Politikfeld Arbeitsmarkt - Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr ...

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

100 werden kann. Durch die Gestaltung seiner internen Strukturen macht sich der Betrieb tendenziell unabhängig von der jeweiligen Beschaffenheit des Arbeitskräfteangebotes. Ein Hauptmangel dieses Interpretationsansatzes wird allerdings auch deutlich: Das Handeln der Beschäftigten wird nicht untersucht, schon rein sprachlich werden sie nur als „Arbeitskräfte“ in die Analyse einbezogen, nicht als selbständig handelnde Personen. Gerade weil die Arbeitsteilung nicht allein einer „von oben“ geplanten hierarchischen Struktur folgt, ist sie offen für Einflußnahme der Arbeitenden. Das zentrale Merkmal eines internen Arbeitsmarktes, die Art der Qualifizierung, beinhaltet zahlreiche informelle Elemente, die auf die Bedeutung sozialer Beziehungen unter den Beschäftigten selbst verweisen. Nur wer sich in diese Beziehungen einfügen kann, erhält von den anderen die notwendigen Informationen und Kenntnisse vermittelt. Das Verhältnis von Marktmechanismen und innerbetrieblicher Regulierung wird von Lutz und Sengenberger als Gestaltungsvariable betrieblicher Strategien gefaßt. Das Bestreben des Betriebes nach Verwertung seines Kapitals unter Konkurrenzbedingungen führt dazu, daß der Betrieb Strategien zur Sicherung seiner Autonomie entwickelt. Dazu gehören auch Strategien des Arbeitskräfteeinsatzes. Der Betrieb muß sicherstellen, daß die benötigte Arbeitsleistung erbracht wird. Dazu bildet er bestimmte Strukturen aus. Je nachdem, wie diese Strukturen beschaffen sind, lassen sich unterschiedliche Formen und Stärken der Bindung zwischen Arbeitgeber und Arbeitenden feststellen. Je stärker die Bindung vor allem des Arbeitgebers an die Arbeitskräfte, desto eher werden Marktmechanismen von innerbetrieblichen Regelungen ersetzt. Die Analyse des internen Arbeitsmarktes verweist zunächst auf den Autonomiegewinn, den ein Betrieb durch Internalisierung von Arbeitskraftressourcen, also den Übergang vom externen in den internen Markt erzielen kann. Nicht klar wird allerdings, inwieweit Konkurrenz zwischen den Beschäftigten sowie zwischen ihnen und Externen bestehenbleibt und weiterhin zur Disziplinierung der Arbeitenden funktionalisiert werden kann. Die Frage „Was ist marktförmig im internen Arbeitsmarkt?“ bleibt weitgehend offen. Unklar bleibt auch, warum Betriebe das Risiko eingehen, ihre Autonomie durch Bindung an die Beschäftigten wieder aufzugeben und auf den disziplinierenden Druck des externen Arbeitsmarktes verzichten. Das Handeln der Arbeitenden erscheint im referierten Ansatz als eine äußere Bedingung betrieblicher Verwertungsstrategien. Die Reproduktion der Herrschaftsverhältnisse im Betrieb wird nicht als eigenständiges Managementproblem behandelt, mit dem Gelingen der Kapitalverwertung scheint auch die Ausgangsbedingung für den nächsten Produktionsprozeß, die Kontrolle des Arbeitgebers
101 über den Arbeitsprozeß, hergestellt zu sein. Auf Probleme in der Verfügbarkeit von Arbeitskraft reagiert der Betrieb mit veränderten Strategien zur Sicherung seiner Autonomie. Probleme dieser Autonomiestrategie werden jedoch fast ausschließlich in objektiven Merkmalen der Arbeitskräfte, wie ihrer Qualifikation, nicht jedoch in ihrem Handeln als Personen und Kollektive gesehen. Dabei ist dies der entscheidende Punkt im Beschäftigungsverhältnis. Da die Arbeitskraft nicht von der arbeitenden Person zu trennen ist, ist Autonomie der Kapitalverwertung niemals vollständig erreichbar. Literaturverzeichnis Doeringer, P. / Piore, M. (1971): International Labor Markets and Manpower Analysis; Lexington/ Mass. Kock, K. (1994): Zur Soziologie des betriebsinternen Arbeitsmarktes, Rainer Hampp Verlag; München und Mering. Lutz, B. (1987): Arbeitsmarktstruktur und betriebliche Arbeitskräftestrategie; Frankfurt a.M. und New York Müller-Jentsch, W. (1997): Soziologie der industriellen Beziehungen, 2. erweiterte. Aufl., Frankfurt Schettkat, R. (1993): Neuere Entwicklungen in der Arbeitsmarkt- und Beschäftigungstheorie; Wirtschaftsdienst 5/93: 268-2761 Sengenberger, W. (1987): Struktur und Funktionsweise von Arbeitsmärkten. Die Bundesrepublik Deutschland im internationalen Vergleich; Frankfurt a.M. und New York Sengenberger, W. (1987a): Arbeitsmarktsegmentation und Macht; in: Buttler/Gerlach/Schmiede (Hrsg.) 1987; 95 ff. Sesselmeier, W. / Blauermel, G. (1990): Arbeitsmarkttheorien – Ein Überblick; Physica-Verlag; Heidelberg.
Seite 1 und 2:
Ehret/Kaiser/Kley/Soler Lluesma/Str
Seite 3 und 4:
Inhaltsverzeichnis I. Arbeitsmarktp
Seite 5 und 6:
1 Einleitung 5 Ideen zur Zukunft ei
Seite 7 und 8:
7 Mitgliedsstaaten zu den Europäis
Seite 9 und 10:
9 1993 wurden die Ziele der Struktu
Seite 11 und 12:
11 Ziel dieses Leitgedankens ist ni
Seite 13 und 14:
Dieser Entwurf dient als Basis für
Seite 15 und 16:
15 3 Implementation der EU-Struktur
Seite 17 und 18:
17 Die Qualifikationsstruktur der E
Seite 19 und 20:
19 Trotz eines Zuwachses an offenen
Seite 21 und 22:
21 Ein weiteres großes Problem ste
Seite 23 und 24:
23 ESF-gestützt ist die Förderung
Seite 25 und 26:
Mittleres Ruhrgebiet/Nordrhein-West
Seite 27 und 28:
(1) (2) 27 (1) Im Fall der Förderu
Seite 29 und 30:
29 Zustimmung erteilt wurde, wird e
Seite 31 und 32:
31 Förderung von Beschäftigungsin
Seite 33 und 34:
33 Lediglich das ‚Comité van Toe
Seite 35 und 36:
35 Die Gegenüberstellung zeigt, da
Seite 37 und 38:
37 Ministerium für Wirtschaft und
Seite 39 und 40:
Abkürzungsverzeichnis APE Agencia
Seite 41 und 42:
2 Grundsätze und Akteure der aktiv
Seite 43 und 44:
43 die Wirkung dieser Reformen zur
Seite 45 und 46:
45 und der Umgestaltung von befrist
Seite 47 und 48:
47 Arbeitserfahrung aufweisen könn
Seite 49 und 50: 49 Bürgerkrieg war sie eine der zw
Seite 51 und 52: 51 nicht, daß sich hier die „Kom
Seite 53 und 54: 53 werden (inklusive der Bildungsma
Seite 55 und 56: 55 besucht. Maßnahmen im touristis
Seite 57 und 58: 57 Quelle: Pdo. de Asturias, 1997,
Seite 59 und 60: 3.2 Die Ergebnisse der Zwischeneval
Seite 61 und 62: 61 Als Vergleichsgröße haben die
Seite 63 und 64: 63 Jahre sprechen. Die meisten hier
Seite 65 und 66: 65 Instituto Nacional de Empleo (IN
Seite 67 und 68: Christine Ehret/Thomas Kley 67 Grup
Seite 69 und 70: 1 Einleitung 69 Dieses Kapitel res
Seite 71 und 72: 71 der Begriff „Team“ im intern
Seite 73 und 74: 73 Gruppenarbeit wird mitunter auch
Seite 75 und 76: 3 Ideen und Gestaltungsvorschläge
Seite 77 und 78: 77 „normalen“ Unternehmen im Ko
Seite 79 und 80: 79 Doch es bedarf „mehr“: Dabei
Seite 81 und 82: 3.4.5. Weitere Vorschläge Eventuel
Seite 83 und 84: 83 Integrität, Seriosität sowie S
Seite 85 und 86: 85 Ulrich Widmaier und Rainer G. Sa
Seite 87 und 88: 87 1 Einleitung - Entstehung intern
Seite 89 und 90: 89 Arbeitskraft ist Bestandteil des
Seite 91 und 92: ehindert wird. 91 Aus der beschrieb
Seite 93 und 94: Tätigkeitsbereich zu verändern. 9
Seite 95 und 96: 95 Neulinge schrittweise dazu und w
Seite 97 und 98: 97 Die Anzahl der Positionen für e
Seite 99: Entgeltgruppen wird durch den Entge
Alle anzeigen

Politikfeld Arbeitsmarkt - Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr ...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?