23.12.2012 Aufrufe

Politikfeld Arbeitsmarkt - Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr ...

Politikfeld Arbeitsmarkt - Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr ...

Politikfeld Arbeitsmarkt - Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

33<br />

Lediglich das ‚Comité van Toezicht‘ übt eine stärkere Kontrolle aus. Beteiligt sind allerdings hier<br />

wie<strong>der</strong>um regionale Akteure (vgl.On-going evaluatie, 1996, S. 26-28).<br />

Mit <strong>der</strong> Regionalisierung wurde die Strukturpolitik auch in Nordrhein-Westfalen dezentralisiert.<br />

Dennoch ist die Hierarchie mit den Landesministerien als leitende Instanzen vorherrschend.<br />

Die Teilregionen, die EFRE-Mittel aus <strong>der</strong> Ziel-2-För<strong>der</strong>ung erhalten können, werden angehalten,<br />

Entwicklungskonzepte zu erstellen, die über ihre Struktur informieren und den Finanzbedarf<br />

festlegen. Jedoch werden die Informationen bisher zu wenig genutzt. Das Operationelle Programm<br />

wird auf das Gesamt-Ziel-2-Gebiet in Nordrhein-Westfalen abgestellt, ohne auf die spezifischen<br />

Belange einzugehen (vgl. Zwischenevaluierung, Zusammenfassung, 1997, S. 11-12).<br />

Die Teilregionen orientieren sich bei ihrer Finanzplanung an den För<strong>der</strong>schwerpunkten, die aufgrund<br />

<strong>der</strong> offenen Formulierung vielfältige Handlungsspielräume eröffnen. Sie gestalten diese nicht<br />

bedarfsgerecht, son<strong>der</strong>n nutzen diese Freiräume, um die Summe <strong>der</strong> För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong> zu maximieren. Ein<br />

Ausgleich mit an<strong>der</strong>en Regionen wird dabei nicht in Betracht gezogen. Dies ist eine Ursache <strong>für</strong> die<br />

Über- bzw. Unterauslastung <strong>der</strong> Budgets, die <strong>für</strong> die jeweiligen Handlungsschwerpunkte zur<br />

Verfügung gestellt werden. Die Teilregionen sind <strong>für</strong> die Bewirtschaftung des Gesamtbudgets<br />

letztendlich nicht verantwortlich.<br />

Auch bei den örtlichen Gremien, die sich mit <strong>der</strong> EFRE-För<strong>der</strong>ung befassen, ist eine<br />

Dezentralsierung <strong>der</strong> Kompetenzen nicht zu verzeichnen. Die Sitzungsergebnisse <strong>der</strong><br />

Regionalkonferenzen haben lediglich empfehlenden Charakter, entschieden wird über Projektanträge<br />

im Ministerium.<br />

Im Bereich arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen, das heißt dem Einsatz von ESF-Mitteln, ist die<br />

Dezentralisierung in Nordrhein-Westfalen weiter fortgeschritten. Die regionalen Akteure, im<br />

Mittleren <strong>Ruhr</strong>gebiet <strong>der</strong> Facharbeitskreis <strong>für</strong> <strong>Arbeitsmarkt</strong>fragen, entscheiden eigenständig über die<br />

Durchführung <strong>der</strong> Projekte. Dennoch werden Steuerungsmöglichkeiten zu wenig genutzt. Eine<br />

Ursache liegt in einer unzureichenden Bedarfsermittlung. Es existieren zu wenig Erfahrungswerte,<br />

um den Bedarf exakt erfassen zu können.<br />

Vor allem aber weist <strong>der</strong> Informationsfluß zwischen den regionalen Gremien, den beteiligten Ämtern<br />

und den Ministerien Mängel auf (vgl. Zwischenevaluierung, Zusammenfassung, 1997, S.39-42).<br />

Auch <strong>der</strong> Informationsfluß innerhalb <strong>der</strong> Ministerien weist Mängel auf. Im MWMTV befassen sich<br />

verschiedene Referate mit den einzelnen För<strong>der</strong>schwerpunkten. Das heißt, För<strong>der</strong>anträge werden in

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!