Landtagswahlprogramm FDP Hessen 2008 - des Deutschen Hanf ...
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einsetzt. Die jährlichen Zinszahlungen auf die angehäuften<br />
Schulden sind eine der Ursachen für das strukturelle Defizit im<br />
Lan<strong>des</strong>haushalt. Das Land ist trotz großen Lan<strong>des</strong>vermögens<br />
und eines weit überdurchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommens –<br />
betriebswirtschaftlich betrachtet – überschuldet. Diese Feststellung<br />
trifft zu, unabhängig davon, ob auf Grund konjunktureller<br />
Einflüsse das Steueraufkommen vorübergehend steigt oder sinkt.<br />
Das finanzielle Gleichgewicht <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> kann nicht durch zeitweise<br />
steigende Einnahmen, sondern muss durch dauerhafte<br />
Senkung <strong>des</strong> Ausgabenniveaus hergestellt werden.<br />
Die notwendige Konsequenz aus der finanzpolitischen Fehlentwicklung<br />
der vergangenen Jahrzehnte ist eine stringente und<br />
solide Haushaltspolitik, die auf Einmaleffekte verzichtet, ohne<br />
Tricks und Schattenhaushalte auskommt und den disponiblen Teil<br />
<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>haushalts drastisch vergrößert. Diese Politik erfordert<br />
einen langen Atem und Mut zur Durchsetzung kurzfristig unpopulärer<br />
Entscheidungen. Sie ist an der Zukunftsfähigkeit <strong>des</strong> ganzen<br />
Lan<strong>des</strong> ausgerichtet und muss notwendigerweise jeden Gruppenanspruch<br />
einer besonders strengen Prüfung unterziehen.<br />
<strong>Hessen</strong> braucht einen haushaltspolitischen Paradigmenwechsel.<br />
Finanzielle Solidität ist das Markenzeichen einer Regierung, an<br />
der Liberale mitwirken. Sie ist Grundlage jeder erfolgreichen<br />
Fachpolitik und wird nicht kurzfristigen oder individuellen Begehrlichkeiten<br />
geopfert.<br />
Steigende Staatseinnahmen wie in den Jahren 2007 und voraussichtlich<br />
<strong>2008</strong> erleichtern das finanzpolitische Umsteuern. Wer<br />
diese Aufgabe jetzt nicht in Angriff nimmt, wird sie nie bewältigen.<br />
Steuereinnahmen sind nichts anderes als Geld der Bürger, das<br />
dem Staat zu treuen Händen übergeben wird. Wer mit diesem<br />
Geld Missbrauch treibt, vergeht sich an fremdem Eigentum.<br />
Liberale Finanzpolitik ist drei Prinzipien verpflichtet:<br />
Verlässlichkeit: Verlässlichkeit heißt, die Ausgaben haben sich an<br />
den Einnahmen auszurichten, nicht umgekehrt. Reichen die ordentlichen<br />
Einnahmen nicht zur Finanzierung der geplanten Ausgaben,<br />
dann ist der Gedanke an zusätzliche „Lan<strong>des</strong>steuern“ –<br />
zum Beispiel die Grundwasserabgabe unseligen rot-grünen Andenkens<br />
– absolut tabu. Sondern dann müssen die Ausgaben<br />
hinterfragt, gesenkt oder gestreckt werden – und es muss noch<br />
konsequenter darauf geachtet werden, dass das Dringende vor<br />
dem Wichtigen und das Wichtigste vor dem nicht ganz so Wichtigen<br />
in Angriff genommen wird. Die Prioritäten staatlicher Aufgabenerfüllung<br />
müssen klar sein und eingehalten werden. Verlässlichkeit<br />
heißt auch: Wenn der Staat Zusagen macht, muss er sie<br />
auch einhalten.<br />
Nachhaltigkeit: Weder haben wir das Recht, noch ist es „moralisch“<br />
zu rechtfertigen, in dieser Generation die Ressourcen künftiger<br />
Generationen zu verbrauchen.<br />
Genau dies geschieht aber, wenn<br />
• <strong>Hessen</strong> heutigen Bedarf mit Mitteln finanziert, die künftige<br />
Generationen mit Zins und Tilgung noch erarbeiten müssen,<br />
oder<br />
• auch im nicht-hoheitlichen Bereich Beamte statt Angestellte<br />
eingestellt werden, und der momentane Liquiditätsvorteil<br />
mit der Bürde steigender Zukunftsverpflichtungen<br />
bezahlt wird.<br />
•<br />
Zukunftsfeste Finanzpolitik<br />
Paradigmenwechsel<br />
Das Geld der Bürger<br />
Verlässliches Handeln<br />
Das Geld der Kinder<br />
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