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Politikfeld Arbeitsmarkt - Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr ...

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9<br />

1993 wurden die Ziele <strong>der</strong> Strukturför<strong>der</strong>ung im Zuge dieser Entscheidung überarbeitet und den<br />

wirtschaftlichen Verän<strong>der</strong>ungen angepaßt. Die Zieldefinitionen, die ich im folgenden darstellen<br />

werde, sind das Resultat dieser Reform (vgl. Kommission <strong>der</strong> Europäischen Gemeinschaften, 1993,<br />

S. 7).<br />

Ziel 1: Regionen mit Entwicklungsrückstand<br />

Oberste Priorität wird <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Entwicklung und <strong>der</strong> strukturellen Anpassung <strong>der</strong> Regionen<br />

mit Entwicklungsrückstand eingeräumt. Dies sind NUTS-Regionen <strong>der</strong> Ebene II 1 , <strong>der</strong>en<br />

Bruttoinlandsprodukt in den letzten drei Jahren unter 75% des EU-Durchschnitts lag.<br />

Mit <strong>der</strong> Einheitlichen Europäischen Akte (1986) wurde die För<strong>der</strong>ung auf Gebiete ausgeweitet, <strong>der</strong>en<br />

BIP an diese 75%-Grenze heranreichte. Dadurch wurden die Län<strong>der</strong> Griechenland, Portugal, Irland<br />

sowie einige Regionen Spaniens, Italiens, Frankreichs einbezogen.<br />

Nach <strong>der</strong> Reform kamen 1994 ein Teil Belgiens, <strong>der</strong> Grenzbereich Frankreich/Belgien, einige<br />

Gebiete Großbritanniens, weitere Gebiete in Spanien, in den Nie<strong>der</strong>landen Flevoland und die fünf<br />

neuen Bundeslän<strong>der</strong> sowie Ost-Berlin hinzu.<br />

In 1996 betraf die Ziel-1-För<strong>der</strong>ung 26,6% <strong>der</strong> Gemeinschaftsbevölkerung (vgl. Kommission <strong>der</strong><br />

Europäischen Gemeinschaften, 1993, S. 12).<br />

Ziel 2: Regionen, die von rückläufiger industrieller Entwicklung schwer betroffen sind<br />

Die Ziel-2-För<strong>der</strong>ung bezieht sich auf Regionen und Teilregionen, die von einer rückläufigen<br />

industriellen Beschäftigung schwer betroffen sind.<br />

Für die Erschließung <strong>der</strong> Regionen sind drei Hauptkriterien maßgeblich:<br />

- Die Arbeitslosenquote liegt über dem Gemeinschaftsdurchschnitt.<br />

- Der Anteil <strong>der</strong> industriellen Erwerbstätigen liegt über dem Gemeinschaftsdurchschnitt.<br />

- Es ist ein Rückgang an industriellen Erwerbstätigen zu verzeichnen.<br />

Diese Kriterien gelten primär, über sekundäre Kriterien gibt es auch die Möglichkeit, die Ziel-2-<br />

För<strong>der</strong>ung auf Gebiete auszuweiten, die an die den Hauptkriterien entsprechenden Gebiete<br />

angrenzen. Dies sind u.a. städtische Verdichtungsräume, Gebiete mit Problemen in verschiedenen<br />

Sektoren und Grenzregionen, weil <strong>der</strong>en durchschnittliches Pro-Kopf-BIP in <strong>der</strong> Regel niedriger als<br />

<strong>der</strong> nationale Durchschnitt ist (vgl. Kommission <strong>der</strong> Europäischen Gemeinschaften, 1994, S. 106).<br />

Twente und das Mittlere <strong>Ruhr</strong>gebiet erfüllen die Ziel-2-Kriterien.<br />

Ziel 3: Bekämpfung <strong>der</strong> Langzeit- und Jugendarbeitslosigkeit<br />

1 NUTS I werden 77 Regionen zugeordnet, die in <strong>der</strong> Bundesrepublik den Bundeslän<strong>der</strong>n und in den Nie<strong>der</strong>landen den<br />

'Landsdelen' entsprechen. Unter NUTS II fallen Verwaltungseinheiten, die in <strong>der</strong> Bundesrepublik den<br />

Regierungsbezirken, in den Nie<strong>der</strong>landen den 'Provincies' entsprechen. Unter NUTS III werden die Rest-<br />

Unterteilungen zusammengefaßt. Unter diesen Rest-Regionen versteht man in <strong>der</strong> Bundesrepublik die Kreise und in

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