Politikfeld Arbeitsmarkt - Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr ...

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14 Anhand der Regionen Twente (bzw. Overijssel) und dem Mittleren Ruhrgebiet (bzw. Nordrhein- Westfalen) werde ich darstellen, wie unterschiedlich zwei Ziel-2-Regionen in ihren soziodemographischen , wirtschaftlichen und institutionellen Strukturen sein können.
15 3 Implementation der EU-Strukturförderung in den Regionen Twente/Overijssel und Mittleres Ruhrgebiet/Nordrhein-Westfalen 3.1 Soziodemographische Entwicklung Twente/Overijssel Die Region Twente gehört als Grenzregion entlang der deutsch-niederländischen Grenze zu den Ziel- 2-Gebieten innerhalb der EU (vgl. Jaarrapportage, 1997, S. 7). Genauer gehören 82% oder 1.181 km² der administrativen Einheit Twente zu der Fläche, die von der EU subventioniert werden. Im Ziel-2-Gebiet lebten 1995 insgesamt 509.057 Einwohner. Die größten Städte sind dabei Enschede mit 147.624, Hengelo mit 77.514 und Almelo mit 65.322 Einwohnern. Zusammen sind dies 57% der im Ziel-2-Gebiet Twentes Ansässigen. Die Bevölkerungsdichte beträgt 431 Personen pro km². Dieser Schnitt liegt unter der nationalen Dichte von ca. 450 Personen. Der Wanderungssaldo ist jedoch positiv und wird voraussichtlich positiv bleiben (vgl. EPD, 1997, S. 9). Die potentielle Berufsbevölkerung (alle Einwohner zwischen 15 und 64 Jahren) betrug 1995 397.000. Seit 1993 standen zwar immer mehr Personen in Arbeit, jedoch ist der Partizipationsgrad relativ gering. Vor allem war ein deutlicher Rückgang bei der Erwerbsbeteiligung der Frauen zwischen 1992 und 1995 von 52% auf 42% zu verzeichnen (vgl. EPD, 1997, S. 10). Das Ausbildungsniveau in Twente liegt im allgemeinen unter dem Landesniveau. Die Ursache ist dabei vor allem in dem geringen Anteil an Akademikern zu suchen. 1995 lag die Quote in Twente bei 5%, national bei 8%. Nur der Anteil der Absolventen einer betrieblichen Ausbildung liegt nah am nationalen Schnitt. Die Berufsbevölkerung in Twente ist stark industriell orientiert. Die betrieblichen Ausbildungen erfolgten dementsprechend überwiegend in gewerblich-technischen Berufen (vgl. EPD, 1997, S. 11). Die Region Twente schneidet im nationalen Vergleich auch hinsichtlich der Arbeitslosigkeit schlechter ab. 1995 lag die jahresdurchschnittliche Quote in Twente bei 7,9%, in den gesamten Niederlanden bei 6,7%. In den größeren Städten konzentriert sich dabei die Arbeitslosigkeit. Am 1.1.1996 betrug die Arbeitslosenquote in Almelo 13,2%, in Enschede 12,9% und in Hengelo 11,4%.
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