungsinstitutionen partnerschaftlich abgestimmt werden. Bereits für die<br />
Tageseinrichtungen ist daher eine möglichst umfangreiche Mitwirkung der<br />
Erziehungsberechtigten anzustreben. Das setzt jedoch eine weitergehendere<br />
Elternbeteiligung nicht nur innerhalb der Einrichtung, sondern vor allem auch<br />
im örtlichen und überörtlichen Bereich voraus. Denn interne Angelegenheiten<br />
wie die Festlegung von Öffnungszeiten und Dienstplänen, aber auch die<br />
pädagogische Ausgestaltung im Hinblick auf die Anschaffung von<br />
Spielmaterialien und die Durchführung von Festen und Ausflügen sind in der<br />
Hauptsache abhängig von finanziellen Rahmenbedingungen und damit von<br />
politischen Entscheidungen, die im Land und in den Kommunen getroffen<br />
werden. In jedem Kreis und in jeder kreisfreien Stadt kann eine Kreis- oder<br />
Stadtelternvertretung gebildet werden, die sich aus den Sprechern der<br />
jeweiligen Elternvertretungen in den Tageseinrichtungen zusammensetzt.<br />
Diese soll einen Vorstand wählen, der von den örtlichen Trägern der<br />
öffentlichen Jugendhilfe über wesentliche, die Tageseinrichtungen<br />
betreffende Angelegenheiten zu informieren und zu hören ist.<br />
7. Wir Liberale wollen die Betreuungsmöglichkeiten ausbauen<br />
Durch die aktuellen Rahmenbedingungen schreibt der Staat den Menschen<br />
bestimmte Lebensformen gewissermaßen vor, denn alle jetzt gegebenen<br />
Wegweiser - ob Steuersystem oder Kinderbetreuungsangebot - weisen in<br />
Richtung der traditionellen Rollenverteilung. Es sollte jedoch der individuellen<br />
und eigenverantwortlichen Lebensplanung der Menschen vorbehalten<br />
bleiben, wer wann berufstätig sein will. Egal für welche Rolle Eltern sich<br />
entscheiden möchten, sie haben einen Anspruch darauf, dass ihre<br />
Entscheidung seitens <strong>des</strong> Staates respektiert wird. Aufgabe der Politik ist es,<br />
diese Wahlfreiheit zu gewährleisten. Nicht weniger und nicht mehr! Dass sie<br />
dieser Aufgabe aber derzeit nicht gerecht wird, zeigt ein Blick in die Statistik:<br />
Nie zuvor sind in Deutschland so viele und auch hoch qualifizierte Frauen<br />
kinderlos geblieben. Darüber hinaus waren im Jahre 2003 nur 13 Prozent der<br />
Mütter mit Kindern unter drei Jahren vollerwerbstätig. Familie und<br />
Erwerbstätigkeit miteinander zu vereinen, bedeutet in Deutschland einen<br />
regelrechten Kraftakt, verbunden mit einem nicht unerheblichen Verzicht.<br />
Obwohl Umfragen zufolge 80 Prozent der Studentinnen später gerne einmal<br />
Kinder hätten, liegt z.B. die Zahl kinderloser Absolventinnen von Hochschulen<br />
in Deutschland derzeit bei alarmierenden 44 Prozent. Gerade diese Frauen<br />
wollen sich eigentlich nicht zwischen Familie und Beruf entscheiden müssen,<br />
sondern vielmehr bei<strong>des</strong> miteinander vereinbaren. Es ist im Interesse der<br />
Gesellschaft, das Potenzial dieser Frauen auf beiden Seiten zu nutzen.<br />
Der zentrale Schlüssel für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf liegt in der<br />
Kinderbetreuung. Die <strong>FDP</strong> setzt hierbei auf das so genannte 3-Säulen-Modell<br />
aus privaten, staatlichen und unternehmerischen Initiativen. Dabei muss das<br />
Angebot an Kinderbetreuungsplätzen, insbesondere im Bereich der<br />
Kleinkinderbetreuung, nachhaltig verbessert und ausgebaut werden. Träger<br />
der Kinderbetreuung in Deutschland sind in erster Linie die Kommunen,<br />
Wohlfahrtsverbände, freie Träger und Kirchen. Wenn die Zahl der<br />
Betreuungsplätze in Zeiten knapper Kassen nachhaltig gesteigert werden<br />
Elternbeteiligung im<br />
örtlichen und<br />
überörtlichen Bereich<br />
Wahlfreiheit für Eltern<br />
Kinderbetreuung als<br />
3-Säulen-Modell<br />
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