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Politikfeld Arbeitsmarkt - Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr ...

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AbsolventInnen nach Beendigung <strong>der</strong> Maßnahmen einen Arbeitsplatz gefunden hatten, aber fast die<br />

Hälfte davon schon wie<strong>der</strong> arbeitslos geworden war.<br />

Die Einglie<strong>der</strong>ungsquoten wurden auch <strong>für</strong> die verschiedenen Wirtschaftssektoren und die<br />

verschiedenen Maßnahmeträger ermittelt:<br />

- Nach Branchen sind die Kurse im Dienstleistungssektor am erfolgreichsten gewesen, während die<br />

Teilnehmer <strong>der</strong> industrieorientierten Kurse schlechtere Einglie<strong>der</strong>ungsergebnisse vorweisen<br />

können. Dies kann damit zusammenhängen, daß mehr Kurse im Bereich Industrie angeboten<br />

wurden, so daß das Arbeitskräftepotential in diesem Bereich höher war als bei den<br />

Dienstleistungen, o<strong>der</strong> an einer möglich höheren Kapazität des Dienstleistungssektors,<br />

Arbeitskräfte einzustellen.<br />

- Nach Maßnahmeträgern gestaffelt waren die Teilnehmer <strong>der</strong> Kurse, die die Gewerkschaft UGT<br />

organisierte, erfolgreicher als <strong>der</strong> Durchschnitt. Auch die FUCOMI- und die CC.OO.- Teilnehmer<br />

(s.o.) waren relativ erfolgreich. Die Einglie<strong>der</strong>ungsergebnisse des Bildungszentrums <strong>für</strong> Neue<br />

Technologien waren durchschnittlich. Die Einglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Teilnehmer <strong>der</strong> Kurse des<br />

Arbeitgeberverbands FADE war im Gegensatz dazu geringer als <strong>der</strong> Durchschnitt. Ob eine<br />

Kausalitätsbeziehung zwischen dem Träger und <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ung existiert, wird in <strong>der</strong><br />

Zwischenevaluierung angezweifelt. Allerdings glauben die Evaluatoren, daß diese Ergebnisse<br />

Inzentive <strong>für</strong> die Zukunft setzen könnten, damit alle großen Träger versuchen, ihre<br />

„Einglie<strong>der</strong>ungsnote“ zu verbessern.<br />

Es ist bei <strong>der</strong> Interpretation solcher Einglie<strong>der</strong>ungsdaten allgemein zu berücksichtigen, daß<br />

Bildungsmaßnahmen ein Teil <strong>der</strong> angebotsorientierten <strong>Arbeitsmarkt</strong>politik sind, d.h. sie beeinflussen<br />

das Angebot an Arbeitskräften und nicht die Nachfrage. Die jeweilige Nachfrage auf dem<br />

<strong>Arbeitsmarkt</strong> ist aber da<strong>für</strong> ausschlaggebend, wann wieviele Personen eingestellt werden.<br />

Mit Bildungsmaßnahmen kann man nur erreichen, daß das Angebot <strong>der</strong> Nachfrage angepaßt wird, so<br />

daß eine relativ geringe Mismatch-Arbeitslosigkeit bestehen bleibt.<br />

Die asturischen Evaluatoren haben versucht herauszufinden, ob die Maßnahme-AbsolventInnen<br />

deshalb eine Arbeit gefunden haben, weil sie an einer bestimmten Bildungsmaßnahme teilgenommen<br />

haben, o<strong>der</strong> weil die Situation auf dem <strong>Arbeitsmarkt</strong> nach <strong>der</strong> Maßnahme einfach besser war als<br />

vorher. Da<strong>für</strong> hatten sie vorgesehen, eine Kontrollgruppe aus Personen, die sich <strong>für</strong> die Kurse<br />

angemeldet hatten, die aber aufgrund mangeln<strong>der</strong> Plätze nicht teilgenommen hatten, zu interviewen.<br />

Dies war nicht möglich, weil die Träger die Adressen dieser Nicht-TeilnehmerInnen nicht<br />

nachgehalten hatten, soll aber bei <strong>der</strong> endgültigen Evaluierung im nächsten Jahr nachgeholt werden.

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