Politikfeld Arbeitsmarkt - Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr ...

5 Das Lohnsystem – Der Tronc
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Im speziellen Typ des internen Marktes geht es darum, die Arbeitskräfte zu kontinuierlicher
Leistungshergabe an ihrem jeweiligen Stammarbeitsplatz zu motivieren. Die beschriebene
Arbeitsorganisation in den nordrhein-westfälischen Spielbanken wird wesentlich gestützt durch das
in Spielbanken außergewöhnliche Lohnsystem – dem Tronc (französisch: Opferstock). Der Tronc ist
der Topf, in dem die Trinkgelder für die Angestellten gesammelt werden.
In Spielbanken ist es Tradition, daß der Besucher, der am Roulettetisch oder auch bei einem anderen
Spiel einen Gewinn erzielt, eine Zuwendung an die Belegschaft abgibt. Diese Gelder werden dann
den an jedem Spieltisch aufgestellten Troncbehältern zugeführt.
Die Croupiers sind tariflich dazu verpflichtet, solche Zuwendungen unmittelbar dem Tronc
zuzuführen, auch wenn der Spender einen anderweitigen Willen äußert. 57 Aus dem Tronc werden die
gesamten Personalkosten getragen, inklusive der Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung. Laut
Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts 58 ist der Tronc Eigentum des Spielbankbetreibers und
berechtigt ihn, jegliche Personalkosten aus dem Tronc zu zahlen. Die Troncsumme wird am
Monatsende nach einem speziellen Punktesystem auf die Spieltechniker verteilt.
Die Eingruppierung erfolgt in der Spieltechnik in acht Entgeltgruppen:
Entgeltgruppe 1 – Kassierer/in
Entgeltgruppe 2 – Vertretung Kassenleiter
Entgeltgruppe 3 – Kassenleiter
Entgeltgruppe 4 – Black Jack-Croupier
Entgeltgruppe 5 – Kopfcroupier / American Roulette-Croupier
Entgeltgruppe 6 – Croupier
Entgeltgruppe 7 – Tischchef
Entgeltgruppe 8 – Saalchef
Die tarifliche Punktvergütung der voll- und teilzeitbeschäftigten Arbeitnehmer der aufgeführten
57 Vgl. Teilvereinbarungen zu einem Tronctarifvertrag § 2.
58 BAG: AZ: 5 AZR 454/96, 476/96, 567/96, 568/96 und 69/97.