Politikfeld Arbeitsmarkt - Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr ...
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insbeson<strong>der</strong>e sozialer - auf die gruppeninternen sozialen Prozesse bezogenen - Themen dienen und in<br />
<strong>der</strong> Regel vom Gruppensprecher mo<strong>der</strong>iert werden.<br />
Je nach dem Grad <strong>der</strong> Selbststeuerung sind verschiedene qualitative Unterscheidungen bei <strong>der</strong><br />
Ausformung von Gruppenarbeit zu treffen, wie z.B. Gruppenstrukturen im Raumverband,<br />
teilautonome Fertigungsgruppen o<strong>der</strong> sog. qualifizierte Gruppenarbeit. 17<br />
2.1.2 Einige empirische Daten zur Gruppenarbeit<br />
Gruppenarbeit als alternative Arbeitsform erfährt eine große theoretische wissenschaftliche<br />
Resonanz. In <strong>der</strong> Praxis hat ungefähr die Hälfte aller Betriebe Gruppenarbeitsformen umgesetzt, die<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen und Merkmale sind jedoch stark unterschiedlich: So arbeiteten z.B. 1994 im<br />
westdeutschen Maschinenbau zwar etwa 47,4% <strong>der</strong> Betriebe mit Gruppenfertigung. Tatsächliche<br />
Gruppenstrukturen mit einer Mitglie<strong>der</strong>zahl von 3-15 wiesen allerdings nur 16,8% <strong>der</strong> Beschäftigten<br />
auf. Nur bei 11,7% <strong>der</strong> Betriebe wurden den Gruppen auch indirekt-produktive Tätigkeiten<br />
(Wartung, Qualitätssicherung) zugewiesen, während nur 5 % aller untersuchten Betriebe zusätzlich<br />
dispositive Aufgaben (Planung, Entscheidung) gruppenintern regelten .18<br />
2.2 Die zwei wichtigsten Argumente <strong>für</strong> Gruppenarbeit<br />
Mit <strong>der</strong> Implementierung von Gruppenarbeit sind zunächst Effizienzziele verbunden: Die<br />
„Produktivitätsreserve Mensch“ 19 soll besser genutzt werden, man hofft auf Synergieeffekte: Die<br />
Gruppenleistung soll höher ausfallen als die Summe <strong>der</strong> Einzelleistungen. Als „Nebenprodukt“<br />
werden auch Humanziele verfolgt: Die Attraktivität <strong>der</strong> Arbeit soll durch Gruppenarbeit steigen (z.B.<br />
geringere Monotonie durch job rotation). Beide Zielkomplexe sind interdependent: 20<br />
Abbildung 1: Potentiale von Gruppenarbeit<br />
Gruppenarbeit � höhere Arbeitszufriedenheit (soziales Motiv) � höhere Motivation � geringere<br />
Fehlzeiten � höherer Output <strong>der</strong> Gruppe (ökonomisches Motiv)<br />
17<br />
Vgl. Bernhard ZIMOLONG & Armin WINDEL (1996): a.a.O.<br />
18<br />
ULRICH WIDMAIER: Ausprägung und Einordnung von Fertigungsinseln und Gruppenarbeit. (Vortrag bei den 3.<br />
Bochumer Fertigungsinsel-Tagen vom 22.-23. Mai 1995).<br />
19<br />
WIDMAIER & SAURWEIN (1996: 31).<br />
20<br />
Vgl. zu den Zielsetzungen von Gruppenarbeit z.B.: ZIMOLONG & WINDEL (1996: 145).