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Politikfeld Arbeitsmarkt - Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr ...

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76<br />

• Das Rotationssystem. Eventuell könnte ein Rotationssystem vereinbart werden, so daß je<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Teilnehmer im Laufe <strong>der</strong> Maßnahme einmal das Amt des Gruppensprechers bekleidet. 29 Diese<br />

Chance zur Entwicklung und zum Training sozialer Kompetenzen könnte auch mit dem<br />

Vorarbeiter als „Gruppensprecher per definitionem“ durchgeführt werden.<br />

3.1.2 Gruppengespräche 30<br />

...sollten regelmäßig, d.h. wöchentlich, abgehalten werden. Dauer: ca. ½ - 1 Stunde. Die<br />

Gruppengespräche stellen einen Teil <strong>der</strong> Arbeitszeit dar und dienen <strong>der</strong> Besprechung<br />

arbeitsbezogener o<strong>der</strong> zwischenmenschlicher Probleme. Es obliegt in erster Linie <strong>der</strong> Verantwortung<br />

des (hier<strong>für</strong> zu qualifizierenden) Vorarbeiters, da<strong>für</strong> zu sorgen, daß die Teilnehmer den Stellenwert<br />

und die Bedeutung <strong>der</strong> Gruppengespräche erfahren:<br />

Es geht um ein Forum <strong>für</strong> offene und demokratische Kommunikation, wodurch einerseits die<br />

Mitverantwortung eines jeden <strong>für</strong> die (Umsatz-)Ziele des Teams, an<strong>der</strong>erseits die Möglichkeit jedes<br />

Mitglieds zur Mitentscheidung betont werden sollen. Gruppengespräche sind also potentiell<br />

Instrumente <strong>der</strong> Mitarbeiterbeteiligung und <strong>der</strong> Identifikation <strong>der</strong> Teilnehmer mit ihrer Tätigkeit und<br />

ihrem Team - in praxi besteht natürlich die Gefahr, daß Gruppengespräche zu Raucherpausen<br />

degenerieren und <strong>der</strong> Sinn nicht erkannt wird.<br />

Hier ist die nächsthöhere Hierarchieebene gefragt: Es sollte ein „Gruppenmanagement“ (siehe unten:<br />

Kapitel 3.4) installiert werden, um in <strong>der</strong> Einführungsphase die „Teams“ bei <strong>der</strong> Selbstregulation ggf.<br />

zu lenken, d.h. eventuell die Mo<strong>der</strong>ation eines Gruppengesprächs anfangs zu übernehmen.<br />

Mittelfristig muß diese Aufgabe selbstverständlich von den jeweiligen „Teams“ selbst geleistet<br />

werden.<br />

3.1.3 Dezentralisierung von Kompetenzen - Selbstregulation <strong>der</strong> Teams<br />

Welche Funktionen des Betriebs sind geeignet, partiell auf die Gruppe übertragen, d.h. dezentralisiert<br />

zu werden?<br />

„Klassische“ Aufgaben, die nach <strong>der</strong> Einführung von Gruppenarbeit auf die Arbeitsgruppen<br />

übertragen werden, sind Personalaufgaben wie z.B. Urlaubsplanung bzw. sog. „dispositive“<br />

Kompetenzen (Materialverwaltung und -bestellung, Wartung, Zeiteinteilung, usw.). Je nachdem,<br />

welche Facette von Gruppenarbeit in einem Unternehmen realisiert werden soll - von teilautonomen<br />

Fertigungsgruppen bis zu qualifizierter Gruppenarbeit -, variieren Umfang und Qualität des job<br />

enrichment. Während Selbstregulation als integraler Bestandteil <strong>der</strong> Einführung von Gruppenarbeit in<br />

28<br />

MINSSEN (1994: 48).<br />

29<br />

In <strong>der</strong> Literatur werden ähnliche Projekte erwähnt: Vgl. SAURWEIN: a.a.O.<br />

30<br />

Vgl. zu Bedeutung und Merkmalen WESTERHUS (1996: 210 ff.).

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