Landtagswahlprogramm FDP Hessen 2008 - des Deutschen Hanf ...
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Wirkung zu entfalten. Nur bei Berücksichtigung dieses Prinzips von Gender<br />
Mainstreaming kann die Gleichstellung von Frauen und Männern in allen<br />
Bereichen realisiert werden. Zudem muss der Tatsache, dass Frauen<br />
sowohl bei den Auswahlentscheidungen für einen Arbeitsplatz als auch<br />
beim Verdienst immer noch schlechter stehen, mit allen politischen Mitteln<br />
entgegengewirkt werden.<br />
Ein entscheidender Faktor liberaler Gleichstellungspolitik ist <strong>des</strong>halb die<br />
Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Inakzeptabel ist es,<br />
dass hoch qualifizierte Frauen, die sich für Kinder entscheiden, im<br />
Durchschnitt fünf Jahre aus dem Berufsleben ausscheiden und somit<br />
eklatante Nachteile im Hinblick auf ihr berufliches Weiterkommen in Kauf<br />
nehmen müssen.<br />
Ein besonderer Schwerpunkt moderner Frauenpolitik ist die Flexibilisierung<br />
der Arbeitszeiten. An dieser Stelle müssen auch Arbeitgeber ihre<br />
Bemühungen forcieren. Derzeit gibt es ein eklatantes Missverhältnis<br />
zwischen Angebot und Nachfrage von Halbtags- und Teilzeitjobs. In<br />
Anlehnung an den Ausbildungspakt denkt die <strong>FDP</strong> über Anreize für die<br />
Wirtschaft zur Schaffung von mehr Teilzeitangeboten nach, beispielsweise<br />
über ein „Bündnis für Teilzeitarbeit“. Mit dieser Thematik einher geht die<br />
Ermöglichung steuerlicher Absetzbarkeit von privater Kinderbetreuung<br />
sowie Steuererleichterungen für Alleinerziehende, solange das liberale<br />
Steuer-Modell noch nicht umgesetzt ist (s. Kapitel 1).<br />
Darüber hinaus wollen wir die Altersvorsorge für Frauen verbessern und<br />
damit zu einer weiteren Anrechnung der Kindererziehung kommen.<br />
Wir fordern Frauennetzwerke und eine verbesserte Nutzung derselben<br />
sowie ein Mentoring für Frauen. Mit dem erfolgreichen Konzept Mentoring<br />
sollen verschiedenartige diskriminierende Faktoren ausgeglichen werden,<br />
die Frauen den Weg zu informellen Nachrichten und karriererelevanten<br />
Kontakten erschweren. Der Staat muss finanzielle Anreize setzen, um<br />
Mentoring oder anderen Formen der modernen Frauenförderung zum<br />
Durchbruch zu verhelfen.<br />
Wir wollen Frauen, die sich als Existenzgründerinnen betätigen wollen, in<br />
ihrem Anliegen bestärken. Ein frauentypisches Problem liegt darin, dass sie<br />
vor allem in den technischen Fächern, Ingenieurwissenschaften etc.<br />
unterrepräsentiert sind. Dies liegt an aufzubrechenden, aber eingefahrenen<br />
Rollenmustern und an der Sozialisation junger Frauen. Schon im<br />
Kindergarten und dann in der Grundschule muss es spezielle<br />
Förderprogramme für Mädchen geben, damit sie nicht wieder in alte<br />
Rollenmuster zurückfallen. Dabei ist für uns eine Kooperation mit der<br />
Wirtschaft besonders wichtig. Die <strong>FDP</strong> setzt sich ebenso für das<br />
Engagement von Männern in so genanten frauentypischen Berufen ein. Nur<br />
wenn wir die Klischees in beide Richtungen aufbrechen, werden wir im<br />
Sinne von Gender Mainstreaming Erfolg haben können.<br />
Die gesetzlichen Regelungen, die häusliche Gewalt unter Strafe stellen,<br />
sind nicht ausreichend, um potenziellen Opfern hinreichend Schutz zu<br />
gewähren. Das Gewaltschutzgesetz, das seit dem 1. Januar 2002 in Kraft<br />
ist, und das Hessische Gesetz zur Sicherheit und Ordnung bieten allenfalls<br />
einen gesetzlichen Rahmen, <strong>des</strong> es zu verbessern gilt. Gewalt gegen<br />
Frauen muss weiterhin mit allen Mitteln bekämpft werden. Deshalb hält die<br />
<strong>FDP</strong> parallel dazu die Stärkung und Erweiterung <strong>des</strong> Angebotes an<br />
Frauenhäusern für dringend erforderlich. Nur so kann ganz praktisch durch<br />
ihre Lebensverhältnisse in Not geratenen Frauen geholfen werden.<br />
Die <strong>FDP</strong> begrüßt die Inhalte <strong>des</strong> seit 2002 geltenden Hessischen<br />
Gleichberechtigungsgesetzes, die Förderung von Frauen in den<br />
Dienststellen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> nicht mehr lediglich über starre Frauenpläne zu<br />
initiieren, sondern an deren Stelle eine Experimentierklausel vorzusehen.<br />
Vereinbarkeit von Beruf<br />
und Familie<br />
Mehr Anreize für<br />
Teilzeitangebote<br />
Höhere<br />
Kindererziehungszeiten<br />
Mentoring<br />
Aufbrechen von<br />
Rollenmustern<br />
Besserer Schutz vor<br />
häuslicher Gewalt<br />
Experimentierklausel<br />
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