Landtagswahlprogramm FDP Hessen 2008 - des Deutschen Hanf ...
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• die Festigung der Überzeugung, dass künstlerisches<br />
Schaffen und Kultur berufen sind, die Vergangenheit erinnernd<br />
zu reflektieren, die Gegenwart kritisch zu kommentieren<br />
und die Zukunft visionär zu entwerfen.<br />
Zu den Grundsätzen liberaler Kulturpolitik gehört auch, dass wir<br />
jede Bevormundung und jeden zensierenden Eingriff in Kunst und<br />
Kultur ablehnen. Das gilt uneingeschränkt für die staatlich<br />
geförderten Bereiche. Liberale geben keinen Kunstbegriff vor,<br />
sondern stehen für eine Atmosphäre, in der Kreativität und neue<br />
Ideen wachsen können.<br />
„Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit!“. Diese Aussage Friedrich<br />
Schillers, die nicht für die Kunst allein, sondern auch für die Kultur<br />
im weitesten Sinne gilt, charakterisiert unser Grundverständnis<br />
von der Bedeutung der Freiheit für die Kultur.<br />
Die besondere Verantwortung <strong>des</strong> Staates für die Kultur wird<br />
durch das in der Verfassung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>Hessen</strong> niedergelegte<br />
Kulturstaatsgebot <strong>des</strong> Artikels 62 ausgedrückt, der aufgibt, „ die<br />
Denkmäler der Kunst, der Geschichte und Kultur sowie der Landschaft“<br />
zu schützen und zu pflegen. Liberale begreifen die Förderung<br />
von Kunst und Kultur in ihren vielfältigen Ausdrucksformen<br />
als eine dauerhafte Aufgabe <strong>des</strong> Staates, die als Staatsziel in der<br />
Verfassung verankert werden muss.<br />
Öffentliches Handeln und privates Engagement für Kunst und<br />
Kultur ergänzen sich in <strong>Hessen</strong> in besonderer Weise. Liberale<br />
Politik will und wird privates Engagement für Kunst und Kultur<br />
auch weiterhin nachhaltig fördern. Ohne die Hilfe privater Mäzene,<br />
Stiftungen und Sponsoren werden wir kaum in der Lage sein, das<br />
Bestehende zu erhalten, geschweige denn, Neues zu entwickeln.<br />
Daher ist es wichtig, kulturelle Netzwerke zwischen öffentlichen<br />
und privaten Institutionen zu fördern, um auch finanziell aufwendigere<br />
Projekte zu ermöglichen. Privates Engagement für Kunst und<br />
Kultur muss eine stärkere öffentliche Anerkennung finden, ebenso<br />
wie das ehrenamtliche Engagement im Kulturbereich. Dazu gehören<br />
administrative Erleichterungen und eine stärkere steuerliche<br />
Entlastung bei der Errichtung von Stiftungen zur Finanzierung<br />
kultureller Einrichtungen.<br />
Kulturelle Bildung<br />
Kultur bestimmt die Zukunftschancen der jungen Generation in<br />
weit höherem Maß als bisher angenommen; <strong>des</strong>halb muss ein<br />
besonderer Schwerpunkt der Kulturpolitik auf die kulturelle Bildung<br />
von Kindern und Jugendlichen gelegt werden. Es ist wichtig,<br />
schon frühzeitig Interesse zu wecken, Kreativität und Intelligenz<br />
zu fördern.<br />
Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass insbesondere<br />
die musische Ausbildung in früher Kindheit – auch in<br />
Kindergärten und Vorschule – von besonderer Bedeutung für die<br />
Entwicklung nicht nur der Gehirnleistungen, sondern <strong>des</strong> gesamten<br />
Sozialverhaltens und der Persönlichkeitsentwicklung ist. In<br />
einer entsprechenden vorschulischen und schulischen Bildung<br />
und Betreuung liegt die Chance, Menschen dazu zu erziehen, für<br />
sich und andere Verantwortung zu übernehmen. Um diese Ziele<br />
zu erreichen,<br />
• sollen die Schüler im Schulunterricht stärker als bisher<br />
mit den kulturellen Traditionen und Leistungen vertraut<br />
Keine kulturelle Bevormundung<br />
Die Förderung von Kunst und<br />
Kultur ist eine dauerhafte öffentliche<br />
Aufgabe<br />
Privates Engagement<br />
unerlässlich<br />
Kinder und Jugendliche mit<br />
Kultur vertraut machen<br />
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