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Politikfeld Arbeitsmarkt - Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr ...

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die Wirkung dieser Reformen zurückgeführt wird (zum Vergleich zu den oben genannten Daten von<br />

1993: 1997 betrug die Arbeitslosenquote in Spanien 20,3% und die Erwerbsquote 50,0%, darüber<br />

hinaus verdoppelte sich in diesem Jahr die Zahl <strong>der</strong> unbefristeten Verträge; Parra, 1998).<br />

2.2 Grundsätze und Akteure <strong>der</strong> aktiven <strong>Arbeitsmarkt</strong>politik auf regionaler Ebene<br />

In Asturien ist die bessere <strong>Arbeitsmarkt</strong>situation auch zu spüren, obwohl im gesamtstaatlichen<br />

Vergleich Asturien zu den problematischeren Gebieten Spaniens zählt. Die Arbeitslosenquote ist<br />

zwar insgesamt um einen Punkt niedrieger als <strong>der</strong> nationale Durchschnitt, die Jugendarbeitslosigkeit<br />

ist aber da<strong>für</strong> sehr hoch (49% <strong>für</strong> unter 25jährige) und die Erwerbsquote sehr niedrig (43,9%) (Daten<br />

von 1996, SADEI, 1997b, 46 u.63).<br />

Die Akteure <strong>der</strong> nationalen Ebene, die oben vorgestellt wurden, sind alle in Asturien vertreten. Das<br />

INEM verfügt in Asturien über ein Provinzialdirektorat und 14 Arbeitsämter, die <strong>für</strong> etwa 73.000<br />

Arbeitslose zuständig sind (SADEI, 1997b, 68; Int.8). Das FORCEM und <strong>der</strong> CES werden in<br />

Asturien durch die wichtigsten Sozialpartner FADE (Arbeitgeberverband), UGT und CC.OO<br />

(Gewerkschaften, s.u.) gebildet, wobei dem CES noch an<strong>der</strong>e kleinere Arbeitgebervertreter,<br />

Berufsverbände, Gewerkschaften und Verbraucherverbände angehören (Int.9).<br />

Über die regionalen Dependencen nationaler Institutionen hinaus betreibt die autonome Regierung<br />

von Asturien (das Principado) seit dem Anfang <strong>der</strong> 90er Jahre eine eigenständige<br />

<strong>Arbeitsmarkt</strong>politik. Diese ist aber eingeschränkt, weil Asturien keine vollständigen<br />

arbeitsmarktpolitischen Kompetenzen vom Zentralstaat übertragen bekommen hat. Deshalb darf die<br />

asturische Regionalverwaltung nur zusätzliche Maßnahmen zum nationalen Angebot durchführen.<br />

Z.Zt. finden Gespräche zwischen <strong>der</strong> nationalen und <strong>der</strong> regionalen Regierung über die Übertragung<br />

dieser politischen Kompetenzen statt. Sie ist im Grundsatz schon genehmigt, <strong>der</strong> genaue Zeitpunkt<br />

<strong>der</strong> Übertragung steht aber noch nicht fest. Es ist davon auszugehen, daß <strong>der</strong> Zentralstaat die<br />

Kompetenzen so lange wie möglich <strong>für</strong> sich behalten wird (Pdo. de Asturias, 1997, 13).<br />

Diese „Kompetenzen-Diskussion“ zwischen dem spanischen Zentralstaat und den Verwaltungen <strong>der</strong><br />

Autonomen Gemeinschaften beschränkt sich bei weitem nicht auf Asturien und auf die<br />

arbeitsmarktpolitischen Kompetenzen, son<strong>der</strong>n erstreckt sich auf alle Autonomen Gemeinschaften<br />

und auf verschiedene Politikbereiche: Kulturhochheit, Gesundheit, Finanzen 6 ...<br />

6 Dies beruht auf dem in <strong>der</strong> spanischen Verfassung festgelegten politischen System <strong>der</strong> Autonomen Gemeinschaften, die<br />

unterschiedliche Kompetenzen aufweisen. Asturien gehört in diesem System zu den Gemeinschaften mit relativ<br />

geringen Selbstverwaltungsrechten (Nohlen/Hildebrand, 311ff., Köhler, 1994, 26).

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