Landtagswahlprogramm FDP Hessen 2008 - des Deutschen Hanf ...
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Perspektive als jene, wie sie das neue Zuwanderungsgesetz bietet, zu<br />
eröffnen.<br />
Integration muss als Querschnittsaufgabe auch im sozialen, schulischen<br />
und beruflichen Bereich gefördert werden.<br />
Am Anfang eines erfolgreichen Integrationsprozesses steht als notwendige<br />
Voraussetzung der Erwerb der deutschen Sprache.<br />
Der Spracherwerb von Kindern mit Zuwanderungshintergrund ist daher<br />
unter Beteiligung der Eltern oder anderer Familienangehöriger frühzeitig zu<br />
fördern. Programme zur kombinierten Sprachförderung von Eltern und<br />
Kindern können auch geeigneter Anknüpfungspunkt zur nachholenden<br />
Integrationsförderung für die Eltern sein. Kindertagesstätten können und<br />
müssen in besonderem Maße zur Integration von Zuwanderern und zur<br />
Vermittlung sprachlicher Kompetenz beitragen. Der Spracherwerb ist auch<br />
unabdingbar, um im Sinne einer Chancengleichheit gute Bildungschancen<br />
für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund zu garantieren.<br />
Notwendig ist hier eine bessere gezielte individuelle Förderung in der<br />
Schule; aber auch der frühkindlichen Bildung im Kindergarten kommt ein<br />
hoher Stellenwert zu. In diesem Zusammenhang fordern wir vor Aufnahme<br />
in den Kindergarten einen verbindlichen Sprachtest für alle Kinder - auch<br />
der deutschen – und eine kombinierte Sprachförderung von Kindern und<br />
Eltern.<br />
Im Sinne der Chancengleichheit und aufgrund pädagogischer Erkenntnisse<br />
müsste gerade frühkindliche Bildung und nicht erst die schulische Bildung<br />
kostenfrei sein. Die Schaffung von kostenfreien Kindergartenplätzen -<br />
zunächst halbtags zwischen dem vollendeten 3. Lebensjahr und der<br />
Einschulung - wäre ein Anfang.<br />
Im Übrigen steht zwischenzeitlich fest, dass der im Zuwanderungsgesetz<br />
vorgesehene Sprachkurs mit einem Umfang von 600 Stunden in der Regel<br />
für das gründliche Erlernen der Sprache nicht ausreicht. Deswegen setzen<br />
wir uns dafür ein, den Sprachkurs auf min<strong>des</strong>tens 900 Stunden zu erhöhen.<br />
Darüber hinaus ist es erforderlich, insbesondere für Personen mit einem<br />
Alphabetisierungsbedarf oder mit einer geringen Schulbildung flankierende<br />
Angebote als Teil <strong>des</strong> Integrationsangebotes zu ergänzen und umzusetzen.<br />
Soll sich die oft problematische Bildungs- und Ausbildungssituation der<br />
Zuwanderer nicht weiterhin zu einem über Generationen verfestigenden<br />
Zustand mit hoher Sozialhilfe-Quote entwickeln, müssen die bestehenden<br />
Förderungsdefizite im Erziehungsbereich, aber auch im schulischen und im<br />
Ausbildungsbereich unverzüglich beseitigt werden.<br />
Neben dem (teilweise erforderlichen nachholenden) Spracherwerb in der<br />
Schule - insbesondere für Seiteneinsteiger mit Zuwanderungshintergrund -<br />
ist eine verbesserte gezielte individuelle Förderung aller<br />
leistungsschwachen Schüler mit und ohne Migrationshintergrund längst<br />
überfällig. Zur Förderung dieser Schüler/-innen muss ein zügiger Ausbau<br />
von Ganztagsschulen erfolgen. Dabei sollten schlüssige pädagogischen<br />
Konzepte erarbeitet und umgesetzt werden, vergleichbar mit den vereinzelt<br />
für Spätaussiedler ohne ausreichende Deutsch-Kenntnisse eingerichteten<br />
speziellen Förderinternaten oder speziellen Förderklassen an ausgesuchten<br />
Schulen, die auf die Anforderungen der Regelklassen vorbereiten.<br />
Die Schule ist daher unter den Aspekten der Integration nicht nur als<br />
Bildungsort, sondern auch als Erziehungs- und Sozialisationsort zu<br />
verstehen.<br />
Die <strong>FDP</strong> fordert daher, an den hessischen Schulen auf Dauer weit mehr<br />
sportliche, kulturelle sowie soziale Aktivitäten zu entfalten. Hierdurch sollen<br />
Sprache als Schlüssel<br />
zur Integration<br />
Sicherung der<br />
Chancengleichheit<br />
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