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Politikfeld Arbeitsmarkt - Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr ...

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3.2 Exkurs: „Gruppenarbeit bei <strong>der</strong> EABG - Warum es funktionieren könnte ...“<br />

78<br />

Grundsätzlich sind wir davon überzeugt, daß in <strong>der</strong> spezifischen Situation <strong>der</strong> EABG 32 die<br />

Einführung von Gruppenarbeitsformen nicht nur notwendig ist, son<strong>der</strong>n daß Gruppenarbeit auch<br />

generell <strong>für</strong> die problematische Klientel einer Beschäftigungsgesellschaft ein sinnvolles<br />

Arbeitsorganisationskonzept darstellt. Dies ist jedoch nur dann <strong>der</strong> Fall, wenn neben den<br />

Effizienzzielen auch mitarbeiterorientierte Ziele wie regelmäßige Gruppengespräche o<strong>der</strong> die<br />

Übertragung von Kompetenzen auf die Arbeitsgruppen (z.B. Urlaubsplanung) berücksichtigt werden:<br />

Denn gerade bei Langzeitarbeitslosen sind soziale kommunikative Kompetenzen unterentwickelt, liegt<br />

u.U. selbständiges Denken brach und fehlen als Folge des langen Ausschlusses vom<br />

Erwerbsarbeitssystem soziale Kontakte. Eine gut organisierte und „gemanagte“ Arbeitsorganisation<br />

mit den skizzierten Elementen von Gruppenarbeit könnte dazu beitragen, gezielt bezüglich dieser<br />

Problemlagen aktive Personalentwicklung zu betreiben:<br />

• Durch die Chance, am Arbeitsplatz im Rahmen von Gruppengesprächen mitzuentscheiden und<br />

soziale Kompetenzen (wie<strong>der</strong>) zu entdecken.<br />

• Durch die Möglichkeit, neue soziale Kontakte zu knüpfen.<br />

Als „Nebenprodukt“ höherer Produktivität könnten AsS-Maßnahmen so vermittlungseffektiver<br />

gestaltet werden.<br />

3.3 Schwache Anreizstruktur und mangelnde Motivation <strong>der</strong> Teilnehmer als Hauptprobleme<br />

Der (Miß-)Erfolg des neuen Arbeitsprinzips steht und fällt jedoch mit <strong>der</strong> Frage <strong>der</strong> Motivation <strong>der</strong><br />

Teilnehmer. In <strong>der</strong> Vorlage <strong>der</strong> Geschäftsführung zur Aufsichtsratssitzung vom 9. Oktober 1997<br />

wurde die „subjektive Perspektivlosigkeit <strong>der</strong> Teilnehmer“ 33 als entscheidendes Problem nicht nur <strong>der</strong><br />

Teilnehmer, son<strong>der</strong>n über die aus <strong>der</strong> unzureichenden Motivation folgende niedrige Produktivität<br />

auch <strong>für</strong> die EABG als Unternehmen, hervorgehoben.<br />

Am dringend notwendigen Suchprozeß nach Ansätzen, wie dieses Motivationsdilemma überwunden<br />

werden könnte, möchten wir uns mit einem Bündel von Vorschlägen beteiligen. Es sei noch einmal<br />

vor <strong>der</strong> Annahme gewarnt, mit Einführung kleiner Arbeitsgruppen würde die höhere Motivation<br />

„schon von alleine“ kommen. Welche Risiken bestehen und inwiefern regelmäßige<br />

Gruppengespräche hier zur Problemvermeidung beitragen können, wurde bereits erwähnt.<br />

32 Soweit wir uns als „Externe“ einen Einblick verschaffen konnten.<br />

33 Ebendort, Seite 1.

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