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Politikfeld Arbeitsmarkt - Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr ...

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Arbeitskraft ist Bestandteil des <strong>Arbeitsmarkt</strong>es, und doch gelten hier an<strong>der</strong>e Gesetze als die von<br />

Angebot und Nachfrage. Im Arbeitsprozeß entstehen soziale Beziehungen, die nicht mehr identisch<br />

sind mit den ökonomischen Marktverhältnissen und doch von ihnen beeinflußt werden.<br />

Nach dem beinahe schon klassischen Konzept von Doeringer / Piore, ist „... <strong>der</strong> interne <strong>Arbeitsmarkt</strong><br />

eine administrative Einheit, wie z.B. eine Fabrik, in <strong>der</strong> Entlohnung und Allokation von Arbeit durch<br />

eine Reihe administrativer Regeln und Prozeduren reguliert werden. Der von administrativen Regeln<br />

gesteuerte interne <strong>Arbeitsmarkt</strong> ist zu unterscheiden vom externen <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>der</strong> konventionellen<br />

ökonomischen Theorie, wo Entlohnungs-, Allokations- und Ausbildungsentscheidungen direkt durch<br />

ökonomische Variablen beherrscht werden. Jedoch sind die beiden Märkte verbunden, und<br />

Bewegungen zwischen ihnen kommen bei bestimmten Gruppen von Arbeitsplätzen, die Eintritts- und<br />

Austrittspforten des internen <strong>Arbeitsmarkt</strong>es bilden, vor. Die übrigen Arbeitsplätze innerhalb des<br />

internen <strong>Arbeitsmarkt</strong>es werden besetzt durch Aufstieg o<strong>der</strong> Versetzung von Arbeitern, die schon<br />

Zugang erlangt haben. In <strong>der</strong> Konsequenz werden diese Arbeitsplätze von den direkten Einflüssen<br />

<strong>der</strong> Wettbewerbskräfte des externen Marktes abgeschirmt. Die Regeln, welche die Allokation und<br />

Entlohnung steuern, gewähren <strong>der</strong> internen Belegschaft bestimmte Rechte und Privilegien, die den<br />

Arbeitern auf dem externen <strong>Arbeitsmarkt</strong> nicht zur Verfügung stehen.“ 53<br />

Es geht nicht mehr vorrangig um eine Beschreibung und Erklärung von Marktgesetzen, son<strong>der</strong>n um<br />

das Verstehen sozialer Wirkungszusammenhänge im Betrieb. Hier wird <strong>der</strong> Mechanismus verortet,<br />

dessen Analyse Aufschluß darüber geben kann, wie sich unterschiedliche Beschäftigungschancen<br />

herausbilden und stabilisieren.<br />

Untersuchungsgegenstand dieser Studie ist kein Betrieb aus dem Bereich <strong>der</strong> produzierenden<br />

Industrie son<strong>der</strong>n ein dienstleistendes Unternehmen aus dem Bereich <strong>der</strong> „Freizeitindustrie“ - die<br />

Spielbanken in NRW, insbeson<strong>der</strong>e die Spielbank Hohensyburg in Dortmund.<br />

Dabei soll <strong>der</strong> strukturtheoretische Ansatz nach Lutz und Sengenberger zur Erklärung des internen<br />

<strong>Arbeitsmarkt</strong>es in <strong>der</strong> Spielbank Hohensyburg herangezogen werden.<br />

Grundlage waren Unterlagen über die personellen Verän<strong>der</strong>ungen und die Personalstruktur <strong>der</strong><br />

Spielbank Hohensyburg von 1991 bis 1997 und die in den Tarifverträgen <strong>für</strong> WestSpiel fixierten<br />

Vereinbarungen zur Arbeitsorganisation. Die Strukturen <strong>der</strong> Arbeitsorganisation in <strong>der</strong> Spielbank<br />

entsprechen nach Meinung des Autors denen eines typischen internen <strong>Arbeitsmarkt</strong>es.<br />

Die Überprüfung dieser These ist Sinn <strong>der</strong> vorliegenden Ausarbeitung.

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