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Politikfeld Arbeitsmarkt - Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr ...

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Wie wäre es, wenn man den Team-Teilnehmern bei Erreichung eines bestimmten Umsatzzieles o<strong>der</strong><br />

Einhaltung eines Auftragstermins den von <strong>der</strong> EABG gesponserten Besuch eines Fußballspiels (o<strong>der</strong><br />

einer ähnlichen „attraktiven“ Veranstaltung) in Aussicht stellen würde ?<br />

Eine <strong>der</strong>artige außerbetriebliche gemeinsame Aktivität könnte <strong>für</strong> den sozialen Zusammenhalt<br />

positive Rückwirkungen entfalten. Die einvernehmliche „Vereinswahl“ müßte freilich vorher zum<br />

Thema eines Gruppengesprächs gemacht werden.<br />

3.4.3 Qualifizierung als Anreiz (training-on-the-job)<br />

Ein Bestandteil <strong>der</strong> Reformen bei <strong>der</strong> EABG ist die Zuweisung von 200 reinen Beschäftigungsstellen,<br />

die folglich keine Qualifizierungsanteile aufweisen.<br />

Jedoch existieren empirische Hinweise, daß gerade die Lernchancen im Zusammenhang mit<br />

Gruppenarbeit als motivieren<strong>der</strong> Anreiz gesehen werden. 35 Fraglich ist also, wie training-on-the-job<br />

auch bei reinen Beschäftigungsstellen effektiv organisiert werden kann. 36 In Betracht kommt, neben<br />

<strong>der</strong> Analyse des Qualifizierungsbedarfes, um mit einem bestimmten Team einen bestimmten Auftrag<br />

abwickeln zu können, auch die Qualifizierungswünsche <strong>der</strong> Teilnehmer zu ermitteln. Eventuell läßt<br />

sich beispielsweise im Rahmen <strong>der</strong> Gruppengespräche ermitteln, welche Fachkompetenzen unter den<br />

Teilnehmern bereits vorhanden sind („Wer kann was wem beibringen?“). 37<br />

3.4.4 Soziale Kontakte als Anreiz<br />

Arbeitsorganisation in Kleingruppen bietet <strong>für</strong> die Teilnehmer die Chance, soziale Kontakte zu<br />

knüpfen - eine durchaus ambivalente Eigenschaft von Gruppenarbeit, <strong>der</strong>en potentiell auftretende<br />

Risiken bereits erörtert wurden. Jedoch ist ein über „arbeitszentrierte Interaktion“ hinausgehendes<br />

Gruppenbewußtsein eher die Ausnahme. 38 An dieser Stelle soll eine Idee erwähnt werden, wie die<br />

soziale Kohäsion eines „Teams“ zumindest geför<strong>der</strong>t werden könnte: Durch Zusammenführung von<br />

Teilnehmern aus gleichen Stadtteilen in einem „Team“.<br />

Diese Möglichkeit wird ggf. nur selten praktikabel sein; sofern sie sich bietet, sollte sie jedoch<br />

genutzt werden. (Eine weitere, auf die Steigerung des sozialen Zusammenhalts des Teams gerichtete<br />

Maßnahme wurde im Kontext <strong>der</strong> „nichtmonetären Anreize“ bereits genannt.)<br />

35 Vgl. MINSSEN (1994): a.a.O.<br />

36 Eingedenk des strategischen Ziels Nr. 8 („Personalentwicklung“) müßte es im Sinne <strong>der</strong> EABG sein, auch bei reinen<br />

Beschäftigungsstellen Qualifizierungsmöglichkeiten zu organisieren. Vorausgesetzt, die Teilnehmer <strong>der</strong> Maßnahmen<br />

rechnen auch zur Zielgruppe des strategischen Ziels „Personalentwicklung“.<br />

37 Zur Erinnerung: Wir unterstellen, daß ein Selektionsprozeß („Creaming“) unter den Kandidaten <strong>für</strong> eine EABG-<br />

Maßnahme bereits a priori beim Sozialamt stattfindet, so daß die Teilnehmer gewisses „Humankapital“ schon<br />

mitbringen.<br />

38 VGL. LOTHAR PETER (1993): „Je<strong>der</strong> irgendwie <strong>für</strong> sich selbst ?“ Probleme und Chancen sozialer Interaktion am<br />

Arbeitsplatz. In: Zeitschrift <strong>für</strong> Soziologie, Heft 6/1993, S. 416 ff.

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