Politikfeld Arbeitsmarkt - Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr ...
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3 Ideen und Gestaltungsvorschläge zur Einführung von Gruppenarbeit bei <strong>der</strong> EABG<br />
75<br />
„Wie sollten die „Teams“ 26 intern organisiert sein ?“<br />
Wir werden unsere Vorstellungen von Gruppenarbeit bei <strong>der</strong> EABG zunächst genau beschreiben und<br />
im Anschluß daran begründen, weshalb und unter welchen Bedingungen Gruppenarbeit ein Ansatz<br />
zur Lösung spezifischer Probleme einer Beschäftigungsgesellschaft, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> notorisch<br />
geringen Motivation <strong>der</strong> Teilnehmer, darstellen könnte.<br />
3.1 Zur Binnenstruktur <strong>der</strong> „Teams“<br />
Wir empfehlen folgende Elemente von Gruppenarbeit einzuführen:<br />
3.1.1 Drei Modelle <strong>der</strong> Gruppenvertretung<br />
Als Vertretung <strong>der</strong> Gruppe nach innen sowie nach außen stellt die Wahl eines Gruppensprechers<br />
einen integralen Bestandteil von Gruppenarbeitsformen dar. Drei Varianten <strong>der</strong> Gruppenvertretung<br />
kommen in Betracht, die ggf. komplementär umgesetzt werden können:<br />
• Die „hierarchische“ Lösung. Hier bekleidet <strong>der</strong> Vorarbeiter in Personalunion auch das Amt des<br />
Gruppensprechers; es findet keine Wahl durch die Teilnehmer statt. Diese Variante könnte als<br />
ultima ratio realisiert werden, wenn eine beson<strong>der</strong>s schwierige Struktur <strong>der</strong> Gruppe kein an<strong>der</strong>es<br />
Verfahren praktikabel erscheinen läßt. Grundsätzlich würde jedoch gerade in <strong>der</strong> Anfangsphase<br />
<strong>der</strong> Aufbau einer offenen (Gruppen-)Gesprächsatmosphäre begünstigt, wenn ein gewählter Nicht-<br />
Vorgesetzter als Gruppensprecher die Gesprächsmo<strong>der</strong>ation übernähme. 27<br />
• Freie Wahlmöglichkeit. Von den Teilnehmern sollte - vielleicht nach drei Wochen des Sich-<br />
Kennenlernens - ein Gruppensprecher gewählt werden. Interessant wäre es, zu prüfen, ob die<br />
empirische Information von MINSSEN, daß Vorarbeiter so gut wie nie zu Gruppensprechern<br />
gewählt werden, 28 auch <strong>für</strong> die EABG bestätigt wird. Bei einer „Doppelspitze“ von einem<br />
Teilnehmer als Gruppensprecher und dem Vorarbeiter könnte <strong>der</strong> Gruppenvertreter z.B. in<br />
Kooperation mit dem Vorarbeiter die Gruppengespräche mo<strong>der</strong>ieren und/o<strong>der</strong> protokollieren, was<br />
<strong>für</strong> Selbstvertrauen und soziale Kompetenz sicherlich einen Gewinn bedeuten würde. Einem<br />
Teilnehmer kommen als Gruppensprecher keine Weisungsbefugnisse zu, er ist primus inter pares.<br />
Es entsteht also keine weitere Hierarchieebene.<br />
26<br />
Die „Teams“ entsprechen den „Kolonnen“ aus den Vorlagen <strong>der</strong> Geschäftsführung.<br />
27<br />
Vgl. die bei SAURWEIN (1993: 14) zitierte Literatur.