Politikfeld Arbeitsmarkt - Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr ...
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ausschließlich im Primärservice unter Vertrag und werden hier fast vollständig als sog. Pagen<br />
(Saalservice) eingesetzt.<br />
Die Strukturen <strong>der</strong> Arbeitsorganisation in <strong>der</strong> Spieltechnik entsprechen aufgrund ihrer überwiegend<br />
betriebsinternen und hoch spezialisierten Ausbildung einem in hohem Maße nach internen<br />
<strong>Arbeitsmarkt</strong>regelungen orientierten Mechanismus <strong>der</strong> durch eine begrenzte Anzahl von „ports of<br />
entrys“ gekennzeichnet ist.<br />
Das wesentliche Merkmal besteht darin, daß über interne Qualifizierung von langfristig an den<br />
Betrieb gebundenen Arbeitskräften erhebliche Arbeitsbefähigungen und Kompetenzen erzeugt<br />
werden können, die in den oberen Etagen <strong>der</strong> Arbeitsplatzhierarchie durchaus mit<br />
Facharbeiterqualifikationen vergleichbar sind. So zumindest ist die Selbsteinschätzung <strong>der</strong><br />
Mitarbeiter zu bewerten.<br />
Allerdings ist die Art <strong>der</strong> Tätigkeit an starre sich ständig wie<strong>der</strong>holende Arbeitsabläufe gebunden, da<br />
sich die Tätigkeitsbandbreite und die Variationsmöglichkeiten den gültigen Spielregeln unterwirft.<br />
Dies spiegelt sich auch in den sich stetig wie<strong>der</strong>holenden Bewegungsabläufen wie<strong>der</strong>, die zu einer<br />
stark einseitigen monotonen Belastung des Bewegungsapparates führen.<br />
Im Bereich des Service finden sich verstärkt Arbeitsverhältnisse mit geringen<br />
Qualifikationsanfor<strong>der</strong>ungen. Sie zeichnen sich durch eine kurze Einarbeitungszeit aus und liegen im<br />
Bereich des Primärservice vorrangig im unteren Entgeltbereich. Aus dieser Gruppe von Mitarbeitern<br />
stammt zu einem nicht geringen Anteil das Potential, das sich über die innerbetrieblichen<br />
Ausbildungswege zum Spieltechniker qualifizieren kann.<br />
Eine Ausnahme bildet hauptsächlich <strong>der</strong> Sekundärservice, wie z.B. die Haustechnik, <strong>für</strong> die eine<br />
fachlich anerkannte Berufsausbildung zwingend erfor<strong>der</strong>lich ist (z.B. Klimatechniker, Elektriker).<br />
Diese Tätigkeiten werden überwiegend mit Personen aus dem Primär-externen <strong>Arbeitsmarkt</strong>segment<br />
besetzt, dem Markt <strong>für</strong> fachspezifische Qualifikationen. Dieser auch als Fachlicher <strong>Arbeitsmarkt</strong><br />
bezeichnete Bereich bildet in <strong>der</strong> produzierenden Industrie die klassischen „entry-jobs“, durch die<br />
Personen Zugang zu den internen Arbeitsmärkten <strong>der</strong> Unternehmen erhalten.<br />
Im Bereich <strong>der</strong> Spielbanken zeigt sich, daß dieser fachliche <strong>Arbeitsmarkt</strong> nur eine untergeordnete<br />
Rolle spielt und Mitarbeiter, die über diesen Primär-externen <strong>Arbeitsmarkt</strong> Zugang gefunden haben,<br />
wenig bis gar kein Interesse daran haben, durch innerbetriebliche Ausbildung ihren bisherigen