Politikfeld Arbeitsmarkt - Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr ...
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Als Vergleichsgröße haben die Evaluatoren deshalb die Einglie<strong>der</strong>ungsquoten <strong>der</strong> Maßnahmen des<br />
Principado mit denen des INEM verglichen und ein besseres Ergebnis <strong>für</strong> das Principado festgestellt:<br />
Das INEM hatte bei seiner Zwischenevaluierung eine „tasa de colocación“ <strong>für</strong> die Maßnahmen von<br />
1995 von 46,1% gegenüber 61,7% des Principado. D.h., 46,1% <strong>der</strong> INEM-Teilnehmer haben nach<br />
Beendigung <strong>der</strong> Maßnahme mindestens einmal gearbeitet. Wieviele davon noch zum Zeitpunkt <strong>der</strong><br />
Datenerhebung arbeiteten („tasa de ocupación“), hat das INEM nicht nachgehalten.<br />
Das Operationelle Programm des Principado (ESF) sieht nicht nur Kurse <strong>für</strong> Arbeitslose vor, son<strong>der</strong>n<br />
auch <strong>für</strong> Beschäftigte von KMU und von Unternehmen im Restrukturierungsprozeß und <strong>für</strong><br />
Beschäftigte, denen ein Ausschluß aus dem <strong>Arbeitsmarkt</strong> droht (s.o.).<br />
Die Evaluierung dieser Kurse richtet sich nicht nach Einglie<strong>der</strong>ungsquoten (denn die Beschäftigten<br />
sind schon in den <strong>Arbeitsmarkt</strong> eingeglie<strong>der</strong>t), son<strong>der</strong>n nach Verweilquoten („tasas de<br />
permanencia“), die besagen, wieviele <strong>der</strong> Teilnehmer nach Beendigung <strong>der</strong> Maßnahme und einige<br />
Zeit danach immer noch arbeiten.<br />
Um diese Quote zu ermitteln, haben die asturischen ESF-Evaluatoren im April 1997 469 persönliche<br />
Interviews mit AbsolventInnen von Bildungsmaßnahmen <strong>für</strong> Beschäftigte, die 1995 stattfanden,<br />
durchgeführt. Das Gesamtergebnis besagt, daß 92,3% <strong>der</strong> Teilnehmer zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Befragung<br />
immer noch einer Beschäftigung nachgingen. 87,8% <strong>der</strong> Befragten arbeiteten sogar noch an ihrem<br />
alten Arbeitsplatz.<br />
Wie bei den Maßnahmen <strong>für</strong> Arbeitslose ergaben sich auch hier schlechtere Ergebnisse <strong>für</strong> Frauen<br />
(mit einer Verweilquote von 83,7%) als <strong>für</strong> Männer (94,6%).<br />
Sektoriell hat die Landwirtschaft die besten Verweilergebnisse (100%) und <strong>der</strong> Bausektor die<br />
schlechtesten (78%), was mit <strong>der</strong> starken Fluktuation in diesem Sektor zusammenhängt.<br />
3.3 Die Handlungsempfehlungen <strong>der</strong> ESF-Evaluatoren<br />
Aufgrund <strong>der</strong> Analyseergebnisse zur Implementation des ESF-Programms des Principado in Asturien<br />
und <strong>der</strong> oben erläuterten Ergebnisse über die Folgen <strong>der</strong> Teilnahme an Bildungsmaßnahmen <strong>für</strong> die<br />
Arbeitssituation <strong>der</strong> AbsolventInnen, haben die Evaluatoren verschiedene Handlungsempfehlungen<br />
<strong>für</strong> die restliche Zeit <strong>der</strong> aktuellen Strukturfonds-Phase (bis 1999) ausgesprochen. Diese sind (u.a.):<br />
- Die Regionalverwaltung (vertreten durch die ARF) sollte die bestehende Trägerstruktur mit den 5<br />
großen Trägern und den vielen kleineren Trägern beibehalten und versuchen, Anreize zu setzen,<br />
um die Bildungsmaßnahmen, z.B. durch Qualitätskontrollen, zu verbessern.