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Politikfeld Arbeitsmarkt - Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr ...

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<strong>der</strong> Begriff „Team“ im internen Jargon bereits <strong>für</strong> ein an<strong>der</strong>es Gremium besetzt ist, könnte dort<br />

z.B. auf die Ergänzung „- Zirkel“ o<strong>der</strong> einfach „Arbeitsgruppe, -Kreis“ ausgewichen werden.<br />

• Ein weitergehen<strong>der</strong> Vorschlag greift an dieser Stelle späteren Ideen zur Selbstregulation <strong>der</strong><br />

„Kolonnen“ vor: Die Teilnehmer könnten im ersten Gruppengespräch animiert werden, sich selbst<br />

einen Gruppennamen zu geben. Konfrontiert mit <strong>der</strong> alternativen Bezeichnung „Kolonne“, könnte<br />

eine Namenssuche und einvernehmliche Namensgebung geeignet sein, erste kommunikative<br />

Prozesse in <strong>der</strong> Gruppe zu stimulieren und die Basis <strong>für</strong> ein späteres „Wir“-Gefühl zu bereiten.<br />

2 Theoretische Erkenntnisse über die Chancen und Risiken von Gruppenarbeit<br />

Hier sollen einige Thesen und Ergebnisse <strong>der</strong> wissenschaftlichen Diskussion um Gruppenarbeit in <strong>der</strong><br />

industriellen Fertigung referiert und die Frage <strong>der</strong> Übertragbarkeit auf die Situation <strong>der</strong> EABG<br />

diskutiert werden.<br />

2.1 Gruppenarbeit als zentrales Element betrieblicher Neuorganisation – Definition und<br />

Empirie<br />

In <strong>der</strong> Debatte um „Lean Production“ nehmen Gruppenarbeitskonzepte einen breiten Raum ein.<br />

Hierunter werden vielfältige Formen subsumiert: Als Beispiel <strong>für</strong> eine qualitativ sehr weitreichende<br />

Form von Gruppenarbeit ist die im folgenden skizzierte Variante anzusehen:<br />

2.1.1 Definition: „qualifizierte Gruppenarbeit“<br />

Eine Gruppe besteht aus 3-15 Mitarbeitern, die möglichst dauerhaft zusammenarbeiten, so daß sich<br />

ein sozialer Zusammenhalt entwickeln kann. Sie erledigen eine gemeinsame Aufgabe, die aus<br />

mehreren Teilaufgaben besteht. Die Teilaufgaben werden abwechselnd durchgeführt (job rotation),<br />

um inhaltliche Erweiterung zu erreichen (job enlargement). Zu den Arbeitsaufgaben treten<br />

dispositive Tätigkeiten hinzu (job enrichment). 16 Als selbständige Vertretung werden in <strong>der</strong> Praxis<br />

meist Gruppensprecher gewählt, welchen jedoch keine Weisungsbefugnisse zukommen; die<br />

Gruppensprecher konstituieren also zumindest theoretisch keine weitere Hierarchieebene.<br />

Regelmäßig werden Gruppengespräche abgehalten, welche <strong>der</strong> Diskussion arbeitsbezogener und<br />

16 Vgl. BERNHARD ZIMOLONG & ARMIN WINDEL (1996): Mit Gruppenarbeit zu höherer Leistung und humaneren<br />

Arbeitstätigkeiten? In: ZIMOLONG (Hg.): Kooperationsnetze, flexible Fertigungsstrukturen und Gruppenarbeit.<br />

Opladen: Leske + Budrich. Seite 140 ff.

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